Jojo-Effekt


Warum ist es nur so schwer, nach einer Diät das mühsam erarbeitete Wunschgewicht zu halten?

10 Kilo in 10 Tagen? Klingt verlockend. Oft purzeln die Kilos mit einer Blitzdiät auch tatsächlich nach wenigen Tagen. Aber, kaum haben wir das gewünschte Gewicht erreicht, stellen wir stolz die Miniportionen wieder auf normale Mengen um (oder was man denn so als „normal“ empfindet). Und ehe man sich versieht, sind die weggehungerten Pfunde wieder da. Das ist der altbekannte "Jojo-Effekt".

Über die Hälfte aller Leute legen nach einer Diät wieder an Gewicht zu. Oft sogar mehr, als sie verloren hatten. Studien gehen davon aus, dass langfristig sogar neun von zehn Diäten keinen anhaltenden Effekt zeigen. Warum ist das so?

Die Steinzeit lässt grüssen

„Der Körper weiß nicht, dass die mangelnde Energiezufuhr absichtlich passiert“, beschreibt Sven-David Müller-Nothmann, Ernährungsexperte und Diätassistent. „Er interpretiert jede Kalorieneinschränkung als Hungersnot.“ Viele Stoffwechselvorgänge werden daher auf Sparflamme gesetzt und der Grundumsatz sinkt. Dies hat zur Folge, dass auch nach einer
Diät der Energiebedarf verringert ist. Essen wir wieder mehr, dann schlägt jede Kalorie zuviel sich auf der Waage nieder. Dieser Mechanismus ist eine ehemals lebenswichtige Einrichtung der Evolution. Schließlich war die längste Zeit in der Entwicklung der Menschheit Essbares rar. Gab es längere Zeit nichts oder wenig zu essen, konnten die Urmenschen von ihren Fettpölsterchen zehren.

Resümee: Früher hatten wir einen Bauch, heute haben wir einen Kühlschrank. (Dort können Sie lagern, aber öffnen Sie die Tür nicht)

(Quelle: Umweltlexikon-online)