"political correctness" in China: Qualmen für die Steuer

Und wieder eine Nachricht aus China. Eine Art Schildbürgerstreich in chinesischer Version, wo man sich hierzulande vielleicht eher an den Kopf fasst. Das mögen unsere Politiker mal lesen, was manche Chinesen sich so einfallen lassen, um die Steuereinnahmen zu erhöhen, die lokalen Unternehmen zu unterstützen und letztendlich die Gesundheitskassen durch nicht zu lange Lebenszeiten der Bürger zu belasten.

Eine chinesische Kommunalverwaltung hatte nämlich eine Richtlinie verfasst, die städtischen Bediensteten vorschrieb, mehr zu rauchen, um die Steuereinnahmen anzukurbeln. Den Behördenangestellten der Gemeinde Gong'an wurden damit in die Pflicht genommen, jährlich 230 000 Zigaretten-Packungen der heimischen Marke Hubei zu rauchen. Jene Angestellten, die zu wenig rauchten oder sich erdreisteten, gar andere Hersteller vorzuziehen, wurden mit einem Bußgeld belegt oder gefeuert, so berichtet der britische Sender BBC.

Ein Artikel zum Thema in einer Lokalzeitung schlug jetzt aber so hohe Wellen, dass die Verordnung zurückgenommen wurde. Aber nur vorerst. Denn die Behörde arbeitet jetzt an einem Plan, wie man sich auf andere Weise gegen die nationale und internationale Tabak-Konkurrenz besser behaupten kann. Man darf gespannt sein…

In China ist der Tabakkonsum weit verbreitet, dem Bericht zufolge raucht sogar jeder zweite Arzt.
Quelle: aerztezeitung.de