Energy Drinks

Energy Drinks sind ja auch in Deutschland sehr beliebt.. Nach allem, was einem so passieren kann, wenn man sie ausgiebig konsumiert, sollten sie nach Ansicht eines US-Experten Warnhinweise wegen möglicher gesundheitlicher Risiken tragen.

Der Grund: während eine normale Tasse Kaffe etwa 35 mg Koffein enthält, sind es in manchen Energy-Drinks 50 bis mehr als 150 mg. Und das bekommt den meist jugendlichen Konsumenten häufig nicht, wie jüngst eine Umfrage unter 496 College-Schülern zeigte (Nutrition Journal 2007, 6: 35). Fast jeder dritte berichtete über unangenehme drogenartige Folgen wie ein Aufputschen und den darauf folgendem Absturz (“crash”). Und jeder fünfte gab Palpitationen (Herzstolpern) nach dem Trinken der Energy Drinks an.

Bei vier Todesfällen nach Koffeinintoxikation, sowie vier weitere Fälle, in denen es nach dem Konsum von Energy Drinks den Recherchen zufolge zu epileptischen Anfällen gekommen sein soll, müssen die Gebräue nicht gleich verteufelt werden, denn das dürften sicherlich Einzelschicksale sein; doch der Koffeinschub, den Energy Drinks vermitteln, kann, vor allem wenn mehrere Dosen getrunken werden, durchaus zu Symptomen einer Koffeinintoxikation führen, befürchtet Roland Griffiths von den Johns Hopkins Medical Institutions in Baltimore. In der Fachliteratur ist diese Störung bekannt, die wie bei der Einnahme anderer Stimulanzien mit Nervosität, Angst, Unruhe, Schlaflosigkeit, gastrointestinalen Beschwerden, Tremor und Tachykardie (Herzrasen) einhergeht.

Bedenklich wird es gerade bei der unter Jugendlichen weit verbreiteten Praxis Energy Drinks zusammen mit Alkohol zu konsumieren. Dies kann laut den Experten zu einer Fehleinschätzung der eigenen Wachheit führen und die Konsumenten zum Autofahren oder anderen gefährlichen Tätigkeiten verleiten. Griffiths hat inzwischen im Internet einen Aufruf veröffentlicht, ihm Zwischenfälle von Koffeinüberdosierungen zu melden. Als erste Maßnahme fordert Griffith die Deklarierung des Koffeingehalts auf den Getränken.

Das hält der Verband der US-Getränkehersteller, American Beverage Association, für völlig überzogen und begründen das u.a. mit einem Diagramm, das zeigen soll, dass der durchschnittliche Gehalt der Energy Drinks niedriger ist als in einem Becher Kaffee, wie er in Ketten wie Starbucks angeboten wird. “Schwarze Schafe”, soll heissen extreme Produktnamen und extrem hohe Koffeingehalte werden zwar vom Verband nicht geleugnet, die meisten Getränke seien jedoch bei vernünftigem Genuss ungefährlich.

Quelle: aerzteblatt.de
Fragt sich nur, was hält ein Jugendlicher für “vernünftigen Genuss”? Andererseits ist die Initiative zur Kennzeichnung von Inhaltsstoffen, bzw. Mengen doch absolut nachvollziehbar - und realisierbar.