Jung und schlank - alt und eingegipst?


Die gesundheitlichen Vorteile eines schlanken Körpers sind doch eigentlich eindeutig. Nun werden wohl (auch) Männer, die sich in jungen Jahren bemüht und abgemüht haben, ihr Gewicht zu halten, im Alter doch eventuell die Konsequenzen zu spüren bekommen. Denn das Risiko, im Alter eine Osteoporose zu entwickeln, ist beträchtlich höher als von ihren übergewichtigen Geschlechtsgenossen. Das ergab eine Studie, die im American Journal of Epidemiology (2008; 168: 454-460) veröffentlicht wurde. Haakon Meyer vom Nasjonalt folkehelseinstitutt (FHI), dem staatlichen Public Health Institut in Oslo, hat die Daten von 1.676 Männern analysiert, die Anfang der Siebzigerjahre in Oslo und Tromsø an einem Gesundheitssurvey teilgenommen hatten und deren Knochenmineraldichte fast drei Jahrzehnte später bestimmt wurde.

Das Ergebnis konkret: Wer im mittleren Lebensalter schlank war, war später am meisten osteoporosegefährdet. Besonders Männer, die zwischen den beiden Untersuchungen mehr als zehn Prozent des Körpergewichts verloren hatten, waren betroffen. In dieser Gruppe hatten 15,1 Prozent bei der zweiten Untersuchung eine Osteoporose. Bei den Männern, die zehn Prozent oder mehr an Gewicht zugelegt hatten, betrug die Prävalenz nur 0,6 Prozent.

Werden beide Faktoren – Bodymass-Index (BMI) und Gewichtsentwicklung – kombiniert, so schwankt die Prävalenz sogar zwischen 31 Prozent (Dünne, die fünf Prozent oder mehr abnahmen) und vier Prozent (Dicke, die vier Prozent zunahmen). Das Körpergewicht und seine Entwicklung haben demnach einen deutlichen Einfluss auf die Knochenmineraldichte.

Natürlich wirft das Ergebnis jetzt nicht alle gegenwärtigen Empfehlungen, Übergewicht zu vermeiden, über den Haufen.

Quelle: aerzteblatt.de