Neues Hausarztmodell: Das "Polikum"

Das Polikum ist ein neues Hausärztemodell, bei dem Ärzte verschiedener Fachrichtungen unter einem Dach arbeiten. Es klingt ziemlich nach DDR-Vergangenheit, wird von den Betreibern allerdings als der Weg in die Zukunft der ambulanten Gesundheitsversorgung gepriesen. Welche Vorteile – oder Nachteile hat das für die Patienten?

Ärzte arbeiten Hand-in-Hand
Zum Jahresbeginn wurde in Berlin das dritte dieser medizinischen Kompetenzzentren eröffnet, in Hamburg und München sollen weitere Häuser folgen. Statt mit der Überweisung in der Hand von Arzt zu Arzt zu laufen, finden Patienten im Polikum Ärzte aller alltagsrelevanten Fachrichtungen unter einem Dach. Derzeit 75 Mediziner arbeiten in den drei Häusern in den Berliner Stadtteilen Friedenau, Charlottenburg und neuerdings auch in Lichtenberg. Dort hat der Betreiber, der Arzt und Gesundheitsökonom Wolfram Otto, die Ex-Poliklinik am Fennpfuhl gemietet, zu Blütezeiten eine der größten und modernsten der 1600 Polikliniken DDR, zuletzt mit gerade noch 17 Ärzten ein Auslaufmodell. Mit unternehmerischem Ehrgeiz belebt Otto die sozialistische Idee neu. Die klassische Einzelpraxis wird durch ein Verbundsystem ersetzt, in der die Ärzte ihre Zulassung an den Betreiber abgeben, als Angestellte in gemeinschaftlichen Räumen arbeiten und auch das Technik-Equipment zusammen nutzen.

60 Stunden pro Woche ist das Polikum geöffnet
Geöffnet ist montags bis freitags von acht bis acht, 60 Stunden in der Woche. Der Patient wird von einem Polikum-Hausarzt seiner Wahl empfangen, es sei denn, er kommt auf Überweisung eines Externen. Je nach Erstdiagnose wird er innerhalb des Hauses "weitergereicht". Ein Rückenschmerzpatient beispielsweise zunächst an den Orthopäden, dann zum Röntgen an den Radiologen, danach vielleicht gleich an die Physiotherapie oder - bringt die Röntgenaufnahme keinen Aufschluss über die Quelle des Schmerzes - an den Internisten. Das spart Kosten und Nerven, erhöht die Behandlungsqualität und klappt, dank elektronischer Terminverwaltung, im Idealfall innerhalb kürzester Zeit und mit kurzen Wegen. Nur wenn teure Spezialuntersuchungen, Operationen oder dergleichen nötig sind, werden die Patienten in ein Krankenhaus überwiesen, das beim Polikum-Stammhaus Friedenau gleich nebenan liegt. Kernstück der Polikum-Philosophie: die elektronische Patientenakte. In die kann jeder Arzt des Hauses Einblick nehmen. Diagnosen, Therapien - alles wird darin verzeichnet. Unnötige Zweituntersuchungen sind passé, größtmögliche Verschreibungssicherheit bei Medikamenten wird gesichert.

Die Behandlung ist am Beschwerdebild des Patienten orientiert, verschiedene Fachrichtungen arbeiten Hand in Hand. So werden Diabetiker bei Bedarf von einem Team aus Diabetologen, Ernährungsberatern, Podologen, Kardiologen und Gastroenterologen betreut. "Das ist besser als alles, was die westdeutsche ambulante Medizin bietet", sagt Felix Cornelius, Mitglied der Geschäftsleitung des prosperierenden Unternehmens, selbstbewusst. Steile Wachstumskurven bei den Patientenzahlen sprechen für den Erfolg.

Skepsis bei den Niedergelassenen
Doch die Skepsis ist bei einigen niedergelassenen Ärzten groß, was nicht nur am DDR-lastigen Namen liegt, der von einer Agentur kreiert wurde. Unerfahrenheit der - zumeist jungen - Ärzte, mangelnde Arzt-Patienten-Bindung, fehlendes Verantwortungsbewusstsein der Mediziner, weil sie ja nicht auf eigene Rechnung arbeiten: All diesen Vorurteilen begegnet Cornelius mit Gelassenheit. "Es gibt kein Argument, das wirklich gegen unser Modell spricht". Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Interessenvertretung der niedergelassenen Ärzte, übt sich in vorsichtiger Annäherung. "Wir müssen den Begriff Polikum entideologisieren", sagt Pressesprecher Roland Stahl. "Das Umfeld der medizinischen Versorgung ändert sich und die Bereitschaft der jungen Ärzte zu Zusammenschlüssen wächst." Dies nicht zuletzt deshalb, weil Mediziner das wirtschaftliche Risiko einer Praxiseröffnung scheuen und weil besonders Frauen auch Teilzeit arbeiten möchten.

Medizinische Versorgungszentren bundesweit
Schon jetzt gibt es etwa 948 medizinische Versorgungszentren ("MVZ"), in denen sich mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammengeschlossen haben. Durchschnittlich sind vier Mediziner darin beschäftigt. 60 Prozent der MVZ's befinden sich in Trägerschaft niedergelassener Ärzte, die übrigen 40 in der von Krankenhäusern. Das Polikum Friedenau ist mit 45 Ärzten aus 20 Fachrichtungen das größte MVZ. Und will auch in anderer Hinsicht führend sein, denn es hat bereits mit vier Krankenkassen Verträge zur integrierten Versorgung abgeschlossen. Patienten, die sich dafür bei ihrer Kasse einschreiben, gehen damit die Verpflichtung ein, bevor sie einen anderen Arzt konsultieren zunächst den Weg in ein Polikum einzuschlagen. Dafür dürfen sie bevorzugte Behandlung erwarten. Ihnen wird, etwa bei chronischen Krankheiten, ein Case-Manager zur Seite gestellt, sie bekommen Angebote zu Prävention und Schulung, Sondersprechzeiten und bestimmte individuelle Gesundheitsleistungen (Igel), vergünstigt. Das Polikum will für seine Patienten "die Qualitäts- und Kostenverantwortung übernehmen", beteuert Cornelius.

Der Hausarzt weiterhin gefragt
In der schönen neuen Gesundheitswelt musste das Polikum allerdings schon nachbessern. "Wir haben die Patienten-Arzt-Bindung unterschätzt", räumt Dr. Cornelius ein. Wenn's ihm schlecht geht, will der Deutsche am liebsten zu "seinem" Hausarzt, der ihn kennt und dem er vertraut. "Deshalb werden wir jetzt wieder zu Kernsprechzeiten für alle Ärzte zurückkehren", so Cornelius. Dann können die Patienten ins Polikum kommen, wenn "ihr" Arzt im Hause ist.

Quelle. Stern.de
Der “Arzt Ihres Vertrauens” wird mit solch einem Modell langsam aber sicher aussterben. Ob das unseren Patienten gefallen wird? Der Arzt als Freiberufler auch. Die Vorteile, als niedergelassener Selbständiger zu arbeiten, wird jeder Arzt wohl kennen, der nach jahrelangem Arbeitsverhältnis als Angestellter irgendwann den Schritt in die eigene Praxis gewagt hat. (Jedenfalls sagt das unserer Chef). Auch hier in Spanien wird an vielen Einrichtungen nach teilweise ähnlichem Prinzip gearbeitet. Wenn man den Eindruck vonseiten der Patienten vermeiden kann, sie würden “herumgereicht”, mag es eine Erleichterung gerade für ältere Menschen zu sein. Der Gang zu den Ärzten wird leichter, man weiss ja, wo man sie findet, wenn sie denn man anzutreffen sind.

Kein Rauchverbot beim Wirt um die Ecke

Die Deutsche Krebshilfe hat die fortschreitende Durchlöcherung des Rauchverbots kritisiert. „Wir wünschen uns ein konsequentes Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden. Nur dies trägt langfristig dazu bei, das Krebsrisiko der Bürger zu senken“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Donnerstag.

Erst vor kurzem gab es ein Urteil des Verwaltungsgerichts Schleswig, wonach auch in Schleswig-Holstein künftig in kleinen Eckkneipen wieder geraucht werden darf. Voraussetzung ist, dass dort keine Angestellten ausschenken oder servieren, wie die Richter im Eilverfahren entschieden. Ähnliche Entscheidungen hatte es zuvor auch in anderen Bundesländern gegeben.

Quelle: aerzteblatt.de

Zwei Schritt vor und einen zurück, so scheint's. Das kommt davon, wenn man alles und jedes reglamentieren will. (Übrigens, wir sind Nichtraucher)

Gewalt gegen Ärzte in Frankreich

2007 sind, nach Angaben der französischen Ärztekammer, mindestens 831 Ärzte von ihren Patienten überfallen, geprügelt oder schwer beleidigt worden. Seit 2003 werden dort solche Vorkommnisse. Im Vergleich zum vorigen Jahr nahm die Zahl der Gewalttaten gegen Ärzte um 64 Prozent zu.

Über 59 Prozent der Opfer sind Praktische Ärzte - sie machen 51 Prozent der gesamten Ärzteschaft aus. Besonders von Gewalttaten betroffen sind zudem Augenärzte, Psychiater und Röntgenärzte. Die häufigsten Attacken gegen Ärzte werden in den ärmeren Gebieten der Pariser Region registriert, gefolgt von Gebieten in Nordfrankreich.

Bei den 831 Fällen, die 2007 gemeldet wurden, handelt es sich um 363 Fälle von mündlichen Aggressionen und Beleidigungen, 238 Diebstähle, 108 Körperverletzungen, 90 mutwillige Zerstörungen und 32 Drohungen und anonyme Briefe. Acht Prozent der überfallenen Ärzte mussten ihre Tätigkeit bis zu acht Tage einstellen, acht Ärzte blieben mehr als acht Tage lang arbeitsunfähig.
Die Meldestelle der französischen Ärztekammer schätzt, dass die genaue Zahl der Opfer deutlich höher ist, weil viele Ärzte diese Zwischenfälle nicht melden. 38 Prozent der Ärzte, die die Fälle gemeldet haben, sind auch vor Gericht gegangen. In zehn Prozent der dokumentierten Fälle wurden Patienten aggressiv, weil sie mit ihren Behandlung unzufrieden waren. Etwa acht Prozent der gewalttätigen Patienten hatten das Gefühl, zu lang auf einen Termin, oder zu lang in der Wartezimmer gewartet zu haben. Elf Prozent von Ihnen hatten sich empört, weil der Arzt die Verschreibung eines Arzneimittels, oder das Schreiben eines Attests abgelehnt hatte.

Fast jeder dritter Gewalttat ist nicht direkt mit der ärztlichen Tätigkeit verbunden, da die Täter keine regelmäßige Patienten der betroffenen Ärzte sind, und nicht nur Ärzte, sondern auch andere Personen beraubt oder überfallen haben.
Mit großer Besorgnis sehen die Kammer und die Ärzteverbände die Zunahme der Fälle, die beweisen, dass Ärzte, ebenso wie Feuerwehrmänner und Rettungsbedienstete von einer steigenden Zahl von Bürgern nicht mehr respektiert werden. Gegen diese Entwicklung sind Ärzte ratlos, auch wenn sie von dem Staat fordern, die Sicherheit der Ärzte mit neuen Maßnahmen zu verbessern, sowie Themen wie Respekt und Dialog wieder in die Erziehung und Bildung der Jugendlichen einzuführen.
Über das Ausmaß der Gewalt gegen Ärzte in Deutschland gibt es nach Angaben der Bundesärztekammer keine aktuellen Erhebungen. Im Mai vorigen Jahres hatte eine Messerattacke gegen eine Ärztin in Schwerin die Öffentlichkeit aufgerüttelt.

Quelle: aerztezeitung.de
Auch in Spanien sind seit einigen Jahren Agressionen gegenüber Ärzten und Pflegepersonal immer wieder Thema. Allerdings gibt es keine Angaben über solche Angriffe im privaten spanischen Gesundheitssystem. Entweder werden sie nicht weitergemeldet oder es gibt sie gar nicht. Da könnte man annehmen, dass in den Einrichtungen der privaten Medizin der Kunde auch König ist und dass Strategien angewandt werden, die derartige Situationen gar nicht erst entstehen lassen. Auch in Deutschland gibt es den Angaben nach nur ganz vereinzelt Übergriffe. Es wäre vielleicht doch mal interessant, im weiteren europäischen Rahmen zu vergleichen.

Wir, in unserer Praxis, haben jedenfalls noch nie mit einem solchen Problem auch nur annähernd was zu tun gehabt. Wir haben aber auch nur äusserst sympathische und geduldige Patienten.

Transzendentale Meditation senkt spürbar den Blutdruck

Wenn Menschen zur Entspannung meditieren, geht ihr Blutdruck merklich runter, berichten US-Forscher aus Lesington in einer Meta-Analyse. Insgesamt hatten die Forscher neun Studien zur Transzendentalen Meditation analysiert. Im Schnitt sank dabei der systolische Blutdruck um 4,7 mmHg, der diastolische um 1,9 mmHg - verglichen mit nicht meditierenden Kontrollpersonen. Bei Hypertonikern und Normotonikern wurde der Blutdruck ähnlich stark reduziert.

Wurden nur die drei Studien mit der höchsten Qualität berücksichtig, war der Unterschied sogar noch größer: Der systolische Blutdruck war dann um 6,4 mmHg und der diastolische um 3,4 mmHg niedriger als bei Kontrollpersonen (Am J Hypertension 21, 2008, 310).

An den Studien hatten insgesamt über 700 Menschen teilgenommen, etwa die Hälfte davon übte sich in Transzendentaler Meditation, die andere verzichtete darauf. Die durchschnittliche Studiendauer lag bei 15 Wochen, die Teilnehmer hatten zwischen ein und drei Meditationssitzungen pro Woche.

Meist wird Transzendentale Meditation zweimal täglich 20 Minuten lang geübt. Die Meditierenden wiederholen bei geschlossenen Augen gedanklich eine kurze Wortfolge, ein Mantra - ein Wort aus dem Sanskrit. Sie sollen dabei ihre Gedanken hinter sich lassen (transzendieren) und so ihr Bewusstsein ungetrübt erleben.
Quelle: aerztezeitung.de
ein schöner Artikel, mit dem ich mich bei Laurie Pearsall bedanke, die mir in unseren winterlichen Yoga-Stunden, die ich vorübergehend abbrechen muss, durch ihre Meditationseinlagen ganz neue Erfahrungen ermöglicht hat. Wer sie kennenlernen möchte, kann z. Z. in Pollença eine Austtellung ihrer Bilderwerke besuchen.

22. April 2008 "Internationaler Tag der Erde"

Heute hat unser Chef Geburtstag. Ansonsten wird auch noch der "Internationale Tag der Erde" gefeiert. Hier in Spanien "día internacional de la Tierra". Dazu ein paar Vorschläge aus dem "Magisches Auge" , was man alles so schützen kann und sollte, denn darum geht's ja wohl:





Erraten? - Legöv, Nellirg dnu ned Subolg (rückwärts lesen)

Bald Versorgungsnotstand in der Chirurgie

Nur etwa fünf Prozent der Absolventen des Medizinstudiums entscheiden sich für eine chirurgische Facharztweiterbildung. Zehn bis zwölf Prozent sind jedoch notwendig, um die altersbedingte Lücke zu schließen. Die hohe physische und psychische Belastung des Faches und die Probleme, Karriere und Familie zu vereinbaren, schrecke die Mehrzahl der Jungmediziner von operativen Fächern ab, hieß es aus der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die sich ab dem 22. April 2008 zum 125. Kongress trifft. „Ab 2010 müssen wir mit gravierenden Versorgungsengpässen rechnen“, warnte Michael Polonius, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen. Der Blick auf das europäische Ausland zeige aber, dass sich leistungsgerechtere Vergütung und neue Arbeitszeitmodelle lohnten. Allerdings gibt es in einigen Bereichen jedoch Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem, die eine Nachahmung nicht immer möglich machen. Ein selbstkritischer Vergleich mit anderen Fachgebieten in Deutschland ist deshalb ebenfalls notwendig, so Michael Polonius.

Quelle: dpa/ aerzteblatt.de

Arzneimittel jetzt auch bei Quelle?

Nachdem die Drogeriemarktketten Schlecker und dm in den Versandhandel mit Medikamenten eingestiegen sind, erwägt auch das Versandhaus Quelle ein Engagement in dem Bereich. „Selbstverständlich sind Medikamente ein hochinteressantes Sortiment auch für uns“, sagte der Geschäftsführer der Quelle-Muttergesellschaft Primondo, Marc Sommer, in der Tageszeitung „Die Welt“. Arzneimittel würden sehr gut in den Quelle-Katalog oder auf die Internet-Plattform "Quelle.de" passen. Dort biete das Unternehmen bereits viele Produkte aus den Bereichen Gesundheit und Wellness an. Sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen seien, prüfe Primondo den Einstieg in das Geschäft. Der Markt hat für Quelle, nach Meinung Sommers, ein großes Potenzial.

Der Drogerie-Discounter Schlecker hatte vor wenigen Wochen mit dem Versandhandel von Medikamenten begonnen. Dazu kooperiert das Unternehmen mit der niederländischen Online-Apotheke Vitalsana. Auch Schlecker-Konkurrent dm testet in 87 Filialen in Nordrhein-Westfalen ein ähnliches Modell. Dm kooperiert für sein Geschäftsmodell ebenfalls mit einem niederländischen Unternehmen, der Europa Apotheek in Venlo. Bislang ist der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten deutschen Unternehmen gesetzlich untersagt. Ausländische Anbieter dagegen dürfen die Präparate nach Deutschland verschicken. Vorteile entstehen für die Verbraucher u.a. durch Rabatte auf die Rezeptgebühr.

Quelle: aerzteblatt.de

Ist das laut hier: Spanien zweitlautestes Land der Welt

Nach neuesten Studien bleibt Spanien weiterhin nach Japan das zweitlauteste Land der Welt. Dabei gilt der Verkehr als Hauptverursacher, aber der Grund für die meisten Anzeigen wegen Lärmbelästigung sind Lokale und Freizeiteinrichtungen aller Art. Auch die meist nächtlichen Trinkgelage “auf offener Strasse” jungendlicher Spanier, die sich seit Jahren grosser Beliebtheit erfreuen, ohne dass jemand effektiv dagegen anginge, werden als äussert störend empfunden.

Inzwischen heisst es in Spanien:
Lärm ist ein Problem der Öffentlichen Gesundheit.
Lärm ist eine Bedrohung für das friedliche Zusammenleben.
Und – Lärm ist gleichzeitig Ausdruck und Ursache für Unterentwicklung.
Quelle:
http://sinfuturoysinunduro.wordpress.com/

In http://www.mallorcamagazin.es/ fanden wir einen interessanten Artikel zum Thema “Lärm” auf Mallorca:
Motorräder und Autos mit knatterndem Auspuff, von drinnen dröhnen aus der Hightech-Musikanlage wummernde Bässe. Menschen, die viel reden und laut - sehr gern auch am Handy. Dann die Disco-Rhythmen, kilometerweite Beschallung, oft bis in die frühen Morgenstunden: Spanien gilt als das zweitlauteste Land der Welt - gleich hinter Japan.

Vor kurzem kam eine 20-Jährige in ein Hörgeräteakkustik-Geschäft inder Innenstadt von Palma, die meinte, ihr Gehör einmal überprüfen lassen zu müssen. Ihr Verdacht trog sie nicht. Beim anschließenden Test stellte sich heraus, dass die junge Frau noch über das Hörvermögen einer 60-Jährigen verfügte. Warum? "Sie ging seit mehreren Jahren an zwei bis drei Abenden die Woche in die Disco", berichtet Fabian Straube, der Inhaber. "Dort herrschen Werte über 100 Dezibel, die auf die Dauer zu Schäden führen müssen." Irreversibel übrigens. Das verlorene Hörvermögen kann nie wieder hergestellt werden. Nicht gerade leise geht es auch in den Bars zu - und in spanischen Kinos.
Das ist in Palma nicht anders: Fast 40 Prozent der Palmesaner fühlen sich durch den Lärm in ihrer Stadt - vor allem den Verkehrslärm - gestört, ergab eine aktuelle Umfrage zum "Tag gegen den Lärm", der wie jedes Jahr im April stattfindet: Gleich mit mehreren Projekten will das Rathaus gegen die "akustische Verschmutzung" zu Felde ziehen. Seit Längerem wird bereits am sogenannten Lärm-Stadtplan gearbeitet, der erstmals Ende 2006 vorgestellt wurde. Konkrete Ergebnisse des Gemeinschaftsprojekts von Umweltrat der Balearen-Regierung und Umweltministerium, das weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Stadtplanung haben soll, stehen bislang allerdings noch nicht fest, da der "Aktionsplan" noch nicht abgeschlossen ist.
Klar ist inzwischen: 90 Prozent des Lärms in Palma werden vom städtischen Verkehr erzeugt, während der Geräuschpegel, der von Zügen ausgeht - insbesondere Richtung Inca nach dem Tunnelbau - weniger als ein Prozent der Bevölkerung betreffe (ausschließlich die Anwohner). Fest steht auch, dass rund 45 Prozent der Bevölkerung tagsüber und 40 Prozent nachts von Emissionen betroffen sind, die über dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert liegen (Maximalwerte: 65 Dezibel bei Tag, 55 bei Nacht). Die Balearenhauptstadt wurde in "Lärm-Zonen"unterteilt, um zielgenaue Maßnahmen in die Wege leiten zu können. Diese werden zurzeit noch im "Aktionsplan"zusammengetragen.
Auch der unmittelbaren Umgebung von Palmas Flughafen Son Sant Joan steht kurz vor Beginn der Sommer-Saison eine Langzeit-Überprüfung der Fluglärm-Belastung bevor. Laut Gesetzesvorlage muss dies alle fünf Jahre geschehen. Experten wollen innerhalb der nächsten zwei Jahre besonders Sant Jordi, Casa Blanca und Coll d'en Rabassa unter die Lupe nehmen. Je nach Resultat sollen Hauseigentümer öffentliche Unterstützung für geeignete Lärmschutzmaßnahmen - etwa schalldichte Fenster - bekommen.
Ältere Anwohner haben sich durch jahrelange Gewöhnung zwar oft mit dem Fluglärm arrangiert. Das Problem ist: Gewöhnung bedeutet keinesfalls, dass der Organismus durch die akustische Dauerbelastung keinen Schaden nimmt. Unabhängig davon, wie Geräusche subjektiv empfunden werden, belastet jeder Lärm das Gehör: Je stärker die akustische Einwirkung, desto stärker werden die Härchen der Hörsinneszellen gegen die Deckmebran gedrückt. Wird das Ohr längere Zeit solchen Belastungen ausgesetzt, werden die Hörsinneszellen zerstört - unwiderruflich. Schwerhörigkeit oder Taubheit können die Folgen sein.
Um das Lärm-Übel an der Wurzel zu packen, sind nach Meinung der Experten nicht immer groß angelegte Aktionspläne vonnöten: Ein paar entschlossene Schritte vonseiten des Rathauses würden auch schon helfen. Etwa, um den Autoverkehr in Palmas Innenstadt zu beruhigen: z.B. mit Fahrradwegen in der Innenstadt.
Doch auch jeder Einzelne sollte mehr Selbstverantwortung übernehmen. So sind Bauarbeiter, z. B. oder Discjockeys oft erschreckend schlecht informiert über die irreversiblen Hörschäden durch Lärm. Denn für den tatsächlichen Gebrauch des Gehörschutzes ist jeder Arbeitnehmer selbst verantwortlich. Aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit, das zeigen Studien, tragen zwei von drei Arbeitnehmern keinen Schutz. Die Folge: Lärmschwerhörigkeit steht unter den Berufskrankheiten weiterhin auf Platz eins.

Fastfood: Salz macht Kinder dick


Eine Studie aus England kommt zu dem Schluss, dass Salz ein indirekter Dickmacher ist. Denn: ein hoher Salzkonsum ist meistens auch mit einem hohen Verbrauch gezuckerter Softdrinks verbunden.

Aber nicht der Salzstreuer ist die primäre Quelle für die Aufnahme von Kochsalz. 85 Prozent des täglichen Salzkonsums stammen aus der Nahrung. Vor allem verarbeitete Nahrungsmittel - darunter Fast Food - enthalten viel Speisesalz. Salz macht durstig und Kinder löschen ihren Durst gerne durch gezuckerte Softdrinks. Bei ihnen liegt der Anteil dieser Getränke bei bis zu einem Drittel.

In der Studie nahmen die fast 1700 Kinder und Jugendlichen im Alter von 4 bis 18 Jahren im Mittel etwa 6 g Salz pro Tag auf, die 4-Jährigen etwa 4,5 und die 18-Jährigen etwa 7 g. Für jedes Gramm Salz wurden 100 ml Flüssigkeit getrunken, 27 ml davon waren gezuckerte Softdrinks. Würde der Salzkonsum um die Hälfte reduziert - also um 3 g pro Tag - bedeutete dies pro Woche über einen halben Liter weniger an Süßgetränken, so Professor Feng He und seine Kollegen von der St. George‘s Uni in London.

Auch wenn die Studienlage zum Zusammenhang von Softdrinks und Übergewicht nicht konsistent ist, so sehen die Forscher doch in den Getränken eine der Ursachen von Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Und - ein hohes Körpergewicht ist wiederum ein Hauptrisikofaktor für Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen im Erwachsenenalter.
Eine Salzreduktion könnte somit indirekt das Risiko von Übergewicht mindern. Salzverzicht wirkt aber auch direkt positiv auf den Blutdruck, auch bei Kindern. Erwachsene, die ihren Salzkonsum um 3 g pro Tag reduzieren, vermindern ihr Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall um ein Viertel. Für Erwachsene ist das ist gar nicht so schwer: Etwa 3 g Salz sind zum Beispiel enthalten in 100 g Salami (etwa 5 Scheiben), in 150 g Kasseler, in 125 g Camembert oder in 50 g Matjesfilet.

Quelle: aerztezeitung.de

Kommentar: Bei Kindern, die doch eher zu anderen Nahrungsmitteln greifen, muss man sich wohl was anderes einfallen lassen, als Kasseler, Camembert und Matjes zu reduzieren. Aber auch da sollte es ja wohl Möglichkeiten geben.

Sport in der Schwangerschaft ist gut fürs Baby


Sport während der Schwangerschaft ist für das Ungeborene alles andere als nachteilig. Denn jetzt hat eine amerikanische Pilotstudie ergeben, dass sowohl die Mutter als auch das heranwachsende Kind davon profitieren. In der Studie mit zehn Schwangeren hat eine Hälfte während der Schwangerschaft Sport getrieben, die andere nicht. Herzuntersuchungen des Kindes erfolgten per Magneto- und Elektrokardiografie ab der 24. Woche.

Das Ergebnis: Die Herzfrequenz der Feten aktiver Mütter war deutlich geringer als die von Feten passiver Mütter. Der Unterschied in der Herzfrequenz bestand während der gesamten Schwangerschaft.

Quelle: aerztezeitung.de

Auch das noch: Testosteron bringt Börsenmaklern mehr Gewinn?


Ein Testosteronschub könnte Börsenmaklern nach Ansicht britischer Forscher helfen, größere Gewinne zu machen. Dagegen sei das Hormon Kortisol eher mit Unsicherheit und schlechtem Abschneiden auf dem Börsenparkett verbunden.

Die Forscher analysierten im Speichel von 17 Londoner Finanzhändlern an acht Tagen jeweils am Morgen und zu Feierabend die Menge der Testosteron- und Kortisolspiegel und verglichen sie mit den jeweiligen finanziellen Tagesergebnissen der Börsianer. Makler mit hohen morgendlichen Testosteronwerten verdienten oft mehr Geld als andere.

Ein Grund könnte sein: Testosteron erhöht das Selbstvertrauen und damit die Risikobereitschaft. Hohe Kortisolwerte sind nicht direkt mit Misserfolgen verbunden, sie steigen aber bei problematischen Marktsituationen.

Quelle: dpa - aerztezeitung.de
Da fragen wir uns doch, was denn diesen Testosteronschub am Morgen verursacht haben mag??

Hauptsache Herzmassage

Die Situation macht Angst und erfordert gute Nerven: Plötzlich stürzt ein Mensch zu Boden und bleibt reglos liegen. Herzstillstand. Wenn so etwas passiert, ist sofortige Hilfe lebenswichtig. Heute weiss man, dass die Überlebenschancen bei einem Kreislaufstillstand mit jeder Minute, die ohne Hilfe verstreicht, um etwa zehn Prozent sinken. Wer als Laie Erste Hilfe leistet, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene ohne gravierende Folgeschäden überlebt, um 30 bis 60 Prozent. Doch viele zögern, sind blockiert oder unsicher, stehen versteinert daneben, anstatt etwas zu tun.Wie selten Menschen in Deutschland im Ernstfall helfen, zeigt eine noch unveröffentlichte Studie der Berliner Charité. Die Wissenschaftler befragten über 130 Zeugen echter Notfälle sowie Notdienstmitarbeiter und fanden heraus: Gerade einmal 23 Prozent der Personen, die bei einem Kreislaufstillstand anwesend waren, versuchten nach Beobachtungen des Notdienstes den Kranken wiederzubeleben. Nur 12,5 Prozent konnten dadurch effektiv helfen.

Vereinfachte Empfehlungen für Laien in den USA
Auch in den USA ist das ein großes Problem. Laienhelfer engagieren sich so erschreckend selten, dass der amerikanische Kardiologenverband vor kurzem reagierte und seine Empfehlungen zur Wiederbelebung durch Laien vereinfachte: Wenn ein Erwachsener plötzlich kollabiert, brauchen Ersthelfer demzufolge nicht mehr Herzmassage und Beatmung im Wechsel durchzuführen. Stattdessen empfiehlt der Verband bei Kreislaufstillstand von Erwachsenen nur noch zwei Schritte für Laien. Erstens: den Notruf wählen. Zweitens: hart und schnell auf den Brustkorb drücken, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Herzmassage ohne Beatmung sei einprägsamer, heißt es in einem Statement des amerikanischen Kardiologenverbandes. Drei Studien hätten jüngst gezeigt, dass diese Form der Wiederbelebung durch Laien ebenso effektiv sei wie die herkömmliche Reanimation mit Beatmung. Mit dem neuen Statement stellen die US-Experten daher beide Methoden auf die gleiche Stufe.

Herzmassage ist die Hauptsache
Noch ist der europäische Expertenrat, der European Resuscitation Council (ERC) skeptisch hinsichtlich der neuen Leitlinien aus den USA. In einem Punkt sind sich Amerikaner und Europäer aber einig: Bei Erwachsenen, die einen Kreislaufstillstand erleiden, ist die Herzmassage die Hauptsache. Und die Empfehlungen der US-Kardiologen unterscheiden sich daher tatsächlich kaum von den Leitlinien des ERC. Schon seit 2005 heisst es darin: Wenn ein Laienhelfer unfähig oder unwillig ist, einen anderen Menschen zu beatmen, kann er darauf verzichten und sich ganz auf die Herzmassage konzentrieren. Das ist eine akzeptable Alternative. Genau genommen gilt also das, was die Amerikaner jetzt empfehlen, auch in Europa. Allerdings gehen die US-Kollegen noch einen Schritt weiter, indem sie nun die Wiederbelebung durch Laien mit und ohne Beatmung als gleichwertig betrachten.

Und so geht’s:
Man beginnt mit der Massage: Ersthelfer sollten idealerweise 30 Mal hintereinander auf die Mitte des Brustkorbs drücken und dann möglichst übergangslos zwei Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmungen folgen lassen. Danach beginnt die Herzmassage von vorn. Je kürzer die Pausen, desto besser die Prognose.
Viele Menschen scheuen sich davor, einen fremden Menschen zu beatmen - sei es aus Sorge, etwas falsch zu machen, oder aus Angst, sich mit einer Krankheit zu infizieren. Aber zu Beginn eines Kreislaufstillstands bei Erwachsenen ist in der Regel noch genug Luft in Lunge und Blut, so dass es zunächst ausreicht, das Blut in Bewegung zu setzen.


Wann muss man in jedem Fall beatmen?
Während beim plötzlichen Kollaps eines Erwachsenen eine alleinige Herzmassage - falls der Ersthelfer nicht beatmen kann oder will - ausreicht, gibt es aber Fälle, in denen die Beatmung unerlässlich ist: immer dann, wenn Sauerstoffmangel zu dem Kreislaufstillstand geführt hat. Das ist in der Regel bei Kindern der Fall. Während bei Erwachsenen in den allermeisten Fällen ein Herzinfarkt oder andere Herzrhythmusstörungen den Stillstand verursachen, sind es bei Kindern häufig Erstickungsanfälle (wie etwa beim plötzlichen Kindstod) oder Ertrinken. Auch Erwachsene, die beinahe ertrunken oder erstickt sind oder unter Drogen stehen, müssen sofort beatmet werden. Genauso sollte immer mit dem Beatmen begonnen werden, wenn der Helfer nicht weiss, wie lange sich die betroffene Person schon in diesem Zustand befindet. Auch dann, wenn der Kreislaufstillstand Folge eines Unfalls ist. Herzmassage ist Schwerstarbeit
Für die Herzmassage ist es am besten, wenn sich mehrere Helfer abwechseln. Denn Herzmassage erfordert schwerste körperliche Anstrengung. Im Idealfall wird dabei der Brustkorb 100 Mal pro Minute um drei bis fünf Zentimeter eingedrückt.

Rippe gebrochen? – Weitermachen!
Dass dabei auch mal Rippen zu Bruch gehen, ist ganz normal und darf einen gar nicht hindern weiterzumachen. Man darf keine Angst davor zu haben, kräftig zuzudrücken. Es gibt nur einen Fehler, den man machen kann: und das ist, nichts zu tun.
Quelle: stern.de

Bundestag erleichtert Import von Stammzellen

Am heutigen Freitag hat sich die Mehrheit des Bundestags für eine Verschiebung des Stichtags zum Import von humanen embryonalen Stammzellen auf den 1. Mai 2007 ausgesprochen. Bislang dürfen nur solche Zellen für die Grundlagenforschung importiert werden, die bereits vor 2002 existiert haben.

"Es ist eine für die deutsche Stammzellforschung gute Entscheidung gefallen, und zwar nicht nur für die embryonale Stammzellforschung", sagte Professor Konrad Kohler, Koordinator vom Zentrum für Regenerationsbiologie und Regenerative Medizin am Universitätsklinikum Tübingen. Der Heidelberger Stammzellforscher Anthony Ho sprach von "positiven Signalen" für die Forschung. Nach Worten des Forschers habe es in den vergangenen Monaten einen regelrechten Kulturkampf gegeben, bei dem Wissenschaftlern viel Misstrauen entgegengebracht worden sei.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer zeigte sich vom Votum der Parlamentarier hingegen enttäuscht: "Wir haben vor dieser Entscheidung gewarnt, weil wir sie in der Sache für nicht gerechtfertigt und mit Blick auf den Lebensschutz in der biomedizinischen Forschung für das falsche Signal halten", so Meyer.

Quelle: aerztezeitung.de

Supermarkt nur mit Einkaufszettel und vollem Magen


Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt, was wir im Supermarkt beachten sollten.
In Ihrem Buch „Vorsicht Supermarkt!“ schreiben Sie, wie Kunden in Supermärkten zum Mehrkauf verführt werden. Was ist Ihr wichtigster Tipp für Verbraucher?
- Grundvoraussetzung ist ein detaillierter Einkaufszettel und ein voller Magen. Ein hungriger Kunde ist viel empfänglicher für Spontankäufe. Bigpacks besonders von Knabbereien und Sweets sind oft nicht billiger und werden genauso schnell leer gegessen wie die Normalportion."

Sind Light-Produkte ein Spartipp?
- Nein, denn gesetzlich betrachtet muss ein Light-Produkt nur 30 Prozent weniger von dem haben, worauf sich die Bezeichnung „light“ bezieht. Das kann Fett, Zucker, aber auch etwas anderes sein. Lightkaffee zum Beispiel enthält 30 Prozent weniger Koffein. Lightprodukte sind oft teurer. Nicht selten wird bei Fettreduziertem der Geschmacksverlust durch viel Zucker oder Aromen ausgeglichen. Mein Tipp: immer auf das Etikett schauen und die Nährwerte kontrollieren.

An der Fleisch- und Käsetheke gibt es keine Nährwertangaben. Was empfehlen Sie hier?
- Oft gilt: je fetter Fleisch oder Wurst, desto günstiger der Preis. Mageres Schnitzel kostet häufig mehr als etwa Bratwurst oder Hack, sollte aber trotzdem Ihre erste Wahl sein. Kaufen Sie naturgewachsenen Aufschnitt wie Kasseler oder Schinken. Käse und Wurst sollten stets dünn geschnitten sein. Bei Käse ist der absolute Fettgehalt entscheidend. Je weicher ein Käseprodukt, desto stärker ist die Differenz zwischen dem absoluten Fettanteil und dem in der Trockenmasse. Ein Quark mit 20 Prozent i. Tr. zum Beispiel enthält real auch 5 Prozent Fett.

Quelle: fitforfun.de

Defibrillator im Haus rettet nur wenige Menschenleben

Externe Defibrillatoren (AED) werden in den letzten Jahren in den USA, aber zunehmend auch in Europa, an Orten bereit gestellt, an denen viele Menschen zusammentreffen, (z.B. Bahnhöfe, Flughäfen). Ihre Anwendung hat sich hier als sicher und effektiv erwiesen. Jetzt sollte untersucht werden, ob sich die Anschaffung solcher Geräte auch in Privatwohnungen von Risikopatienten lohnt.

An der Studie beteiligten sich weltweit 7001 Patienten (überwiegend aus angelsächsischen Ländern, einige wenige auch aus den Niederlanden und Deutschland), die aufgrund eines Vorderwandinfarktes gefährdet sind, jederzeit eine tödliche Kammerarrhythmie zu erleiden, deren Prognose aber nicht so schlecht war, dass die Indikation für einen internen Kardioverter-Defibrillator (ICD) bestand. Voraussetzung zur Teilnahme war, dass die Patienten mit einem Partner zusammenlebten, der bereit war, eine Reanimation durchzuführen. Diese Partner wurden angewiesen, im Fall eines Kollapses den Notarzt zu rufen und eine Laien-Reanimation zu beginnen. Jedes zweite Paar wurde mit einem Defibrillator ausgerüstet. Die Partner lernten das Gerät zu bedienen, und die Forscher erhofften sich eine deutliche Reduktion der kardialen Todesfälle.

Die Überraschung bei der Ergebnisanalyse war gross
Erste Überraschung: Die Zahl der Todesfälle war geringer als erwartet. Während der Studiendauer von 37 Monaten starben 470 Patienten. Die medikamentöse Behandlung der Patienten war wesentlich effektiver, als die Forscher angenommen hatten.

Zweite Überraschung: Die Patienten starben keineswegs immer am Herzstillstand. Nur jeder dritte Todesfall wurde von den Untersuchern später als vermutliche Folge einer kardialen Tachyarrhythmie gedeutet. Von diesen 160 Todesfällen traten 117 zu Hause auf.

Dritte Überraschung: Der Lebenspartner war nur in jedem zweiten Fall anwesend. Und nur in 32 Fällen wurde dann der AED auch genutzt. Er detektierte in 15 Fällen ein Kammerflimmern. Bei 14 Patienten wurde eine Defibrillation ausgelöst, die in jedem Fall eine Kardioversion schaffte. Vier Patienten überlebten das Ereignis langfristig. Diese Erfolgsrate von 28,6 Prozent lag damit höher als die zu erwartenden Zwei bis sechs Prozent Überlebenschancen nach einer konventionellen Reanimation. Nebenbei bemerkt wurde der AED in sieben Fällen bei Nachbarn oder Freunden eingesetzt, von denen zwei langfristig überlebten.

Fazit: ein häuslicher AED kann sicherlich in Einzelfällen lebensrettend sein. Doch ob sich die Anschaffung lohnt, ist eine andere Frage. Das in der Studie eingesetzte Gerät (HeartStart Home Defibrillator von Philipps) darf in den USA frei verkauft werden (andere Produkte sind nur über Rezept zu erhalten). Es kostet etwa 1.300 US-Dollar und liegt damit weit über der psychologischen Schwelle von 500 US-Dollar, ab der US-Verbraucher für den Kauf erwärmt werden könnten. Da die Ausrüstung der Wohnungen mit Defibrillatoren die Gesamtsterblichkeit gegenüber einer alleinigen Laien-Reanimation nicht gesenkt hat, dürfte sich eine Kosten-Effektivität nur schwer nachweisen lassen. Die Forscher raten dazu, die Ressourcen lieber in anderen Bereichen wie der Krankheitsprävention zu investieren.

Quelle: aerzteblatt.de

Weltgesundheitstag 2008: Gesundheitsexperten warnen vor Klimawandel

Die Folgen der Erderwärmung sind nach Ansicht des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Professor Jörg Hacker, in Deutschland bereits heute sichtbar: So haben z. B. die Hitzewellen der vergangenen Jahre einen direkten Effekt auf die Sterblichkeit vor allem von älteren Menschen gehabt. Wahrscheinlich sind Hacker zufolge auch Einflüsse der wärmeren Witterung auf die zunehmende Verbreitung von einheimischen Infektionserkrankungen, etwa Borrelien oder FSME, oder von Darmerkrankungen. Auch bei importierten Infektionen seien steigende Fallzahlen zu beobachten, etwa beim Denguefieber oder Leishmanien.

Die stellvertretende Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Europa, Susanne Weber-Mosdorf, appellierte an die reichen Staaten, ihrer Verantwortung für eine bessere Gesundheitsversorgung in den armen Ländern nachzukommen - auch um den Ausbruch von Pandemien zu verhindern. So sind in den vergangenen 40 Jahren 39 neue Krankheitserreger entdeckt worden, darunter Aids oder Ebola. Zudem breiten sich alte Seuchen wie die Tuberkulose wieder aus. In Litauen gibt es inzwischen bei 90 Prozent der Infektionen eine Antibiotika-Resistenz.

Die Gesundheitssysteme vieler armer Staaten sind aber, laut Susanne Weber-Mosdorf, zu einer Pandemievorsorge nicht in der Lage. 20 Prozent aller Staaten geben weniger als 15 US-Dollar pro Einwohner und Jahr für die Gesundheit aus. Aber es sind gerade die armen Länder, etwa in Afrika, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden.

Quelle: aerztezeitung.de