Ein Preis für die Verständlichkeit


In diesen Tagen gibt's viele Preise. Grosse für Herta Müller für ihre Literatur und Obama "für den Frieden", und kleinere wie den Klaus-Tschira-Preis: "KlarText!". Das ist doch mal was: da werden Forscher belohnt für verständliche Veröffentlichungen ihrer Entdeckungen. Wissenschaft kann faszinieren, aber eben auch nur weite Kreise, wenn sie auch in Klartext veröffentlicht wird. Dass das geht, beweisen wohl die Veröffentlichungen der diesjährigen sechs Preisträger dieser Auszeichnung. Je 5000 Euro erhielten sie in den Kategorien Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik.

Die Gewinner im Alter von 26 bis 35 Jahren (liegt's am Alter, dass sie sich auf Leichtdeutsch ausdrücken können?) haben sich gegen rund 170 weitere Bewerber aus ganz Deutschland durchgesetzt. Die Nachwuchsforscher sind unter anderem in Berlin, Heidelberg oder Mainz tätig.

Biologin Nina Schaller, die in Heidelberg studiert und im Frankfurter Zoo volontiert hat, befasste sich in ihrer Doktorarbeit beispielsweise mit der Frage: Was macht den afrikanischen Strauß zu einem der ausdauerndsten Läufer der Welt? Ja, wirklich: diese Fragestellung kann man nachvollziehen und mancher von uns Normalsterblichen hat es sich vielleicht auch schon gefragt und bekommt nun Lust auf mehr (Lesestoff).

Und Christian Vollmer, Geologe am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, hat z. Bsp. das Staubkorn ins Visier genommen. Sein Beitrag über die kleinen Partikel heisst "Ein kosmisches Körnchen Wahrheit". Klingt ein bisschen nach populärwissenschaftlicher Fernsehsendung, finde ich, und das zieht dann eben Interessierte an.

Alle Siegerbeiträge werden in einer Sonderbeilage der Zeitschrift "Bild der Wissenschaft" veröffentlicht. Der Preis ist eine Initiative des Mitbegründers des Softwarekonzerns SAP, Klaus Tschira, fördert seit 1996 Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Eine seiner ersten Aktivitäten war es dabei, den Preis für verständliche Wissenschaft auszuloben.