Romantische Reise mit Trennungsabsicht

Eine wirklich originelle und ungewöhliche Geschäftsidee hat ein chinesisches Reiseunternehmen. Es bietet spezielle Touren für Paare an, die kurz vor der Trennung stehen. Dabei geht es ihnen absolut nicht um eine mögliche “Wiedervereinigung” sondern eher um einen eleganten Abschluss der Affaire. Die Werbebotschaft ist nämlich: "Wenn es unser Schicksal ist, auseinander zu gehen, dann lass uns am Ende mehr romantische Erinnerungen haben als schmerzhafte." Das ist vielleicht ein richtig gutes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass normalerweise zum Ende hin und danach auf beider Seiten reichlich schmutzige Wäsche gewaschen wird.

Die in der Provinz Heilongjiang ansässige Agentur berechnet für einen fünftägigen Abschiedsausflug auf die chinesische Insel Hainan knapp 1600 Euro. Dafür, dass man danach auseinander geht, ist das schon eine stolze Summe. (Könnte man aber mit dem aktuellen Internet-Express-Scheidungsverfahren in Spanien vergleichen, das kostet ca. 1500, ist natürlich viel langweiliger und hässlicher). Die Tour findet in einem separaten Fahrzeug statt (Ist es schon peinlich bei den häufigen Diskussionen, mit anderen Fahrgästen/ Zeugen im selben Fahrzeug zu sitzen?) und jedes Paar bekommt einen eigenen Reisebegleiter gestellt (zum Schlichten?). Auf jeden Fall, es soll alles sehr romantisch und schön sein…


Die chinesische Sprache empfinden wir ja als sehr blumig. So bietet denn die Agentur unter den Namen "Tour der schlechten Stimmung" und "Tour der Nachsicht" weitere Trennungsreisen an. Unter dem 1. Motto kann ich mir nicht so richtig was vorstellen, bei der zweiten Tour denke ich an ein Meditationswochenende in einem tibetanischen Kloster. Wer es ausprobiert, möchte sich bitte anschliessend mal bei mir melden und Bericht erstatten. Neugierig bin ich ja geworden, ob das auch für Bürger der westlichen Welt eine akzeptable und elegante Alternative ist. Vielleicht lassen sich ja damit wirklich die schlimmsten Folgen für die Opfer der Trennung merklich reduzieren.
Quelle: aerztezeitung.de

Fehltage in Deutschland und Spanien


Zeitarbeit und Fehltage ist das eigentliche Thema eines Artikels, den ich im Ärzteblatt fand. Ich erlaube mir mal, die Situation in Spanien zusätzlich ins Spiel zu bringen.

Beschäftigte in Zeitarbeit waren mit durchschnittlich 14,7 Fehltagen im Jahr 2008 vier Tage länger krankgeschrieben als Beschäftigte in anderen Branchen in Deutschland. Diese Daten hat die Techniker Krankenkasse aus Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen von rund 38.000 Zeitarbeitern bei der TK erhoben. Danach sind diese von nahezu allen Diagnosen häufiger betroffen als Beschäftigte in anderen Branchen. Die Daten der TK sind allerdings nicht repräsentativ für alle Krankenkassen.

Von Seiten der TK verwies man darauf, dass der höhere Krankenstand zunächst einmal dadurch bedingt sei, dass „in der Zeitarbeitsbranche vermittelte Tätigkeiten zu einem guten Teil körperlich schwere Arbeiten sind: Viele Zeitarbeiter sind im Lager- und Transportbereich, als Installateure, Monteure oder Hilfsarbeiter tätig.“ Diese Berufsfelder wiesen erfahrungsgemäß höhere Fehlzeiten auf, so Klusen. Allerdings muss man dagegen halten, dass in der gesamten Industrie inzwischen weniger als ein Prozent der Beschäftigten ohne Ausbildung ist, während sich der Anteil der vermittelten Helfer und Nichtausgebildeten bei Zeitarbeitsfirmen auf etwa 30 Prozent beläuft.

Nach der Analyse der TK belastet jedoch auch das Zeitarbeitsverhältnis an sich die Beschäftigten: Eine Befragung unter den Betroffenen ergab, dass sie vor allem unter hoher Arbeitsplatzunsicherheit, ihrer Einkommenssituation, der Diskrepanz zwischen Qualifikation und ausgeübter Tätigkeit sowie fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten leiden. Andererseits bewerteten sie Bereiche wie Arbeitsdruck, Wertschätzung durch Vorgesetzte sowie Informationsfluss positiver als Stammbeschäftigte.TK-Vorstand Klusen appellierte an Betriebe mit Zeitarbeitern, diese in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement einzugliedern. Zeitarbeitsfirmen selbst sollten ihre Mitarbeiter in Beschäftigungspausen weiter qualifizieren und ihre Gesundheit fördern.

Nach Angaben der TK wurden zum Zeitpunkt ihrer Analyse Ende 2008 knapp zwei Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland über Zeitarbeit organisiert. Nach Darstellung Enkerts waren im April 2008 noch rund 755.000 Frauen und Männer als Zeitarbeiter beschäftigt. Ein Jahr später, im April 2009, war die Zahl allerdings infolge der Wirtschaftskrise rapide auf 538.000 gesunken.

Ich habe mal “nachgeforscht” nach Ziffern in Spanien: Statistiken zu vergleichen ist ja immer etwas problematisch. Aber die Zahlen, die mehr oder weniger identisch immer wieder auftauchten, waren:
Durchschnittliche Fehltage in Spanien 67 (!!!!!!!!!) Tage/pro Jahr/ pro Krankschreibung. Andererseits fehlen aber insgesamt nur 11,8% aller Beschäftigten mindestens 1 Tag im Jahr im Gegensatz zu 18,3 % der Deutschen.

Kann mir das mal einer interpretieren? 67 gegenüber 14/ 10 Fehltage? Was sind das für Krankheiten? Ist es so ungesund in Spanien zu arbeiten? Ist das Klima in Deutschland entscheidend, dass viel häufiger mal einer fehlt? Wird dort genauer gezählt als hier? Können spanische Arbeitgeber (und das staatliche Gesundheitssystem) sich solche Fehlzeiten ihrer Beschäftigten noch immer erlauben? Was ist eher noch organisierbar oder finanzierbar für eine Firma: 11,8 %, die im Durchschnitt 67 Tage fehlen oder 18,3 % der Beschäftigten, die im Durchschnitt 14 Tage fehlen?

Kann mir bitte einer Erklärungen für derartige Unterschiede geben?
Quelle: aerzteblatt.de

Europas Strassen werden immer sicherer

Und wieder eine äusserst positive Nachricht: Die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union ist 2008 im Vorjahresvergleich um etwa acht Prozent gesunken. Europaweit sind im vergangenen Jahr rund 39 000 Menschen bei Straßenunfällen ums Leben gekommen. In Deutschland waren es nach vorläufigen Berechnungen 4467 Tote, das entspricht einem Rückgang um sogar etwa zehn Prozent. Diese Zahlen gab der "Europäische Verkehrssicherheitsrat" (ETSC) am Montag in Brüssel bekannt.

Besonders gefährlich leben allerdings immer noch die Verkehrsteilnehmer in Litauen. Hier gab es im vergangenen Jahr 148 Opfer von Straßenverkehrsunfällen pro eine Million Einwohner. Damit belegt Litauen den traurigen Spitzenplatz vor Polen (143) sowie Rumänien und Griechenland (jeweils 142). Deutschland kommt auf 54 Tote. Im Inselstaat Malta ist es am sichersten. Hier starben 37 Menschen pro eine Million Bewohner.

Spanien scheint sich in ein passables Mittelfeld in den Statistiken hochgearbeitet zu haben. Nachdem es ja ganz schlimme Jahre gegeben hat, wo wir hier dieselben Zahlen an Verkehrstoten hatten wie in Deutschland, das aber mit der Hälfte der Bevölkerung, wird ja ungemein viel getan von seiten der Behörden: Kampagnen ohne Ende, Alkohol- und Geschwindigkeitskontrollen, etc. Keiner will sie, aber sie scheinen jetzt doch wirklich Erfolg zu haben. Vor kurzem durften wir uns nach einem "langen Wochenende" freuen, die niedrigste Verkehrsopferzahl seit den 60-er Jahren gehabt zu haben. Das ist wirklich ein grosser Schritt nach vorn.

Kalorien zählen


Falls Sie Kalorien zählen müssen oder wollen: In der online-Ausgabe des Stern habe ich einen interessanten Test gefunden, bei dem man die Kalorienmenge von verschiedenen Gerichten und Desserts benennen muss. Ich habe dabei "nicht schlecht" abgeschnitten (typisch deutsche Formulierung - heisst bestimmt "recht gut"). Dafür, dass ich mich um solche Dinge nicht gross kümmere, nicht schlecht ;). Wenn Sie es auch interessiert, klicken Sie hier .

Sommeranfang

Erinnern Sie sich noch an diesen Tag? Hitze ohne Ende, Strassen bestimmt voller wohlgelaunter Mitmenschen! Flimmern über dem Asphalt. Volle Biergärten und Strassencafés. Dann ist immer richtig gute Stimmung auch im Norden und keinen zieht es mehr nach Malle. Tja, sowas kann man leider nicht jedes Jahr erwarten und zu diesem Wochenende sieht die Wettervorhersage in Deutschland etwas anders aus.

Machen Sie das Beste draus. Wir verweichlichten Südeuropäer haben in unseren Jahren in Norddeutschland auch schon im August in dicke Decken gewickelt draussen gegrillt. Alles eine Frage der Einstellung.

Wir verabschieden uns jetzt ins Wochenende und in den offiziellen Sommeranfang: Hier ist schönes Wetter für alle angesagt, für uns ausserdem 60-er-Jahre-Fête, und dann noch ein Mittsommernachts-dinner am Cap de Formentor mit amerikanischen Freunden. Da soll wohl Stimmung aufkommen.

Schweinegrippe: Die Pandemie der Massenmedien

Heute kopiere ich nur, ich erspare Ihnen sozusagen den link : Einen Artikel von Thomas Müller aus der "Ärztezeitung" über die berüchtigte Schweinegrippe. Endlich relativiert mal einer das Thema - in den Medien. Diese Schweinegrippe ist für viele ja schon kurz nach Ausbrechen zum Witzthema geworden. Warum wohl?

Ich zitiere: “Man stelle sich vor: Es gibt eine Pandemie, und keiner merkt's. Tatsächlich hätte die Menschheit die soeben ausgerufene Grippe-Pandemie praktisch nicht wahrgenommen, würde die Verbreitung des neuen Virus nicht akribisch verfolgt und von den Medien mit hoher Aufmerksamkeit begleitet. Doch solange es noch fast jeder Grippetote in die Schlagzeilen schafft, heißt das eigentlich nur eines: Das Virus ist derzeit - zum Glück - noch ziemlich harmlos.

Wenn man bedenkt, dass in jedem Winter allein in Deutschland 5000 bis 15 000 Menschen an saisonaler Influenza sterben, stellt sich die Frage, wie die WHO auf die Idee kommt, die höchste Pandemie-Warnstufe für einen Erreger auszurufen, der offenbar nicht gefährlicher ist als der alljährliche Mix an Grippeviren. Sicher, formal handelt die WHO korrekt: Ein neues Influenza-Virus breitet sich über den Globus aus.

Solange Pandemie-Warnstufen aber nichts über die Gefährlichkeit des Erregers aussagen, drohen sie zur Farce zu werden. Denn irgendwelche neuen Viren breiten sich immer aus, und sei es nur über einen harmlosen Schnupfen. Die WHO sollte ihr Konzept überdenken, sonst nimmt es vielleicht keiner mehr ernst, wenn eines Tages ein weit aggressiveres Virus auftaucht.”
Quelle: aerztezeitung.de

Lasst die Babys im Kinderzimmer!

30000 Kinder und Kleinkinder haben es bewiesen: im eigenen Zimmer schlafen sie schneller ein, wachen nachts seltener auf und haben insgesamt weniger Schlafprobleme als ihre Altersgenossen, die bei Mama und Papa im elterlichen Zimmer schlafen. Das ergab jedenfalls eine Studie, die beim US-Kongress Sleep 2009 vorgestellt wurde (Abstract ID 0243).

Die Autoren liefern auch eine Erklärung für die Beobachtung: Ohne die Eltern in der Nähe schlafen die Kinder leichter von sich aus ein. Und werden sie nachts wach, kommen sie auch ohne elterliche Hilfe schneller wieder zurück in den Schlaf.


Ob die Eltern der ausschlaggebende Grund ist, oder was die wahren Gründe wirklich sind, ist eigentlich egal. Endlich stehe ich nicht mehr als reaktionäre Rabenmutter da, die ihre Babys in eigene Bettchen in eigene Zimmer verbannte, nur um ungestört dem Schlafe (oder dem Lotterleben ?) zu frönen. Wie schön, nach 20 Jahren ein Argument geliefert zu bekommen für die eigene Unlust, auch noch die Nacht, die ja sowieso nur im Stundentakt stattfand, nicht auch noch mit den kleinen unschuldigen Kindlein teilen zu müssen. Wo sie mich doch schon über 20 Meter Entfernung auch aus dem Tiefschlaf wecken konnten…
Quelle: aerztezeitung.de

Keine Krise für Single-Börsen


Unsichere Zeiten verunsichern. Und dann scheint’s, dass wir Halt suchen bei anderen Menschen. Das wäre eine mögliche Erklärung für einen neuen Boom der Online-Single-Börsen. Denn wo alle unter der Weltfinanzkrise ächzen, belebt sich ihr Geschäft ungemein.

Gian Gonzaga vom amerikanischen Dating-Marktführer “eHarmony” stellt fest, dass sich seit September 2008 die Zahl der Partner-Suchenden um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht hat. Rund 30 Millionen amerikanischer Singles suchen auf etwa 1000 US- Dating- Internetseiten nach einem Partner.

Die Soziologin Professor Pepper Schwartz (Universität des Bundesstaates Washington) ist von dem direkten Zusammenhang zwischen Krise und wachsender Nachfrage beim Online-Dating überzeugt. "Natürlich haben wir keine eindeutigen Beweise, aber die Zahlen sind zu groß, als das es einfach nur ein Zufall ist", sagt Schwartz, die auch die Dating-Internetseite perfectmatch.com berät.

Je unwirtlicher die Welt wird und je schwieriger uns das Leben erscheint, umso mehr steigt wohl unsere Sehnsucht nach Liebe und menschlicher Wärme. Eher rational und weniger romantisch denkt, wer darin auch den praktischen Nutzen erkennt: Paare können sich nicht nur die Miete teilen, auch das Leben wird preisgünstiger.

Tja, wie heisst es so schön: Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid.
Quelle: aerztezeitung.de

Du lachst wie ein Affe


Das Lachen lässt sich 10 bis 16 Millionen Jahre bis zum letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Menschenaffen zurückverfolgen. Aber dass es nicht nur menschlich ist, und man selbst Gorillas und Orang-Utans durchkitzeln kann und die dann “lachen” können hat die Wissenschaftler um Professorin Elke Zimmermann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover dann doch überrascht.
Insgesamt 800 Ton- und Videodokumente zeichneten die Forscher auf, wie Pfleger in Zoos und einem Orang-Utan-Zentrum in Malaysia 22 Tiere an den Händen, Füßen, im Nacken und in den Achselhöhlen kitzelten. Bei den Menschenkindern, die an der Studie teilnahmen, übernahmen die eigenen Eltern die Aufgabe. Es waren alles natürliche Situationen, denn das Kitzeln gehört auch bei Affen zum natürlichen Verhaltensrepertoire im Spiel.
Die Biologen analysierten das Kichern anhand von elf Merkmalen und stellten verblüfft fest, dass der Stammbaum des Lachens exakt dem Verwandtschaftsverhältnis von Orang-Utan, Gorilla, Schimpanse, Bonobo und Mensch entspricht. Je näher eine Art mit dem Homo sapiens verwandt ist, desto ähnlicher wird das Lachen. Während Orang-Utans und Gorillas kaum hörbar kichern und keckern, klingt es beim Schimpansen und Bonobo manchmal bereits menschentypisch melodiös.
Nach Ansicht der Mitautorin Marina Davila Ross muss unser Lachen sich aus Vorstufen entwickelt haben. Schon bei den vom Aussterben bedrohten Orang-Utans wirkt ein emotionaler Gesichtsausdruck ansteckend und wird Lächeln mit einem Lächeln belohnt. Wie mehrere Studien der vergangenen Jahre nahelegen, haben auch Primaten sowohl ein Einfühlungsvermögen als auch ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein, was früher als menschentypisch angesehen wurde.
"Durch die jüngsten Primaten-Studien gewinnen wir sowohl Erkenntnisse darüber, was uns Menschen von Affen unterscheidet, als auch darüber, wieviel Affe in uns steckt", sagt Professorin Zimmermann. So ergaben sich aus ihren Untersuchungen keine Hinweise darauf, dass Affen wie Menschen ihr Gegenüber mit einem gestellten Lachen bewusst manipulieren können. Das Affenlachen scheint somit immer Ausdruck unverstellter Fröhlichkeit zu sein - darin unterscheiden sie sich zwar nicht von menschlichen Babys, wohl aber von Erwachsenen.
Fazit: wenn Sie ein Affe anlacht, haben Sie ihn garantiert auf Ihrer Seite.

Mamas Liebling is(s)t nicht dick!


Etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind schätzungsweise übergewichtig. Das sind etwa 1,9 Millionen Betroffene, die Hälfte davon sind sogar adipös. Die Folgen sind, u.a.: erste Gefäßschäden sowie eine Vorstufe von Diabetes. Und außerdem hat das frühe Übergewicht häufig Langzeitfolgen für das Skelettsystem. Abgesehen von der meistens leidenden Seele der Kinder schon ein grosses Problem.

Leider ist es für diese Kinder gar nicht so einfach, die schädlichen und lästigen Kilo wieder loszuwerden. Funktionieren tut das nur, wenn sich auch der Lebensstil der Kinder erheblich verändert. Und dafür sind dann v.a. die anderen Familienmitglieder mitverantwortlich, vor allem die Mütter (sie sind es, die ja immer noch hauptsächlich in der Küche stehen). Doch hier gibt es ein Problem: Die meisten Eltern von dicken Kindern erkennen garnicht, dass ihr Kind übergewichtig ist. Sie lieben ihr kleines Pummelchen grad so wie es ist. Das ist das erschreckende Ergebnis einer Studie von Jessica Doolen und ihrem Team von der University of Nevada in Las Vegas.

Die US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen haben diverse Studien zu dem Thema, die seit 1996 in Großbritannien, Australien, Italien und den USA veröffentlicht wurden, ausgewertet und verglichen In den meisten Untersuchungen ging es um Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren. Alle Studien haben ein Missverhältnis zwischen der Realität und der elterlichen Wahrnehmung ergeben.

In einer britischen Studie aus dem Jahr 2005 zum Beispiel wurde in 1082 Familien erfragt, wie das Gewicht der Kinder zwischen drei und fünf Jahren eingestuft wird. 41 der Kinder waren nach objektiven Kriterien übergewichtig. Doch nur Eltern von sieben Kindern haben das erkannt. 104 der kleinen Kinder waren noch nicht dick, hatten aber ein deutliches Risiko für Übergewicht. Doch das sahen nur die Eltern von zwei Kindern so. Andersherum: 94 Prozent der betroffenen Eltern konnten das Gewicht ihrer Kinder nicht korrekt einordnen.
Interessant ist auch, dass, wenn Eltern ihre Kinder dann tatsächlich richtig als übergewichtig einstuften, es meistens die Mädchen waren!! Jungen wird Übergewicht offenbar noch eher zugestanden. Da spielen wohl doch die Schönheitsideale, die wir in den Köpfen haben, eine grosse Rolle. Und dick heisst gesund und stark – so wollen wir wohl – unbewusst? - unsere Jungs haben.
Bei Teenagern ist das Missverhältnis nicht mehr ganz so krass. Aber generell zeigte sich, dass vor allem Eltern, die selbst übergewichtig waren, ihre dicken Kinder als "genau richtig" oder ein wenig pummelig einschätzten. Eltern geben also nicht nur ihre Veranlagung weiter, sie sind wahrscheinlich auch schlechte Vorbilder.
Das macht Veränderungen in der Praxis logischerweise sehr schwierig. Denn Voraussetzung für die erforderliche Mitarbeit der Mütter ist, dass sie das Problem erkennen. Wahrscheinlich ist nur eine gemeinsame Therapie von Müttern/Eltern und Kindern erfolgversprechend, ebenso wie das Einbeziehen anderer Personen aus dem sozialen Umkreis.

Leider ist die Änderung des Lebensstils keine Sache von heute auf morgen. Aber für alle, die gerade dabei sind : den längsten Weg beginnt man mit einerm ersten kleinen Schritt.
Quelle: aerztezeitung. De

Keine Coffeshops mehr neben der Schule


Im liberalen Rotterdam wirds ab jetzt wohl etwas konservativer zugehen. Ab Juni müssen die berühmten Coffeeshops in der Nähe von Schulen dicht machen. Die Anordnung betrifft 16 der insgesamt 62 (!!!) Cafés der Stadt, in denen weiche Drogen wie Haschisch verkauft werden. Die Entscheidung wurde eigentlich schon 2007 getroffen, traf aber auch innerhalb der Ratsmitglieder auf Widerstand und war durch die Klagen mehrerer Betreiber verzögert worden.
Jetzt verliert Rotterdam also einen Teil seiner regelrechten Touristenattraktionen. Tatsächlich sind die Coffeeshops ja unter den Spaniern der 50 plus-Generation z.B. überaus attraktiv. Mit der Massnahme will man von Seiten der Stadt deutlich machen, “dass Marihuana-Rauchen nicht normal ist“ (finde ich auch nicht - unabhängig vom exotischen Flair der Einrichtungen) und sieht sie als einen Teil des Jugendschutzes.
Schon 1976 hatten die Niederlande den Konsum und den Besitz von Cannabis in kleinen Mengen legalisiert. Daran kann ich mich noch sehr sehr gut erinnern, denn unter uns Gymnasiasten war das ein schier endloses Thema und nährte den Neid auf alle niederländischen Jugendlichen. Aber die Zeiten wandeln sich mit unseren Wertvorstellungen und was damals moralisch vertretbar wurde, gilt heute wahrhaftig nicht mehr als politisch korrekt.
Quelle. aerzteblatt.de