Bald Versorgungsnotstand in der Chirurgie

Nur etwa fünf Prozent der Absolventen des Medizinstudiums entscheiden sich für eine chirurgische Facharztweiterbildung. Zehn bis zwölf Prozent sind jedoch notwendig, um die altersbedingte Lücke zu schließen. Die hohe physische und psychische Belastung des Faches und die Probleme, Karriere und Familie zu vereinbaren, schrecke die Mehrzahl der Jungmediziner von operativen Fächern ab, hieß es aus der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die sich ab dem 22. April 2008 zum 125. Kongress trifft. „Ab 2010 müssen wir mit gravierenden Versorgungsengpässen rechnen“, warnte Michael Polonius, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen. Der Blick auf das europäische Ausland zeige aber, dass sich leistungsgerechtere Vergütung und neue Arbeitszeitmodelle lohnten. Allerdings gibt es in einigen Bereichen jedoch Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem, die eine Nachahmung nicht immer möglich machen. Ein selbstkritischer Vergleich mit anderen Fachgebieten in Deutschland ist deshalb ebenfalls notwendig, so Michael Polonius.

Quelle: dpa/ aerzteblatt.de