Kaufsucht


Laut Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) gibt es in Deutschland rund 800.000 Menschen, die überwältigende Mehrheit davon Frauen, die regelmäßig aus Sucht kaufen. Und diese Tendenz hat in den vergangenen zehn Jahren sogar spürbar zugenommen, wobei die Dunkelziffer der Kaufsüchtigen wahrscheinlich wesentlich höher ist.

Kaufsucht, auch Oniomanie genannt, gilt als eine psychische Störung, nicht als eine eigenständige Krankheit und besteht in zwanghaftem Kaufen von Dingen und auch Dienstleistungen, wobei es nicht darum geht, diese zu besitzen (Konsumismus), sondern sich von einem inneren Zwang zu befreien. Das Kaufen von Produkten wirkt vermutlich als Ersatz für Anerkennung, für fehlende Liebe und innere Leere. Wird der Betroffene am Kaufen gehindert, verspürt er Entzugserscheinungen wie Herzrasen und Schweißausbrüche.

Diese Störung wurde schon von 100 Jahren in die Lehrbücher aufgenommen, andererseits zeigen Studien, dass erst in den letzten Jahren immer mehr Menschen die Kontrolle über ihre Konsumausgaben und ihr Kaufverhalten verlieren. Dabei handelt es sich um ein vor allem in den westlichen Industrienationen weitverbreitetes Phänomen.

Ein gelegentlicher Frustkauf, oder der unter uns Frauen verbreitete und so beliebte Schuh-Tick haben aber glücklicherweise noch nichts damit tun.
Quelle: aerzteblatt.de