Kinder bekommen Seltenheitswert


Da haben wir jahrzehntelang rumgeschrien: in den "weniger entwickelten Ländern", wie das heute euphemistisch heisst, gibt es viel zu viele Kinder! In den Industrieländern sollte Frau auch nicht so viele Kinder haben. Das war für die emanzipierte Frau, die in der Arbeitswelt aufgehen sollte, auch nicht das richtige. Nun haben wir den Salat: Weltweit bekommt jede Frau nur noch 2,6 Kinder. Weltweit, wie gesagt!

Die Zahl der Kinder bei Frauen im gebärfähigen Alter ist innerhalb von 35 Jahren weltweit fast auf die Hälfte geschrumpft. Im Zeitraum 1970 bis 1975 hatten Frauen im globalen Durchschnitt noch 4,7 Kinder. Heute bringen Frauen nur noch 2,6 Babys zur Welt.

Besonders dramatisch ist der Rückgang von 5,6 Kindern auf 2,5 in den weniger entwickelten Ländern; in den Industrieländern ist er mit einem Rückgang von 2,3 auf 1,6 nicht ganz so einschneidend. Armut geht nach wie vor mit der größten Kinderschar einher: In den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt sank die Geburtenzahl von 6,3 auf 4,4.

Im Schwellenland China haben Frauen heute nur noch ein Viertel des Nachwuchses, den ihre Mütter oder Großmütter noch in die Welt setzten: 1,4 (2006) statt 5,2 Kinder (1970). In der Mongolei ist der Schwund prozentual etwa vergleichbar: 2,0 statt zuvor 7,5 Babys. Japan liegt bei 1,3 statt früher 2,1 Babys pro gebärfähiger Einwohnerin. Bei indischen Frauen reduzierte sich die statistische Kinderzahl von 5,4 auf 2,8.

Nur Afghanistan zählt noch immer 6,8 Kinder pro Familie (1973: 8,2).

In Deutschland sank die Kinderzahl von 2,0 im Jahr 1970 auf nur noch 1,3 im Jahr 2006. Das Alter bei der ersten Mutterschaft stieg im gleichen Zeitraum von 26,8 auf inzwischen knapp 30 (29,6) Jahre.

Im westeuropäischen Vergleich liegt Frankreich mit derzeit 2,0 Kindern an der Spitze, gefolgt von Belgien (1,8) sowie den Niederlanden und Luxemburg mit jeweils 1,7 Kindern pro Frau.
In Liechtenstein bekommen junge Frauen im Schnitt erst mit 31,3 Jahren ihr erstes Baby.

Wie gesagt, als "dramatisch" wird dieser Rückgang jetzt beschrieben.

Ja, und in Spanien stehen wir jetzt vor dem folgenden Problem: entweder wir lassen bis zum Jahre 2050 39 Millionen Einwanderer ins Land (das halten die meisten Leute ja für unzumutbar) oder jede Spanierin bekommt ab sofort 5 (fünf) Kinder. Ansonsten können wir vom Staat nämlich nur noch ein paar müde Euro Rente erwarten oder arbeiten bis zum - tot - umfallen. Das ist schon ein Dilemma...

PS: Dass es zu Hauf keine Kinder mehr gibt, hab ich auch grad gemerkt, als ich unter dem Begriff "Kinder" nach Fotos zum Thema gegoogelt habe. Da kriegte ich erstmal ca. 50 Bilder von Kinderschokolade geboten, aber kein Kind zu sehen.