Sonnenbank - Sonnenbrand

Sonnengebräunte Haut ist seit langem und immer noch “in” unter grossen Teilen der nordeuropäischen Bevölkerung. Und Sonnenbänke sind eine begehrte Alternative, um sich ein bisschen “aufzupeppen”. Wer schaut schon gerne zum Frühlingsanfang in den Spiegel, wenn einem nur ein käsiges Bleichgesicht entgegenkommt.

Doch eine Umfrage der Hamburger Gesundheitsbehörde in Dermatologenpraxen ergab erschreckende Daten: in Hamburg ziehen sich knapp 300 Menschen pro Jahr, davon ein Drittel Jugendliche, Verbrennungen der Haut im Sonnenstudio zu. Besonders häufig im Winter und Frühjahr (Der Deutsche Dermatologe 9, 2008, 560). Als Ursache dieses Problems sehen die Hautärzte fast einhellig die mangelnde Aufklärung der Bevölkerung über die Gesundheitsrisiken von Sonnenbänken. Mehr als zwei Drittel befürworten ein Gesetz, das Jugendlichen unter 18 Jahren den Besuch verbietet. In Wirklichkeit wird die Zahl der Verbrennungen viel höher liegen, etwa weil sich Patienten selbst behandeln und gar nicht in einer Hautarztpraxis auftauchen.

Die Kollegen bemängeln v.a., dass zu wenige Solarien die Angebote zur Qualitätssicherung nutzen. So sind von den bundesweit etwa 4000 Sonnenstudios nur 800 zertifiziert. Qualitätskriterien sollen verbindlich werden. Ausserdem ist ein Verbot von Sonnenstudios für Jugendliche in Vorbereitung.

Auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention
www.unserehaut.de gibt es wichtige Information für alle, die es nicht lassen können. Allgemein gilt, dass Sie die Sonnenbank nur benutzen sollten, wenn alle Punkte auf der Checkliste abgehakt werden können. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat Schutzempfehlungen für die Nutzung von Solarien herausgegeben. In dessen Auftrag entstand auch das Gütesiegel "Zertifiziertes Solarium". Eine Liste zertifizierte Betriebe gibt es unter www.bfs.de.

Das Thema Sonnenbank haben wir hier auf Mallorca ja nun nicht. Im Gegenteil, eigentlich ist doch jeder froh, dass die Sonne nicht mehr so brennt. Freuen Sie sich doch einfach auf den Winter: lange Spaziergänge durch die Natur - durch Schnee, Regen, Matsch und manchmal strahlenden Sonnenschein – es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Und vielleicht erwischen Sie mal so einen von diesen Wintertagen, die eine Bloggerfreundin erleben durfte: da gibt’s bestimmt keine Depression. Aber man kann es ja verstehen: solche traumhaften Tage, wie hier auf Mallorca oft im Januar hat man nicht überall.
Quelle : aerztezeitung. de

Uwe Tellkamp: Operieren ist gut - schreiben ist besser

Es scheint, hier hat jemand seine wahre Bestimmung gefunden. Denn mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet zu werden und ein Verkaufserfolg im Buchhandel zu werden ist ja schon ein beachtlicher Erfolg im Leben. Uwe Tellkamp, früher Unfallchirurg, hat das geschafft.

Tellkamp wurde 1968 in Dresden geboren. Nach dem Abitur verpflichtete er sich zum dreijährigen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee der DDR, um einen der begehrten Studienplätze für Medizin zu ergattern. Er wird Panzerkommandant. Schon während dieser Zeit fiel er wegen "politischer Diversantentätigkeit" auf. Er las Gedichte von Charles Bukowski und Wolf Biermann und man erwischte ihn, vorerst ohne Konsequenzen.

Überall in der DDR protestierten die Bürger im Herbst 1989 gegen das herrschende Regime, auch in Dresden. Tellkamp erhielt den Befehl, mit seiner Einheit gegen die Oppositionellen auszurücken. Er verweigerte den Befehl. Sofort wurde ihm der Studienplatz entzogen und es ging “in den Bau”. Nach zwei Wochen Haft “durfte” er anschliessend als Hilfspfleger auf einer Intensivstation arbeiten.

Nach der Wende nahm er sein Studium wieder auf, erst in Leipzig, danach in New York, um schließlich nach Dresden zurückzukehren. Seine erste Station nach dem Examen war München, wo er als Arzt an einer unfallchirurgischen Klinik arbeitet. Aber seine zweite Liebe, die Schriftstellerei, litt unter seinem “Doppelleben”. Er schrieb "zwischen den Zeit-Verpflichtungen, auf Treppen, im Keller, an Urlaubstagen". Er wagte den Sprung, gab seinen Job auf und liess sich als Freier Schriftsteller nieder. Heute wohnt er mit Frau und Sohn in Freiburg im Breisgau.

Erste literarische Erfolge stellten sich schnell ein. 2002 erhielt er das Sächsische Staatsstipendium für Literatur, 2004 den Ingeborg-Bachmann-Preis, einen der begehrtesten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Sein 2000 erschienener Debütroman "Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café" war ein Flop, doch mit seinem zweiten Roman "Der Eisvogel" konnte er die Jury des Bachmann-Preises überzeugen. Dieses Jahr erhielt er gleich zwei bedeutende Auszeichnungen.

Wie schreibt so ein Mensch? Die Jury urteilte:"Diagnostizieren, ganz vorsichtig herantasten, abwägen, den Figuren beim Leben zusehen". Die Ironie ist ihm im Leben durch seine vorige Arbeit und somit auch beim Schreiben abhanden gekommen.

Wenn Sie neugierig geworden sind: Uwe Tellkamp: Der Turm. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main 2008. 976 Seiten. 24,80 Euro.
Quelle: aerztezeitung.de

Heisser Kaffee gegen emotionale Kälte?

Manos frías - corazón caliente: In Spanien heisst es, dass kalte Hände Zeichen für ein “heisses” Herz sind. Liebe und Leidenschaft sollen sich sozusagen dermassen im Herzen konzentrieren, dass bis zu den Händen keine Wärme mehr gelangt. Wissenschaftlich ist dem jetzt der “Gegenbeweis” geliefert worden: In einem Versuch drückten Forscher 41 Probandinnen eine Tasse Kaffee in die Hand, während sie deren Personalien notierten. Manchmal war der Kaffee heiß, manchmal kalt. Anschließend bekamen die Probandinnen eine Kurzbeschreibung eines Menschen. Frauen, die zuvor den heißen Kaffee gehalten und daher warme Hände hatten, urteilten später deutlich positiver über die beschriebene Person als jene Frauen mit kalten Händen. Die körperliche Wärme führte dazu, dass die Frauen den Beschriebenen als selbstloser und liebevoller einschätzten.

Ein zweiter Versuch zeigte, dass die physische Wärme sogar auch das Verhalten der befragten Personen beeinflusst. Hier sollten die Probanden als Lohn für die Teilnahme am Experiment entweder ein kleines Geschenk für sich selbst oder einen Geschenkgutschein für einen Freund aussuchen. Probanden mit warmen Händen wählten deutlich häufiger das Geschenk für einen Freund. Jene mit kalten Händen beschenkten sich vorzugsweise selbst.

Die Ergebnisse von Williams (Universität Colorado in Boulder) und Bargh (Yale Universität in New Haven, US-Staat Connecticut) unterstützen die Vermutung, dass in der Inselrinde, die Teil der Großhirnrinde ist, sowohl physisches als auch psychologisches Wärmeempfinden verarbeitet werden. Demnach sind diese beiden Empfindungen auch eng verknüpft. Die Studie hilft nach Ansicht der Forscher zu verstehen, warum bei Tier und Mensch körperliche Nähe und Wärme im Kindesalter unverzichtbar für eine gesunde emotionale Entwicklung und funktionierende zwischenmenschliche Beziehungen sind.

Na, hoffentlich kann man dieses Ergebnis nicht ausweiten auf klimatologische Bedingungen und kalte Nordlichter bzw. warmherzige Südländer. Falls doch: der ungemütliche November naht. Zünden Sie Kerzen an und wenn möglich gleich ein knisterndes Kaminfeuer. Dann wird Ihnen warm ums Herz und Ihre Umwelt dankt es Ihnen. (Allerdings wohl weniger im ökologischen Sinne.)
Quelle: aerztezeitung.de

Rezepte zum Zunehmen: Curry-Crêpe mit Banane

Hier mal wieder was für Leute, die ein paar mehr Kalorien möchten. Ein toller Dessert aus Mexiko. Für einen Nachtisch ist der Aufwand etwas gross (30 bis 45 min.); wahrscheinlich ist in diesen Ländern die Welt noch kochtechnisch in Ordnung und Frau /Mann? nimmt sich Zeit.
Probieren Sie es einfach. Die Arbeit lohnt sich. Und wenn Sie hinterher auch noch langsam essen, sind Sie sowieso im Trend.

Zutaten für 4 Personen:

  • 4 Eier
  • 250 g Mehl
  • 500 ml Milch
  • 150 g Zucker
  • 1 Tafel Bitterschokolade
  • 1 EL Curry
  • Butter zum Ausbacken
  • 4 Bananen

Zubereitung:
Aus Eiern, Mehl, Milch und Zucker den Crêpeteig anrühren. Die Schokolade im heißem Wasserbad schmelzen lassen. 100ml Teig mit 2 El Schokolade vermischen. Den restlichen Teig mit Curry vermischen. In einer beschichteten Pfanne die Butter schmelzen lassen. Den Curryteig portionsweise hineingeben und Schokoldenstreifen daraufspritzen. 4 Currycrepes ausbacken und warm beiseite stellen. Die Bananen schälen, kurz in heissem Fett backen, anschliessend die restliche Schokolade drübergiessen. In die Crepes einrollen und noch warm servieren.

Keine Mittelmeerdiät am Mittelmeer


Spanien ist auch auf dem alltäglichen Speiseplan nicht mehr das, was es mal war. In den hiesigen Gefilden füllen sich die Supermarktregale mit immer mehr Fertigprodukten; die Frischfleisch- und v.a. die von uns Nordmenschen so bewunderte Fischtheke weicht dem Eingeschweissten und den TK-Produkten, denn die Essgewohnheiten ändern sich hier wie anderswo. Frau arbeitet mit, Kinder essen in der Schule, Oma ist nur noch auf den Dörfern für das Kochen für den ganzen Clan zuständig. Das hat Folgen... Ich habe zum Thema einen interessanten Artikel in der Mallorca Zeitung entdeckt.

Aber, wie überall, bahnt sich auch hier ein schon wieder Gegentrend an.

Unser Tipp fürs Abendessen: "pà amb oli", (sprich: pam boli) die mallorquinische Version der Stulle. Dunkles Brot vorher rösten, dann Olivenöl und (möglichst grobes) Salz drauf, denn mallorquinisches Brot hat keins; vielleicht heimischen Käse oder Serrano-Schinken, obendrauf Tomatenscheiben. Ein paar zerstampte eingelegte Olivendazu. Fertig.

Lauftraining macht Schlaganfallpatienten fit

Das Laufband hat einen weiteren medizinischen Nutzen gefunden:
Neurologen an der School of Medicine der University of Maryland in Baltimore/ USA haben an 71 Schlaganfallpatienten den Nutzen des Laufbandtrainings im Vergleich zur Physiotherapie mit Streckübungen geprüft.


Etwa die Hälfte der Patienten konnte ohne Hilfe laufen, die übrigen brauchten einen Gehstock, einen Laufwagen oder einen Rollstuhl, was als “schwere Behinderung” gilt. Der Schlaganfall lag mindestens sechs Monate zurück, im Mittel vier Jahre.

Trainiert wurde in zwei Gruppen dreimal pro Woche jeweils 40 Minuten: Laufbandtraining versus “traditionelle” Physiotherapie. Die 37 Patienten mit dem Laufbandtraining profitierten von ihrem Training viel mehr als die Vergleichsgruppe mit einer Physiotherapie: Innerhalb von sechs Monaten erhöhte sich die Gehgeschwindigkeit um etwa 50 Prozent, in der Vergleichsgruppe nur um elf Prozent.

Auch beim Wert für die maximale Sauerstoff-Aufnahme schnitten die Patienten mit dem Laufbandtraining besser ab. Bei ihnen stieg der entsprechende Wert innerhalb eines halben Jahres Training um 18 Prozent. In der Vergleichsgruppe dagegen sank der Wert leicht.
Wer profitiert vom Laufbandtraining?
In den USA hat eine Umfrage der National Stroke Association ergeben, dass 80 Prozent aller Schlaganfallpatienten, bei denen das Ereignis mehr als sechs Monate zurückliegt, eine eingeschränkte Mobilität angeben, weit mehr als man aus der reinen neurologischen Untersuchung des Gehens erwarten kann. Allen diesen Patienten könnte die Laufbandtherapie helfen.

Allerdings ist das Laufbandtraining nichts für Patienten, die gleichzeitig eine koronare Herzerkrankung mit instabiler Angina pectoris haben, betont Andreas Luft, Leiter der Expertengruppe aus Baltimore. Aber auch hier könnte das Training helfen, wenn es ist mit allerdings viel aufwendigerer EKG-Überwachung durchgeführt wird.

Quelle: aerztezeitung.de

Hände weg vom Handgeben

Küssen Sie lieber, Wange gegen Wange: erst den Kopf leicht nach links ausrichten, dann nach rechts! So wie es ja unter den Spaniern schon lange üblich ist. Hierzulande kann ja mit dem "handlichen" deutschen Gruss sowieso keiner was anfangen. Und wenn Sie jetzt noch erfahren, wie unhygienisch der Händegruss ( zumindest in England) ist, dann wird Ihnen das Küssen als die einzig mögliche Alternative erscheinen. (Das schlimmste, was sie sich mit dem Küssen zuziehen können ist vermutlich eine Erkältung.)

Pendler auf dem Weg zur britischen Metropole, denen die Gruppe um Val Curtis im Rahmen der „Dirty Hands Study“ am Bahnhof Euston Abklatsch-Kulturen abnahm, hatten noch die saubersten Hände in England und Wales. Bei 21 Prozent der Frauen (!) und sechs Prozent der Männer wurden Darmbakterien (!?!?!?) an den Händen nachgewiesen. Den zweiten Platz in der Hygiene-Rangliste belegten die Pendler in Cardiff. In Newcastle hatten 53 Prozent der Männer (!), aber nur 30 Prozent der Frauen fäkal verunreinigte Hände. Die Hygienemedizinerin konstatiert ein Nord-Süd-Gefälle beim Händewaschen, über mögliche Ursachen und Folgen denken wir lieber nicht nach. Deutschland ist südlich von England. Ostfriesland nördlich von Bayern....

Anlass der Studie war der erste Global Handwashing Day am 15. Oktober, der auf die große Bedeutung der Hände als Überträger von Krankheitserregern hinweisen soll. Händewaschen entfernt nicht nur Bakterien, sondern auch Viren, weshalb die Health Protection Agency die Studie zum Anlass nahm, auf die bevorstehende Norovirus-Epidemie hinzuweisen. Sie ist in den Monaten Oktober bis März für etwa 600.000 Durchfallerkrankungen verantwortlich. Und simples Händewaschen vermindert die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen (nicht nur durch Noroviren) um ein Drittel.

Quelle: aerzteblatt.de

Ein "Designerbaby" als Rettung für den kranken Bruder

Unsere in Spanien lebenden Leser haben bestimmt schon davon gehört: ein sechsjähriger Junge aus Südspanien hat ein ganz besonderes Brüderchen erhalten. Das besondere daran ist, dass der kleine Bruder dem grossen helfen soll, seine bisher unheilbare Krankheit zu überwinden, und ist dafür mit Hilfe der Präimplantantionsdiagnostik unter mehreren in Frage kommenden Embryonen “ausgewählt” worden.

Die Vorgeschichte: Vier Monate nach der Geburt des kleinen Andrés vor 6 Jahren erhielten die Eltern eine erschütternde Nachricht: Ihr Sohn leidet an “Thalassämia major". Von dieser schweren, genetisch bedingten Bluterkrankung hatten die beiden noch nie gehört. Die Krankheit ist bisher unheilbar, die Lebenserwartung liegt bei höchstens 35 Jahren. Für die Eltern war das ein harter Schlag. Für ihren kleinen Sohn bedeutete die Diagnose regelmäßige Bluttransfusionen, schon im Baby-alter.

Nun sollen Zellen aus dem Nabelschnurblut des neugeborenen Bruders dem grossen Bruder helfen; und die Eltern schöpfen natürlich Hoffnung. Das erste "Designerbaby" Spaniens wurde nach einer künstlichen Befruchtung durch die Ärzte des Krankenhauses Virgen del Rocío in Sevilla mit Hilfe der Präimplantationsdiagnostik als derjenige Embryo ausgewählt, der den Gendefekt nicht aufweist und genetisch am besten zu dem kleinen Andrés passt . Mit den Zellen aus dem Nabelschnurblut seines jungen Bruders soll er nun eine Stammzelltransplantation erhalten. Die Heilungschancen sehen die Ärzte bei 70 bis 90 Prozent. Wenn alles klappt, ist Andrés in fünf Jahren völlig gesund.

"Es gibt elf Millionen Knochenmarkspender in der Welt, aber keiner ist 100-prozentig mit Andrés kompatibel", erläuterte Blutspezialist Alvaro Urbano das Dilemma. Von dem Begriff "Designerbaby" wollen die Eltern indes nichts wissen, denn sie haben sich immer ein zweites Kind gewünscht. Soll heissen, der Kleine ist nicht nur auf der Welt, um seinen Bruder zu retten.

Dass er der Lebensretter des älteren Sohnes werden kann, verdanken sie dem vor zwei Jahren verabschiedeten Reproduktionsgesetz. Die Regierung des Sozialisten José Luis Rodríguez Zapatero setzte es gegen den erbitterten Widerstand der katholischen Kirche und der konservativen Opposition durch. Spanien schloss damit zu europäischen Ländern wie Großbritannien und Schweden auf, wo das Verfahren ebenfalls erlaubt ist. Die Kritik nach der Geburt Javiers ließ nicht lange auf sich warten. Die Katholische Kirche verwies auf eine Erklärung der Bischofskonferenz aus dem Jahr 2006. "Es darf kein Mensch getötet werden, um einen anderen zu retten", heißt es darin in Bezug auf die Embryonen, die bei der Auswahl ausscheiden. Andere Kritiker sprachen von einem "lebenden Ersatzteillager". "Das Verfahren ist entwürdigend und erniedrigt das menschliche Wesen, das wie Vieh aussortiert wird", empörte sich Manuel Cruz, Vorsitzender einer Initiative von Abtreibungsgegnern. In der Kirche gibt es aber auch gemäßigtere Töne. Der Jesuit Juan Masiá, einer der größten Bioethik-Experten Spaniens, sagte der Zeitung "El Mundo": "Ich lehne die Methode nicht ab, man muss aber verantwortungsvoll damit umgehen. Javiers Eltern haben das Kind sicher genauso lieb wie den Bruder."

Zwei Jahre mussten die Eltern auf die Genehmigung warten. Diese obliegt einer Expertenkommission, die bislang über 31 Anträge zu entscheiden hatte: 6 wurden abgelehnt, 8 genehmigt und in 17 Fällen wurden zusätzliche Informationen angefordert. "Das Verfahren ist ein großer wissenschaftlicher Fortschritt", sagte der Vorsitzende der Internationalen Bioethikgesellschaft, Marcelo Palacios.
Apropos: Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia ließen nach der Geburt ihrer ersten Tochter Leonor Stammzellen aus dem Nabelschnurblut bei einer Spezialfirma in den USA lagern, um sie im Falle einer schweren Krankheit parat zu haben.
Quelle: elmundo.es /dpa

Eine Herzklappe, die mitwächst!


Der vierjährige David Plöger aus Stuttgart ist das erste Kind, dass in Deutschland eine mitwachsende Herzklappe erhalten hat. Das neuartige Implantat stammt aus der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) und wird derzeit zur Anwendung als Arzneimittel weiterentwickelt.
Die Herstellung umfasst mehrere Schritte: Die Herzklappe eines Gewebespenders wird vollständig von Zellen befreit und anschließend mit Gefäßzellen des Empfängers besiedelt. Die so aufbereitete Klappe ist nach Implantation voll funktionsfähig und passt sich im Gegensatz zu herkömmlichen Klappen dem Größenwachstum des Herzens an. Noch ein weiterer grosser Vorteil ist, dass hinterher keine gerinnungshemmende Therapie nötig ist.

Der kleine David konnte schon nach zwei Wochen wieder in den Kindergarten gehen und hat nun gute Chancen, ohne weitere Austausch-Operationen das Erwachsenenalter zu erreichen. Während die Lebenszeit herkömmlicher Klappen bei Kindern auf nur zwei bis fünf Jahre und bei Erwachsenen auf etwa zehn Jahre begrenzt ist.

Die mitwachsende Herzklappe wird nun in Studien geprüft. Zur weiteren Entwicklung wurde eigens eine Firma gegründet. Für das Jahr 2012 streben die Ärzte von der MHH eine Zulassung als “Arzneimittel” an. Unklarheiten bei der Einordnung der neuen Herzklappe als Arzneimittel oder Medizinprodukt sowie andere rechtliche Fragen waren dann auch der Grund, warum der Eingriff bisher noch nicht in Deutschland vorgenommen werden konnte – während in Moldawien bereits 18 herzkranke Kinder eine mitwachsende Pulmonalklappe erhalten haben.

Einer von ihnen ist der jetzt 17-jährige Alexandru Manea, der seit sechs Jahren mit einer ausgetauschten Herzklappe lebt. Er erhielt als erster die von dem MHH-Herzchirurgen Professor Axel Haverich und seinen Mitarbeitern entwickelte biologische Klappe.

Quelle: aerztezeitung.de

Wir wünschen dem kleinen David viel Glück und noch viele unbeschwerte Jahre.

Milleniumsziel Nr. 1 in weiter Ferne


Wetten, dass Sie dieses Bild gar nicht schön finden? Doch heute ist "Welternährungstag". Was immer man von solchen "staatlich verordneten" wahrscheinlich wohlgemeinten Terminen halten mag, das Thema bleibt leider höchst aktuell.

Denn heute werden - statistisch gesehen - ca. 13700 Kinder verhungern. Es sieht also nicht rosig aus für einen beträchtlichen Teil der Weltbevölkerung. Lebensmittelkrise gegen Bankenkrise. Wer hat die stärkere Lobby? Mehr zum Thema z.b. in der Ärztezeitung .

Rauchen lässt die Haut altern - und Sie auch!

Über einen Zeitraum von 26 Jahren lang wurde in Finnland mit fast 1700 Männern - Raucher und Nicht-Raucher - geforscht. Alle geboren zwischen 1919 und 1934, alle waren bei der Untersuchung zu Beginn der Studie im Jahre 1974 gesund.

Die Ergebnisse:

  • Die Lebenserwartung starker Raucher (mehr als 20 Zigaretten am Tag) war um zehn Jahre geringer als die von Nicht-Rauchern. Von den starken Rauchern starben 44 Prozent innerhalb des Studienzeitraums!
  • Auch die körperlichen Fähigkeiten starker Raucher waren stark verringert: Ihr physisches Alter entsprach dem zehn Jahre älterer Männer der finnischen Gesamtbevölkerung!
  • Die gesundheitsbezogene Lebensqualität sank linear zum steigenden Tabakkonsum!

93 Prozent der Teilnehmer hörten während des Beobachtungszeitraums mit dem Rauchen auf, darunter 69 Prozent der ursprünglich starken Raucher. Das brachte ihnen einen Gewinn an Lebenszeit und Lebensqualität. Allerdings erreichten Ex-Raucher nicht mehr die Werte derjenigen Männer, die niemals zum Glimmstängel gegriffen hatten.

Also, geben Sie auf!
Ein schlagendes Argument also - natürlich genauso für Frauen, erst gar nicht mit dem Rauchen zu beginnen - und natürlich auch ein Argument für entsprechende Präventionsprogramme vonseiten der verantwortlichen Stellen. Ansonsten lassen Sie es ab sofort sein. Es ist nicht so schwer, wie sie vielleicht immer noch denken.


Aber nicht nur das komplette Aufgeben des Rauchens hat positive Effekte für die Gesundheit. Wer es absolut nicht schafft, ganz aufzuhören, sollte zumindest seinen Zigarettenverbrauch mindern. Laut der Studienergebnisse ist das besser als gar nichts. (Sozusagen- humorig - nach dem Motto: wenn Sie jetzt weniger rauchen, leben sie länger; und dann rauchen Sie letztlich wieder mehr - )
Quelle: aerztezeitung.de

Auch das noch: "credit crunch" als Trostschokolade


"Notleidende" Banker und wohl auch alle anderen Engländer, die unter den Folgen der derzeitigen Finanzlage am Weltmarkt leiden, können in London ihren Frust jetzt mit einer neuen Spezial-Schokolade wegknuspern. "Credit Crunch", die englische Bezeichnung für die Kreditkrise, heißt eine neue Schokoladensorte im Londoner Luxuskaufhaus Selfridges.

Die Kombination aus Schokolade und Honig, die einem wohlig auf der Zunge vergeht und vielleicht über die schlimmsten Stresssituationen hinüberhilft, ist aber kein Schnäppchen: Das 150-Gramm-Päckchen kostet mehr als umgerechnet 5 Euro. Frei nach dem Motto: "Ich gönn' mir ja sonst nichts" ist sie in der Lebensmittelhandlung des Kaufhauses zu erwerben (muss man da ja schon sagen). Selfridges rechnet damit, dass die knusprige Süßigkeit ein Renner wird.

Ob sie auch noch ausstehenden finanzkrisenbedingten Herzinfarkten vorbeugt, sei dahin gestellt. Aber wie sagte schon meine Grossmutter, die ihr ganzes Leben eine feurige Anhängerin des Kaiserreiches blieb: Nobel geht die Welt zugrunde!
Quelle: dpa.

Dicke Luft in deutschen Kinderzimmern


Der erste heutige Eintrag war so lang, deshalb nur noch was Kurzes hinterher. Toben und Spielen fördert ja die Entwicklung unserer Kinder, aber die Tatsache, dass das aus Klimagründen oft im Kinderzimmer geschieht hat einen entscheidenden Nachteil: dort stinkt es regelrecht zum Himmel nach einer solchen "Sitzung". Das wiederum schränkt die kindliche Gesundheit wahrscheinlich eher ein. Nach Angaben des Umweltbundesamt (UBA) wurde die Luft nach Messungen in 555 deutschen Kinderzimmern nur bei 55 Prozent der Raumluftproben als "hygienisch unbedenklich" eingestuft.

Die Dessauer Behörde empfiehlt Eltern deshalb dringend, bei den lieben Kleinen öfter zu lüften. Der Grund sind nicht die Kinder allein, obwohl deren Ausdünstungen wohl die ersten sind, die einem als Eltern entgegenschlagen, sobald man die Höhle betritt. Häufig sind auch in diesen Messungen die Konzentrationen flüchtiger Kohlenwasserstoffe in der Luft erhöht. Ursache dafür sind meistens Haushaltsreiniger und künstliche Aromen, aber auch Möbel und Spielzeug, Duftsprays und ­kerzen.

Quelle: dpa

08.Oktober 1958: der Schrittmacher hat 50. Geburtstag

Stellen Sie sich mal vor, sie haben gefährliche Herzrhythmusstörungen und ihr Arzt sagt: “ich hab mir zusammen mit einem Kumpel da so was erfunden: eine (alte?) Schuhcremedose mit ein paar Bauteilen, die kann ich Ihnen einpflanzen und dann… schau’n wir mal.” Viel anders wird es wohl nicht gewesen sein vor 50 Jahren am 08. Oktober, als ein schwedischer Arzt und ein Ingenieur einem Patienten mit Herzrhythmusstörungen als Notlösung dieses Teil einpflanzten. Doch seitdem hat es sich als Lebensretter für Millionen Menschen weltweit entwickelt.

Heute dauert der Eingriff 30 Minuten und ermöglicht ein langes Leben ohne große Einschränkungen. (Helmut Schmidt unserer Altbundeskanzler ist ja wohl das beste Beispiel). Die kleinsten Geräte sind nur so groß wie eine Zwei-Euro-Münze und haben Fähigkeiten von Mini-Computern.

Sven Schneider, z.B., ist 39 Jahre alt, Familienvater und arbeitet in einem Berliner Elektronikfachmarkt. "Ich lebe kaum anders als gesunde Menschen", sagt er. Nur schwere Fernsehgeräte trägt er nicht allein, Bei Handytelefonaten hält er sich kurz - und beim Herumtollen mit seiner vierjährigen Tochter muss er ein bisschen aufpassen. Denn Herzschrittmacher reagieren nicht nur empfindlich auf elektromagnetische Wellen, sondern auch auf Stöße. Dass er ohne seinen Schrittmacher nicht mehr am Leben wäre, ist ihm immer bewusst. Er kam als "blaues Baby" auf die Welt, als Junge mit einem angeborenen Herzfehler, bei dem Sauerstoffmangel im Körper zur bläulichen Färbung der Haut führte. Mit sechs Jahren wurde Schneider zum ersten Mal operiert, drei weitere Eingriffe folgten, davon zwei große Herzoperationen. Seit etwa zehn Jahren hilft ihm zusätzlich ein Schrittmacher, um das Herz regelmäßig schlagen zu lassen. Eine persönliche Leidensgeschichte, von der rund 100 000 Menschen allein in Deutschland oft in ähnlicher Weise mehr oder weniger betroffen sind.

Das Einpflanzen eines Schrittmachers ist für die Mediziner deshalb eine Routinearbeit - oft ambulant und mit örtlicher Betäubung. Hätte man den Schrittmacher nicht erfunden, würde den Patienten immer noch dasselbe wie vor drohen. Schlägt das Herz zu langsam oder macht es Pausen, kann es zu Schwindelanfällen bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. Im schlimmsten Fall droht bei Anstrengungen der Herzstillstand, der ohne Notarzt-Einsatz zum Tod führen kann.

Von der Idee her hat sich an den Geräten seit 50 Jahren nichts verändert: Wie eine kleine Maschine treibt der Schrittmacher das Herz durch elektrische Impulse an. Unterhalb des Schlüsselbeins werden isolierte Drähte über ein Brustgefäß zum Herzen durchgesteckt und im Herzmuskel verankert. Impulse aus dem Schrittmacher stimulieren dann das Herz.

Seit Oktober 1958, als der schwedische Arzt Dr. Åke Senning und der Ingenieur Rune Elmquist den ersten Schrittmacher testeten, hat es mehrere große Fortschritte in der Medizintechnik gegeben. Der erste Schrittmacher arbeitete starr wie ein Metronom. Die heutigen Geräte stellen sich auf den Kreislauf der Patienten einstellen. Sie messen zum Beispiel die Herzfrequenz und geben ihre Impulse nur bei Bedarf ab. Zu den Zweikammer-Systemen, die mit zwei Drähten zum Herzen vor allem bei Rhythmusstörungen helfen, sind Ende der 90er Jahre Dreikammer-Schrittmacher gekommen. Die dritte Elektrode schaltet sich ein, wenn rechte und linke Herzkammer nicht im Takt schlagen. Damit kann Patienten auch bei Herzmuskelschwäche geholfen werden. Dazu kommen neue diagnostische Funktionen. Moderne Schrittmacher können zum Beispiel den Druck im Herzen messen.

Der Patient von damals hatte nur 2 Tage was von seinem ersten Schrittmacher. Heute tun die Batterien bis zu 10 Jahre ihren Dienst. Auch herzkranken Babys können die kleinen Geräte inzwischen schon eingeplanzt werden. Die meisten Schrittmacher-Patienten in Deutschland sind jedoch über 60 Jahre alt.

Sven Schneider mit seinen 39 Jahren hat im vergangenen Jahr seinen dritten Schrittmacher bekommen, ein modernes Dreikammer-System. Er hat seinen Lebensrhythmus seiner Krankheit angepasst, er beschreibt sich als langsam und gewissenhaft. Zu seinen Hobbys gehören Lesen und Puzzles legen. Ein wenig mulmig wird ihm nur, wenn er ins Ausland reist, weil er Angst hat, dass ihm dort nicht so schnell wie in Deutschland Notärzte zur Verfügung stehen.

Aber auch die Geschichte des ersten Schrittmacher-Patienten, der Schwede Arni Larsson, kann allen Menschen mit Herzstörungen nur Mut machen: Larsson starb erst 2002 im Alter von 86 Jahren - mit seinem 22. Schrittmacher in der Brust. Larsson überlebte sogar seinen Arzt Dr. Åke Senning um zwei Jahre.
Quelle: aerztezeitung.de

Rezepte zum Zunehmen: Bryndzove halusky


Es hat doch tatsächlich schon reichlich oft Patienten gegeben, die uns gefragt haben, wie man zunimmt. Der Bedarf ist, so scheint's, wirklich da. Deshalb habe ich mal rumgestöbert nach etwas kalorienhaltigeren Rezepten. Den Auftakt für eine lose Reihe von solchen Rezepten machen diese slowakischen Knödel mit Käse und Speck. Warum grade dieses? Ich fand den Namen einfach amüsant.
Zutaten für 4 Personen:

  • 1 kg Kartoffeln, roh
  • 150 g Kartoffelmehl
  • 250 g Schafskäse (wenn Sie darankommen: Brimsen, ersatzweise anderen Schafs-Frischkäse)
  • 1 große Zwiebel
  • 200 g gewürfelter Speck
  • 2 Eßl Öl
  • Salz
  • etwas Petersilie


Zubereitung:
Die rohen Kartoffeln fein reiben und gut auspressen. Das Kartoffelmehl zugeben und zu einem Teig kneten, mit Salz würzen. Nockerl mit einem Teelöffel abstechen (oder durch ein Nockerlsieb drücken) und in leicht wallendem Wasser 2-3 Minuten sieden lassen, bis die Nockerl an der Oberfläche schwimmen. Abseihen. Die Zwiebel in Würfel schneiden und im Fett hellbraun anrösten, die Speckwürfel dazugeben. Die Nockerl in einer Schüssel anrichten, mit zerbröseltem Brimsen bestreuen, darüber die Zwiebel-Speckwürfel geben. Zuletzt fürs Auge und für das Vitamin C Petersilie drübergeben.


Zubereitungsaufwand: zwischen 30 und 45 Min.

Krankenversorgung für alle? In Paraguay weiterhin ein Traum

Wieviel Einwohner hat Paraguay und Wie heisst die Hauptstadt? Wussten Sie das? Ich nicht. Ich hatte das Land eher mal als besonderes Urlaubsziel im Kopf; dass es in medizinischer Hinsicht als Entwicklungsland einzustufen ist, war mir überhaupt nicht klar. Da hat Paraguay noch einen langen Weg vor sich, um im Gesundheitsbereich erfolgreich zu sein in der Annäherung an die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) zur Armutsbekämpfung bis 2015, auf deren Umsetzung sich die internationale Gemeinschaft im Anschluss an den Millenniumsgipfel im Jahr 2000 geeinigt hatte.

Wie aus einer Studie von Antonio Arba, Leiter des Instituts für Tropenmedizin in der Hauptstadt Asunción, hervorgeht, gehört Paraguay mit einer Kindersterblichkeit von 25 bis 30 Todesfällen pro 1000 Lebendgeburten zu den gesamtamerikanischen Schlusslichtern und wird nur noch von Haiti mit 60 pro 1000, Bolivien mit 55 pro 1000, Guyana und Guatemala mit jeweils 48 pro 1000 überboten. In Chile dagegen liegt sie bei 8 pro 1000 Lebendgeburten.

Somit wird es Paraguay kaum gelingen, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel des Werts von 1990 zu senken. 1995 lag sie immer noch bei 30 pro 1000 Lebendgeburten. Ebenso geringe Fortschritte macht das Land beim Kampf gegen die hohe Müttersterblichkeit, der in den UN-Zielen festgeschrieben ist.

Für 10 000 Patienten im Schnitt vier Ärzte
Einer der Gründe für diese beklagenswerte Situation ist die mangelnde Infrastruktur. Aber Desiree Nasi, Vorsitzende des Paraguayischen Ärzterings, hält sie nur als Ausdruck dafür, dass der Gesundheitsbereich völlig unterfinanziert ist.

Paraguay gehört zu den gesamtamerikanischen Ländern, die mit 31 US-Dollar (etwa 20 Euro) pro Person am wenigsten für den Gesundheitssektor ausgeben. Schlechter schneiden nur noch Haiti mit zwölf US-Dollar (etwa 7,70 Euro) und Nicaragua mit 29 US-Dollar (etwa 18,70 Euro) ab.

Der Mangel an Investitionen geht mit einem Mangel an menschlichen Ressourcen einher. So stehen jeweils 10 000 Patienten ganze vier Ärzte und zwei Pflegekräfte zur Verfügung. "Wir sind das Land des amerikanischen Kontinents, das an viertletzter Stelle steht, was die Zahl der Ärzte angeht", berichtet Nasi. "Und das Defizit an Pflegekräfte ist so groß, dass wir nur noch von Haiti unterboten werden, wo auf 10 000 Patienten statistisch gesehen 1,1 Pfleger kommen." "Der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) zufolge sollten 1000 Bürgern acht bis zehn Krankenhausbetten zur Verfügung stehen. In Paraguay liegt das Verhältnis bei eins zu 1000", rechnet die Wissenschaftlerin Arbo vor. Doch das Stadt-Land-Gefälle fordert sein Tribut: So gibt es in der Hauptstadt Asunción sechs Krankenbetten pro 1000 Patienten, im 150 Kilometer entfernten Caaguazú jedoch statistisch nur 0,4.

Vergleichen Sie mal dazu die Situation in Europa.
Quelle: aerztezeitung.de

Honig gegen Bakterien


Das alte Hausmittelchen vom Löffel Honig, wenn es im Halse kratzt, oder ein Glas Milch mit Honig als alternatives Einschlafmittel wird jetzt wahrscheinlich ein Comeback auf anderem Wege erleben.

Inzwischen ist nämlich die Anwendung nicht mehr auf die Naturheilkunde beschränkt. Denn kanadische Forscher berichteten, dass sich medizinischer Honig etwa zur Behandlung bei chronischer Rhinosinusitis eignen könnte. Dieser Infekt klingt oft deshalb so schlecht ab, weil die Keime auf der Schleimhaut sogenannte Biofilme bilden, in denen sie für gängige Antibiotika schwer angreifbar sind. Honig dagegen schafft das: Selbst in einer solchen schützenden Schleimschicht wurden damit 60 bis 70 Prozent der für Nebenhöhlenentzündungen typischen Bakterien abgetötet. Eine solche topische Honig-Therapie wäre nach Meinung der Forscher ideal, denn sie ist leicht anwendbar, völlig ungiftig und kostengünstig.

Honig für krebskranke Kinder
Medizinischer Honig (besonders aufbereitet) wird bereits klinisch angewandt. Auf der Krebsstation der Universitäts-Kinderklinik Bonn setzen die Ärzte darauf, um krebskranke Kinder mit chronischen Wunden zu behandeln. Da das abgestorbene Gewebe schneller abgestoßen wird und die Wunde schneller heilt. sagte Sofka in einer Mitteilung der Universität. Der Verbandwechsel bereitet den Kindern weniger Schmerzen, weil sich die Umschläge leicht entfernen lassen, ohne neu gebildete Hautschichten zu verletzen. Und Honig nimmt auch unangenehme Gerüche.

Was wirkt denn da?
Lange Zeit war man sich nicht im klaren, welche Wirkstoffe im Honig das Wachstum von Keimen hemmen Viele Inhaltsstoffe wurden inzwischen nachgewiesen: Spuren der Vitamine C, B1, B2, B6, Biotin und Pantothensäure, die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Calcium sowie Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Mangan und Chrom. Doch chemisch betrachtet ist Honig nichts anderes als eine übersättigte Lösung aus rund 80 Prozent Zucker und 20 Prozent Wasser. Daher glaubte man lange, antibakteriell wirke der hohe Zuckeranteil, indem er den Keimen lebenswichtiges Wasser entziehe. Doch inzwischen wurde auch nachgewiesen, dass Honig, auf Wunden aufgetragen, dreimal besser wirkt als vergleichbare Zuckerlösungen.

Letztendlich wurde Wasserstoffperoxid im Honig als bakterizid entdeckt. Es entsteht in kleinen Mengen aus dem enthaltenen Zucker, und zwar durch das Enzym Glucose-Oxidase, das die Bienen ihrem Sammelgut über den Speichel zusetzen. Dieser Wasserstoffperoxid hat gegenüber dem aus der Apotheke einen grossen Vorteil: Da es im Honig ununterbrochen nachgebildet wird, reichen bereits geringe Mengen, um Wundbakterien zu töten, aber Hautzellen zu schonen.

Ausser dem Wasserstoffperoxid kamen die Forscher erst endlich noch Methylglyoxal, das ebenfalls durch Abbau von Zucker entsteht und sich als entzündungshemmend erwies. Ob es von den Pflanzen oder den Bienen stammt, ist ungeklärt. In heimischen Honigsorten kommen ein bis fünf Milligramm pro Kilogramm vor, im Honig z. b. des australischen Teebaums dagegen bis 800 mg.
Doch damit dürfte die Suche nach Bakteriziden im Honig noch lange nicht zu Ende sein, denn bisher wurden über 180 Begleitstoffe identifiziert.

Verwendung von handelsüblichem Honig
Als (Haus-)Mittel gegen Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Halsschmerzen kann man ohne weiteres kommerziellen Honig verwenden. Allerdings sollte man ihn nicht über 40 Grad zu erhitzen, weil dadurch wirksame Enzyme zerstört werden. Kinderärzte empfehlen außerdem, Babys unter zwölf Monaten keinen Honig zu füttern wegen möglicher Clostridium-botulinum-Kontaminationen.

Quelle: aerztezeitung.de

Rückenschmerzen


Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit geworden. Da können Sie Sport treiben, das richtige Gewicht haben, sich mehr oder weniger ausgewogen ernähren und trotzdem evtl. jahrelang unter Rückenschmerzen leiden, die Ihnen ein Stück Lebensfreude verleiden. Und alles ohne eine konkrete Ursache. So jemand bin ich, und deshalb werde ich immer hellhörig oder schaue genau hin, wenn ich was zum Thema entdecke. Ein interessantes special habe ich in "lifeline.de" entdeckt, das bringt reichlich Information.