Koronare Herzkrankheit? Machen Sie einen Urintest...


... bevor es zum Infarkt kommt
Herzkreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache - weltweit und auch in Deutschland. Jahr für Jahr sterben daran etwa 400.000 Menschen, allein 73.000 an den Folgen eines Herzinfarkts. Ein neuartiger Urin-Test könnte das jetzt verhindern. Eine Koronare Herzkrankheit, die zu Herzinfarkt oder auch bleibenden Herzfehlern führen kann, entsteht meist auf dem Boden sehr fettreicher Ernährung, wenig Bewegung und Rauchen.
Die Chance: Sie entwickelt sich nicht blitzartig. Meist dauert es viele Jahre, bis sich Herzkranzgefäße durch Atherosklerose (Arterienverkalkung) so verengen, dass es zu Angina Pectoris-Beschwerden (Herzenge) oder - im schlimmsten Fall - zum Infarkt kommt.
Das Problem: Es tut erst weh, wenn etwas passiert!
Eine Urinprobe bringt den Nachweis
Die Lösung ist ein neuartiger Test. Er könnte jetzt Hunderttausende Leben retten. Mit nur einer einzigen Urinprobe. Das Prinzip ist einfach, die Methode genial. Forscher um Professor Harald Mischak, Biochemiker an der Klinik für Nierenerkrankungen der renommierten Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), fanden heraus: Ähnlich wie es im Blut bei bestimmten Erkrankungen so genannte Marker-Eiweiße gibt, die den Gesundheitszustand erkennen lassen, befindet sich auch im Urin eine große Menge von Eiweißen, in ihrer Gesamtheit Polypeptide genannt. Krankheiten hinterlassen Spuren - im Urin. Der Professor erklärt dazu: "Bei bestimmten Krankheiten, wie beispielsweise der Koronaren Herzkrankheit sind sie auf charakteristische Weise so verändert, dass man diese daran erkennen kann." Denn die für Arterienverkalkung wegweisenden Polypeptide treten in der Niere aus dem Blut in den Urin über und können dort nachgewiesen werden. Sie werden mit einem vorher festgelegten Referenz-Muster verglichen, ähnlich wie ein Fingerabdruck, der mit der Verbrecherkartei verglichen wird. Stimmen beide überein, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit von einer Koronaren Herzerkrankung ausgehen.
In einer aktuellen Studie konnte das jetzt nachgewiesen werden: Urinproben von 359 Patienten wurden untersucht, davon hatten 88 eine schwere koronare Herzkrankheit. Der Rest (282) diente als Kontrolle. Ergebnis: Die erkrankten Patienten wurden mit einer Sicherheit von 98 Prozent als krank erkannt (Sensivität), 83 Prozent der Gesunden wurde als gesund erkannt (Spezifität).
Damit ist die Sensitivität dieser Methode sogar noch höher als die von anderen etablierten Verfahren, wie beispielsweise der Herz-Katheteruntersuchung (Koronarangiographie, Sensivität: 95 Prozent). Weil deren Einsatz wegen der Invasivität (es besteht immerhin ein Sterberisiko von einem Prozent!), der Strahlenbelastung und der nicht unerheblichen Kosten individuell geprüft werden muss, könnte die neue Methode eine sichere und kostengünstige Ergänzung sein. Das gilt auch für andere Tests, bei denen Blut abgenommen werden muss. Und für die Verlaufsbeurteilung einer Therapie kann der neue Test ebenfalls eingesetzt werden. Die Studie zeigte, dass man bei Sport treibenden KHK-Patienten die Verbesserung ihres Krankheitsbildes an den Proteinmustern im Urin ablesen konnte.
Die Kosten (etwa 440 Euro) werden noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, einige Privatkassen zahlen ihn ber bereits. Der Test kann schon jetzt als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) beim Hausarzt gemacht werden.
Nährere Information kann man sich holen unter der Telefonnummer: (+49)(0)511-5547440