Unicef: Kindersterblichkeit ist weltweit gesunken

Das 4. der sogenannten Milleniumsziele ist die Verringerung der weltweiten Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel gegenüber 1990. Eine sehr positive Nachricht kann man in dieser Hinsicht dem neuen Unicef-Bericht zur Kindersterblichkeit entnehmen. Die weltweite Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ist demnach von 93 pro 1.000 Geburten im Jahr 1990 auf 63 pro 1.000 Geburten im Jahr 2007 und damit um 27 Prozent gesunken. Im Jahre 1990 sind das in Zahlen 12,7 Millionen(!!) Kinder gewesen, die ihren fünften Geburtstag nicht mehr erlebt haben; aber vergangenenes Jahr sind es “nur” noch 9,2 Millionen gewesen. Immer noch erschreckende Zahlen, die aber einen positiven Trend bestätigen.

In den Industrieländern lag die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren den Angaben zufolge zuletzt bei sieben Todesfällen pro 1.000 Geburten, in Deutschland bei vier. Aber auch in den Entwicklungsländern wurden Fortschritte bei der gesundheitlichen Grundversorgung gemacht. Der Impfschutz gegen Masern, der Schutz vor Malaria und die Behandlung von HIV und Aids haben ihren Anteil daran, aber weiterhin ist Mangelernährung eine der Hauptursachen. D.h. die Lösung des Problems geht weit über eine verbesserte medizinische Versorgung und Betreuung hinaus. In den Entwicklungsländern sind laut Statistik rund 148 Millionen Kinder von Mangelernährung betroffen.

Laut Unicef wurden große Fortschritte im Kampf gegen Kindersterblichkeit unter anderem in Bangladesch, Bolivien und Nepal erzielt, wo die Rate seit 1990 um etwa die Hälfte gesunken sei. Einige afrikanische Länder wie Malawi, Mosambik, Niger und Äthiopien haben immerhin einen Rückgang der Kindersterblichkeit um rund 40 Prozent verzeichnet. Im westafrikanischen Sierra Leone hingegen erlebt gut jedes vierte Kind seinen fünften Geburtstag nicht.

Quelle: aerzteblatt.de