Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Die erste gute Nachricht ist: Auf Baustellen in Deutschland passieren immer weniger Arbeitsunfälle. Im Jahr 2009 verunglückten rund 115 000 Beschäftigte und damit 5400 weniger als 2008. Das teilte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) mit.

Die wirklich gute Nachricht ist: Konjunkturbereinigt sozusagen gab es je 1000 Bauarbeiter 65,1 Arbeitsunfälle und damit so wenig wie nie zuvor. Ums Leben kamen 114 Beschäftigte, 55 weniger als im Vorjahr. Die Haupttodesursache waren Stürze von Gerüsten oder Dächern. Die BG Bau erklärt den Rückgang u. a. mit besseren Schulungen.

Abgesehen von den persönlichen Tragödien sind Arbeitsunfälle ein finanzielles Problem für die Berufsgenossenschaften: 2009 zahlten sie rund 1,4 Milliarden Euro für Behandlungen, Rehabilitation und Renten.

Und in Spanien?

Kurz vor der Jahrtausendwende staunten wir bei unserer Hausrenovierung noch über Bauarbeiter in Strandschlappen, Dachdecker ohne jede Sicherheitsmassnahmen, die auf den alten Schindeln rumturnten, etc. Das führte dann wohl zu dem traurigen Rekord im Jahre 2002 von sage und schreibe 1021 tötlich verunglückten Arbeitern.

In Spanien passierten zu dieser Zeit 20% sämtlicher Arbeitsunfälle in der Europäischen Union.

Die dritte gute Nachricht: glücklicherweise hat sich auch hier einiges gebessert und im letzten Jahr (2009) wurde die niedrigste Zahl gemeldet, nicht einmal die Hälfte von 2002. Immerhin waren das noch 76,84 von 1000, nach Angabe der UGT (eine der grossen spanischen Gewerkschaften).

Es starben noch 166 Menschen. Eine traurige Zahl.

Als Risikofaktoren werden u.a. genannt:
• Alter jünger als 25.
• Weniger als 2 Jahre Berufserfahrung
• Die Grösse der Firma
• Mangelnde Schulung
• Zuviele Überstunden
• Zeitverträge (die Unfallhäufigkeit ist doppelt so hoch wie bei Festverträgen)

Quelle: aerztezeitung.de und
http://www.ces.gva.es/pdf/trabajos/articulos/revista_30/art1-rev30.pdf
http://www.ugt.es/actualidad/2009/abril/informe_siniestralidad_UGT_2009.pdf