Jugendliche trinken alarmierend viel Alkohol


Deutsche Schüler trinken zunehmend Alkohol. Der Anteil der Biertrinker unter den Neunt- und Zehntklässlern lag im Jahr 2007 bei 66,8 Prozent und damit um gut zwölf Prozentpunkte höher als noch 2003, wie eine am Donnerstag von der Bundesregierung vorgelegte internationale Schülerstudie ergab. Der Konsum von Spirituosen habe leicht um vier Punkte zugenommen, erklärte die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) in Berlin. Obwohl harter Alkohol in dieser Altersgruppe verboten sei, werde er von 56,9 Prozent der Neunt- und Zehntklässler konsumiert. Fast jeder fünfte habe bei der Befragung angegeben, im zurückliegenden Monat mindestens einmal selbst Spirituosen gekauft zu haben.

Das „alarmierend hohe Niveau“ des Alkoholmissbrauchs zeigt nicht nur, dass der Jugendschutz im Einzelhandel und in Tankstellen besser kontrolliert werden muss. Es bringt auch Folgeprobleme mit sich. Gut jeder fünfte Junge gab nämlich an, bereits einmal durch Alkoholkonsum in eine gewalttätige Auseinandersetzung verwickelt worden zu sein. Und insgesamt jeder zwölfte der fast 12.500 befragten Schüler hatte nach eigenen Angaben unter Alkoholeinfluss bereits ungeschützten Sex.

Erfreulich sei dagegen der deutliche Rückgang im Tabakkonsum, betonte die Drogenbeauftragte. Dieser hat sich laut der Statistik innerhalb der letzten vier Jahre um gut zehn Prozentpunkte auf 36,5 Prozent verringert. Auch Cannabis wird unter Schüern weniger konsumiert: Gaben 2003 noch 13,6 Prozent bei der Befragung an, im zurückliegenden Monat gekifft zu haben, so waren es 2007 nur noch 8,1 Prozent.

Für die „Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen“ (ESPAD) wurden die Angaben von 12.448 Schülern aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Thüringen ausgewertet.

Quelle: aerzteblatt.de
Diese Daten lassen doch eigentlich nur befürchten, dass sich das Konsumverhalten der Jugendlichen lediglich verschoben hat zu den Drogen, zu denen sie den leichtesten Zugang haben.