Schläft Mama gut, geht's den Kindern gut

Das ist ja sehr interessant: Der Schlaf von Teenagern und ihr Wohlbefinden leiden, wenn die Mutter schlecht schläft. Denn das Schlafverhalten der Mütter wirkt sich - indirekt - über den Erziehungsstil auf die Jugendlichen aus. Professor Serge Brand aus Basel hat das in einer Studie ermittelt, an der sich 293 Schweizer Gymnasiasten beteiligten.

Die Jugendlichen mussten Fragebögen zum eigenen Befinden und zum Erziehungs- und Schlafverhalten ihrer Eltern ausfüllen. Dabei hatten sie Aussagen wie "Meine Mutter hat Einschlafschwierigkeiten" oder "Mein Vater kann sich tagsüber schlecht konzentrieren" auf einer fünfstufigen Ratingskala zu beurteilen. Zusätzlich führten sie sieben Tage und Nächte lang ein eigenes Schlaftagebuch.
Dabei kam heraus, dass der Schlaf der Jugendlichen sehr beträchtlich mit dem Schlaf der Mütter korrelierte: Je besser die Mutter schlief, umso besser schliefen auch die Jugendlichen.

Diese Beziehung ist allerdings indirekt. Das verbindende Element dazwischen ist der Erziehungsstil. Und der wird vom mütterlichen Schlaf beeinflusst. Denn je besser die Mutter selbst schläft, umso höher ist auch die Qualität ihrer Erziehung - was Lob, Unterstützung, zuverlässiges und klar einsichtiges Verhalten und wenig Einschränkungen für die Kinder angeht.

Die Jugendlichen schliefen umso ausgeglichener, je günstiger der Erziehungsstil ausfiel. Und je besser sie schliefen, umso weniger Ängste und Depressionen wurden bei ihnen registriert. Umgekehrt entwickelten sie bei einem ungünstigen Erziehungsverhalten eher depressive Symptome, betonte der Schlafforscher Brand.
Die Jugendlichen reagierten extrem sensitiv auf den Erziehungsstil ihrer Mutter; vor allem angesichts des Durchschnittsalter (immerhin 18,5 Jahre) der Studienteilnehmer ist das ziemlich überraschend. Sehr interessant ist auch die Beobachtung, dass dem Nachwuchs wohl völlig egal ist, ob der Vater entspannt schlummert, oder sich problembelastet von einer Seite auf die andere wälzt. Eine Wechselbeziehung zwischen dem Schlaf der Kinder und dem des Vaters ließ sich in der Auswertung nämlich nicht nachweisen.
Heisst das, dass die Väter immer noch nicht in der Erziehung mitmischen? Ist den Kindern total egal, was Papa sagt und wie? Und hat frau als Mutter doch noch auch auf die fast erwachsenen Kinder Einfluss?
Bestätigen kann ich das ja alles aus jahrelanger Erfahrung als Tochter/ Mutter. Aber das mit den Vätern ist ja eigentlich doch ein Hammer.
Quelle: aerztezeitung.de