Hygienekampagne in Berlins Kneipen: die ekligsten sollen ins Internet

Da schimpfen wir doch immer frei von der Leber weg über die Zustände im Ausland. Dreck und Schimmel finden wir aber, so scheints, auch reichlich in heimischen Gefilden.

Im In-Viertel Prenzlauer Berg, z.B., dürfen Sie bitte in manchen Lokalen und Läden nicht zu genau hinsehen. Ratten im Lagerraum, Schimmel und Spinnweben im Keller, das alles fanden Berliner Hygieneprüfer und wollen es jetzt auch gleich zur Abschreckung im Internet veröffentlichen.

Von insgesamt rund 7000 Betrieben im Lebensmittelhandel sind bisher allerdings nur 39 durchgefallen. Es sind aber bisher auch nicht alle kontrolliert worden. Aber was die zwölf Kontrolleure des Bezirks bereits fanden, ist abschreckend genug. "Mangelnde Grundhygiene", abgelaufene Haltbarkeitsfrist von Lebensmitteln, die nicht eingehaltene Kühlkette, verschimmelte Bierzapfanlage; alles nicht sehr appetitanregend und gesund.

In einem beliebten Restaurant mitten im Studenten-Kiez des Prenzlauer Bergs gab es nicht nur "massiven Gärfliegenbefall" und einen "stark verunreinigten" Fußboden, sondern auch "Mausefallen im Handwaschbecken".

Die Wirte und Restaurantbetreiber finden das Anprangern im Netz allerdings nicht sehr lustig. Ihrer Meinung nach werden einige Betriebe benachteiligt, da nicht alle kontrolliert worden sind. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Berlin (Dehoga), kündigte rechtliche Schritte an, sollte ein Mitglied auf der Negativliste erscheinen.

Na, dann: Guten Appetit oder Bon Profit! Wie der Mallorquiner sagt. Hat das vielleicht doch was mit Profit zu tun?
Quelle: aerztezeitung.de