Kein Geld mehr für Arzneimittel auf den Balearen


Jetzt ist es soweit: das spanische Kranken- und Sozialversicherungssystem, die "Seguridad Social", steht hier bei uns auf den Balearen vor einem neuen (?) ziemlichen Problem: bis Januar 2011 ist kein € mehr da für Medikamente.
Kein einziger Euro, denn das zusätzlich bewilligte Geld, was der Seguridad Social für ein paar Monate /wochen aus der Patsche helfen muss, soll für andere Zwecke verwendet werden. Nämlich für die (über-)fälligen Gehälter der 14.000 (!) Angestellten im Gesundheitsbereich und die laufenden Kosten von staatlichen Krankenhäusern und Gesundheitszentren.

Sie hätten es wissen müssen! Schliesslich sind es keine "peanuts", sondern es geht um 40Millionen und schon letztes Jahr gab es einen bedenklichen Engpass von 8,5 Millionen. Damals war das keine "Katastrophe", da der Jahreswechsel bevorstand und die Schulden gegenüber den Apotheken kurz darauf beglichen werden konnten, dank eines Kredites von Seiten der Apothekerkammer (!), der mit Hinsicht auf den neuen Jahreshaushalt gebilligt wurde und den die Seguridad Social auch (natürlich) noch nicht zurückgezahlt hat. Nun ist die Sache ein klein bisschen anders. Mehr als 3 Monate und 40 Millionen Euro.

Aber gut, der schwarze Peter ist jetzt bei den Apotheken. Die sollen wohl selber sehen, wie sie zu ihrem Geld kommen, schlimmstenfalls es ihren "Kunden" in Rechnung stellen?

Tja, der höchstnotwendige "co-pago", die Zuzahlung für Medikamente, die von den Ärzten der Seguridad Social ausgestellt werden, ist eine heilige Kuh, die hier keiner schlachten mag.

Ich frag mich nur immer wieder: Warum wird hier in Spanien nicht endlich mal eine ehrliche und öffentliche Debatte angefangen um die Situation der "Seguridad Social"? Wiedereinmal muss das schon lächerlich wirkende Argument der "crisis económica" herhalten, die die hohen Einsparungen der Ausgaben einer öffentlichen Institution verursacht hat, die so gar nicht aufrecht zur erhalten ist. Statt einmal richtig aufzuräumen. Wenn unser Haushalt so funktionieren würde...

Quelle: "elmundo.es"

Rauchverbot im Central Park

Michael Bloomberg, Ex-Raucher und jetzt heftiger Kämpfer für ein rauchfreies Amerika und Bürgermeister New Yorks, macht jetzt Ernst: nach rauchfreien Lokalen, U-Bahnstationen, etc. sollen nun auch der Central Park und alle anderen zahlreichen öffentlichen Parks für Raucher tabu werden. Jogger, Spaziergänger und sonstige Parkbesucher werden jetzt nikotinfreie Luft auch inmitten der Metropole atmen.

Auch New Yorks Strände werden von dem neuen Verbot betroffen sein. Der Bürgermeister verspricht mit diesen Massnahmen den Bürgern New Yorks ein Leben in einer noch gesünderen Stadt.

Ich sag zu dieser Politik jetzt mal Folgendes: die Aktien von Philip Morris am New Yorker Börsenmarkt sind in der Zeit von Frühjahr 2009 (absoluter Tiefstand wie zig andere von der Finanzkrise betroffenen Firmen) von ca. 30$ auf 55$ (Stand: September 2010) gestiegen.

Wir werden immer älter - und immer gesünder

Forscher aus den USA und Österreich haben jetzt vorgerechnet, dass die Menschen in den meisten Ländern nicht nur immer länger leben, sondern auch länger gesünder leben. Das ist schon mal eine gute Nachricht, da deshalb vielleicht die Ängste vor einer Vergreisung der Gesellschaft und den damit verbundenen Kosten möglicherweise entkräftet werden können.
Wie haben sie das gemacht? In der “old age dependency ratio" (OADR), die von den Vereinten Nationen regelmäßig für ihre Mitgliedsländer erstellt wird, wird der Anteil der Über-65-Jährigen an der Gesellschaft beschrieben, die aufgrund ihres Alters nicht mehr aktiv am Wirtschaftsleben teilnehmen und deshalb vom Rest der Gesellschaft unterstützt werden müssten.

Die Kriterien für diese Ratio sind nach Ansicht von Warren Sanderson von der Stony Brook Universität in New York aber veraltet. Sie beruht nämlich auf der Prämisse, dass Menschen über 65 alt und damit nicht mehr arbeitsfähig sind. Das aber trifft zumindest auf die Industrieländer nicht mehr zu.

Die meisten Menschen sind heute mit 65 Jahren nicht von der Hilfe anderer Menschen abhängig. Viele kümmern sich sogar – ganz im Gegenteil - um die Pflege anderer Menschen (etwa ihre noch eigenen Eltern). Ein heute 60-jähriger Mensch hat die gleiche Lebenserwartung wie ein 43-Jähriger zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aber damals war man mit 60 Jahren ein Greis; das wusste auch Bismarck und deshalb funktionierte auch sein Rentenmodell. Heute geht das Leben erst mit 66 Jahren richtig los (jedenfalls bei Leuten wie Udo Jürgens). Denn viele Über-60-Jährige fühlen sich nicht nur subjektiv jung, sie sind auch objektiv frei von Krankheiten oder Behinderungen.

Die OADR hat deshalb ihren Sinn verloren, so argumentiert Sanderson, der zusammen mit Wissenschaftlern aus Österreich (Vienna Institute of Demography ind International Institute for Applied Systems Analysis in Laxenburg bei Wien) eine neue “adult disability dependency ratio” (ADDR) als Maßstab für die Belastung der Gesellschaft durch alte Menschen vorschlägt.
Der neue Massstab der ADDR basiert auf Untersuchungen zur Lebenserwartung frei von Behinderungen, und die Berechnungen zeigen, dass die Gesellschaft in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten keineswegs gebrechlicher geworden ist.

Während die OAD-Ratio sich in Deutschland bis 2045/50 von jetzt 0,33 auf 0,63 fast verdoppelt, prognostizieren die Forscher für die ADD-Ratio nur einen minimalen Anstieg von 0,12 auf 0,15. Das hat eine Konsequenz, die auf den ersten Blick vielen Sorgen macht: aus Sicht der Demografen ist es deshalb nämlich auch gerechtfertigt, das Pensionsalter heraufzusetzen. Die geplante Anhebung des Pensionsalters müssen wir aber deshalb nicht als humane Katastrophe ansehen, sondern wir sollten das als Zeichen einer jung gebliebenen Gesellschaft verstehen.

Dem kann ich mich eigentlich auch nur anschliessen. Gehen wir mal davon aus, dass wir im Laufe von ca. 40 Lebensjahren in der Lage sein sollten, uns eine entlohnte Beschäftigung zu suchen, die uns Freude macht, oder in der Arbeit, mit der wir einen grossen Teil unseres Tages ausfüllen, einen gewissen Sinn erkennen, dann ist ja Arbeit nicht unbedingt gleich Strafe – auch nicht über ein gewisses Alter hinweg.
Und für Zweifler habe ich noch einen guten /bösen Tipp: werden Sie Selbständiger – dann werden Sie auch nie krank.
Quelle: aerzteblatt.de

Finger weg von Diabetiker-Lebensmitteln

Süsses war von jeher für Zuckerkranke tabu. Stattdessen wurden ihnen jahrzehntelang empfohlen, spezielle Diätprodukte zu essen: zuckerfreie Kekse, Diabetiker-Schokolade und -Pralinen. Auch heute noch stehen die Spezial-Marmeladen und -Säfte in den Geschäften und Apotheken.
Doch seit geraumer Zeit halten Ernährungsfachleute spezielle Diabetiker-Produkte für Unsinn. Und von Zucker-Ersatzstoffen raten sie gleich ganz ab.

Nun kommt auch das Aus für diese Produkte von Seiten der Politik. Der Ausschuss des Bundesrats für Agrarpolitik und Verbraucherschutz beschloss mit 16:0 Stimmen die "Sechzehnte Verordnung zur Änderung der Diätverordnung" (Wow, so richtig einig scheinen die sich aber über Sinn und Unsinn von Diäten auch nicht zu sein, wenn sie die Verordnung 16mal ändern müssen!). Am 24. September werden der Gesundheitsausschuss des Bundesrats und das Plenum die Entscheidung dafür fällen, dass (nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft) Extraprodukte für Diabetiker nicht sinnvoll sind.

Grund: die Spezialprodukte haben keine Vorteile gegenüber normalen Lebensmitteln. Im Gegenteil, meistens enthalten sie zu viel Fett. Zudem sind sie meist mit Zucker-Austauschstoffen versetzt: mit Fruktose, Sorbit, Xylit, Mannit oder Isomalt. Die Ersatz-Substanzen erhöhen zwar nicht den Blustzuckerspiegel, machen aber dennoch dick. Denn diese sie haben fast genauso viele Kalorien wie normaler Zucker. Einen Nutzen für die Gesundheit hat dieser Kunstzucker also nicht.

Ist teuer und schmeckt nicht
Für die gleiche Menge Kalorien kriegt man als Ersatz dann auch noch weniger Geschmack – und beträchtlich teurer sind sie auch noch. Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) empfiehlt mittlerweile, auf Empfehlungen wie "für Diabetiker geeignet" ganz zu verzichten. Solche Aussagen verleiten nämlich nur dazu, zu viel von diesen Lebensmitteln zu essen.

Und dann bekommen Sie evtl. bei reichlichem Genuss dieser Produkte auch noch Verdauungsprobleme und müssen sich hinterher wahrscheinlich mit Blähungen oder Durchfall plagen. Und, da der Zucker-Ersatz meist nicht so gut süßt wie normaler Zucker (Sorbit zum Beispiel ist nur halb so süß), hat jeder Sorbit-gesüsste Diabetiker-Pudding dann entsprechend mehr Kalorien im Vergleich zu normalem Pudding - und damit tun Sie Ihrem Körper keinen Gefallen.
Süßstoff ist besser als sein Ruf
Etwas anders sieht die Sache bei Süßstoffen aus. Das sind künstlich hergestellte Substanzen, die einen zuckrigen Geschmack auf Ihre Zunge zaubern, die aber vom Körper nicht wie Zucker verstoffwechselt werden und daher kein zusätzliches Insulin erfordern. Süßstoff ist deshalb eine gute Alternative für Menschen mit Diabetes.

Süßstoff enthält keine Kalorien und erhöht nicht den Blutzucker-Wert. Zu den Süssstoffen zählen zum Beispiel Saccharin, Cyclamat, Aspartam oder Acesulfam. Angeboten werden sie flüssig oder als Mini-Pillen.
Inzwischen ist auch eine lange Zeit vermutete gesundheitsschädliche Wirkung von Aspartam und Cyclamat widerlegt worden. Weder begünstigen sie Krebs noch Karies und steigern auch nicht den Heißhunger auf Süßes. Trotzdem sollten Sie natürlich auch Süßstoff nicht in rauhen Mengen verzehren.

Und wichtig für Diabetiker: Als Notfall-Zucker eignet er sich nicht. Denn der Körper nimmt ihn gar nicht als Zucker wahr. Deshalb hilft Süßstoff nicht bei Unterzuckerung. Sollten Sie merken, dass Sie unterzuckern, trinken Sie schnell Limo oder Cola mit echtem Zucker.
Quelle: stern.de

Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Die erste gute Nachricht ist: Auf Baustellen in Deutschland passieren immer weniger Arbeitsunfälle. Im Jahr 2009 verunglückten rund 115 000 Beschäftigte und damit 5400 weniger als 2008. Das teilte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) mit.

Die wirklich gute Nachricht ist: Konjunkturbereinigt sozusagen gab es je 1000 Bauarbeiter 65,1 Arbeitsunfälle und damit so wenig wie nie zuvor. Ums Leben kamen 114 Beschäftigte, 55 weniger als im Vorjahr. Die Haupttodesursache waren Stürze von Gerüsten oder Dächern. Die BG Bau erklärt den Rückgang u. a. mit besseren Schulungen.

Abgesehen von den persönlichen Tragödien sind Arbeitsunfälle ein finanzielles Problem für die Berufsgenossenschaften: 2009 zahlten sie rund 1,4 Milliarden Euro für Behandlungen, Rehabilitation und Renten.

Und in Spanien?

Kurz vor der Jahrtausendwende staunten wir bei unserer Hausrenovierung noch über Bauarbeiter in Strandschlappen, Dachdecker ohne jede Sicherheitsmassnahmen, die auf den alten Schindeln rumturnten, etc. Das führte dann wohl zu dem traurigen Rekord im Jahre 2002 von sage und schreibe 1021 tötlich verunglückten Arbeitern.

In Spanien passierten zu dieser Zeit 20% sämtlicher Arbeitsunfälle in der Europäischen Union.

Die dritte gute Nachricht: glücklicherweise hat sich auch hier einiges gebessert und im letzten Jahr (2009) wurde die niedrigste Zahl gemeldet, nicht einmal die Hälfte von 2002. Immerhin waren das noch 76,84 von 1000, nach Angabe der UGT (eine der grossen spanischen Gewerkschaften).

Es starben noch 166 Menschen. Eine traurige Zahl.

Als Risikofaktoren werden u.a. genannt:
• Alter jünger als 25.
• Weniger als 2 Jahre Berufserfahrung
• Die Grösse der Firma
• Mangelnde Schulung
• Zuviele Überstunden
• Zeitverträge (die Unfallhäufigkeit ist doppelt so hoch wie bei Festverträgen)

Quelle: aerztezeitung.de und
http://www.ces.gva.es/pdf/trabajos/articulos/revista_30/art1-rev30.pdf
http://www.ugt.es/actualidad/2009/abril/informe_siniestralidad_UGT_2009.pdf