Belastungs-EKG für Leistungssportler

In den USA stirbt alle drei Tage ein junger Athlet an einer nicht erkannten Herzerkrankung! Dennoch hält die American Heart Association ein Belastungs-EKG in der Vorsorgeuntersuchung für Sportler generell nicht für praktikabel.

Andererseits müssen sich in Italien seit mehr als 25 Jahren alle Sportler zu Beginn ihrer Wettkampfkarriere zwei EKG-Untersuchungen unterziehen, von denen eine in Ruhe und die andere unter Belastung durchgeführt wird. In den letzten fünf Jahren wurden in Italien 30.065 Athleten getestet. Bei 348 (1,2 Prozent) fanden die Kardiologen bereits im Ruhe-EKG eine Störung. Nach der Durchführung des Belastungs-EKGs waren 1.459 Sportler (4,9 Prozent) mit abnormen Befunden aufgefallen, wobei Frauen (acht Prozent) deutlich häufiger betroffen waren als Männer (3,9 Prozent). In vielen Fällen ergaben weitere Untersuchungen, dass die EKG-Veränderungen einer sportlichen Karriere nicht im Wege standen. Nur bei 159 Probanden sahen die Kardiologen eine Kontraindikation zum Leistungssport. Nach Aussagen von Experten der Universität in Florenz wären nur sechs dieser Patienten durch Anamnese und körperliche Untersuchung aufgefallen. Mit anderen Worten: Neunzehn von 20 Erkrankungen wären übersehen worden. Unter Einbeziehung des Ruhe-EKGs waren es immer noch acht von zehn Sportler (79,2 Prozent) warnen die italienischen Kardiologen.

Den Beweis, dass das EKG-Screening die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt, können sie allerdings in einer reinen Beobachtungsstudie nicht erbringen, was ein Grund für die Zurückhaltung der US-Kardiologen sein dürfte. Andererseits gibt es keine finanziellen Argumente gegen das Screening, denn die Kosten für das EKG sind gering – sie betragen in Italien etwa 30 Euro pro Untersuchung.

Quelle: aerzteblatt.de
Die Zahlen aus Italien scheinen nicht unbedingt beunruhigend zu sein, und wer von uns ist schon Leistungssportler? Doch wer sich auf der Insel so alles aufs Rad schwingt und seine Km macht, oder die Sauerstoffflasche umschnallt und metertief abtaucht, oder was noch so alles Spass macht praktiziert, sollte doch vielleicht durch einen Arztbesuch mögliche Risiken abklären.
Und an dieser Stelle möchten wir Rafa Nadal unsere Glückwünsche (etwas verspätet) für seinen grossartigen Wimbledon-Sieg schicken. Ein echter Triumph! Und endlich mal gab's für Nadal einen würdigen Empfang von Seiten der Politiker.