Handys im Krankenhaus


Jeder hat heutzutage sein Handy dabei. In der Freizeit, wie bei der Arbeit. Dass Mobiltelefone übersät sind von Bakterien ist ganz normal und bei uns Gesunden ja auch eigentlich kein Problem. Bei den Handys von KLINIKPERSONAL aber sieht das etwas anderes aus. Laut einer Studie fanden Forscher auf fast jedem Gerät mindestens eine Bakterienart - vom Erreger harmloser Hautirritationen bis zum Auslöser tödlicher Krankheiten.

Auf jedem dritten Handy wurden mindestens zwei verschiedene Erreger festgestellt und auf jedem zehnten Handy sogar noch mehr. Auf jedem achten Telefon fand sich mindestens ein Bakterienstamm, der gegen Antibiotika resistent war. Die Forscher untersuchten insgesamt 200 Handys von Ärzten und Pflegern.

"Diese Mobiltelefone könnten in einer Klinik ein Infektionsherd sein und die Übertragung von Bakterien begünstigen", warnten die Wissenschaftler. Ärzte und Pfleger sind an übliche Hygieneregeln wie etwa Händewaschen gewöhnt, mit der Sauberkeit ihrer Mobiltelefone nehmen sie es aber, scheint es, nicht so genau. Nur jeder zehnte an der Untersuchung beteiligte Klinikmitarbeiter gab an, sein Handy regelmäßig zu reinigen.

Zur Erklärung: Bakterien mit dem Kürzel MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) haben gegen geläufige Antibiotika wie Penicillin einen Schutzmechanismus entwickelt, so dass nur wenige Medikamente wirken. Gerade in Kliniken birgt dies die Gefahr lebensgefährlicher Infektionen.

Da die Ergebnisse aus einer kleinen Zahl von Tests stammten, regten die Forscher an, die Problematik eingehender zu untersuchen.
Quelle: stern.de /AFP Annals of Clinical Microbiology and Antimicrobials