Lauftraining macht Schlaganfallpatienten fit

Das Laufband hat einen weiteren medizinischen Nutzen gefunden:
Neurologen an der School of Medicine der University of Maryland in Baltimore/ USA haben an 71 Schlaganfallpatienten den Nutzen des Laufbandtrainings im Vergleich zur Physiotherapie mit Streckübungen geprüft.


Etwa die Hälfte der Patienten konnte ohne Hilfe laufen, die übrigen brauchten einen Gehstock, einen Laufwagen oder einen Rollstuhl, was als “schwere Behinderung” gilt. Der Schlaganfall lag mindestens sechs Monate zurück, im Mittel vier Jahre.

Trainiert wurde in zwei Gruppen dreimal pro Woche jeweils 40 Minuten: Laufbandtraining versus “traditionelle” Physiotherapie. Die 37 Patienten mit dem Laufbandtraining profitierten von ihrem Training viel mehr als die Vergleichsgruppe mit einer Physiotherapie: Innerhalb von sechs Monaten erhöhte sich die Gehgeschwindigkeit um etwa 50 Prozent, in der Vergleichsgruppe nur um elf Prozent.

Auch beim Wert für die maximale Sauerstoff-Aufnahme schnitten die Patienten mit dem Laufbandtraining besser ab. Bei ihnen stieg der entsprechende Wert innerhalb eines halben Jahres Training um 18 Prozent. In der Vergleichsgruppe dagegen sank der Wert leicht.
Wer profitiert vom Laufbandtraining?
In den USA hat eine Umfrage der National Stroke Association ergeben, dass 80 Prozent aller Schlaganfallpatienten, bei denen das Ereignis mehr als sechs Monate zurückliegt, eine eingeschränkte Mobilität angeben, weit mehr als man aus der reinen neurologischen Untersuchung des Gehens erwarten kann. Allen diesen Patienten könnte die Laufbandtherapie helfen.

Allerdings ist das Laufbandtraining nichts für Patienten, die gleichzeitig eine koronare Herzerkrankung mit instabiler Angina pectoris haben, betont Andreas Luft, Leiter der Expertengruppe aus Baltimore. Aber auch hier könnte das Training helfen, wenn es ist mit allerdings viel aufwendigerer EKG-Überwachung durchgeführt wird.

Quelle: aerztezeitung.de