Kein Geld mehr für Arzneimittel auf den Balearen


Jetzt ist es soweit: das spanische Kranken- und Sozialversicherungssystem, die "Seguridad Social", steht hier bei uns auf den Balearen vor einem neuen (?) ziemlichen Problem: bis Januar 2011 ist kein € mehr da für Medikamente.
Kein einziger Euro, denn das zusätzlich bewilligte Geld, was der Seguridad Social für ein paar Monate /wochen aus der Patsche helfen muss, soll für andere Zwecke verwendet werden. Nämlich für die (über-)fälligen Gehälter der 14.000 (!) Angestellten im Gesundheitsbereich und die laufenden Kosten von staatlichen Krankenhäusern und Gesundheitszentren.

Sie hätten es wissen müssen! Schliesslich sind es keine "peanuts", sondern es geht um 40Millionen und schon letztes Jahr gab es einen bedenklichen Engpass von 8,5 Millionen. Damals war das keine "Katastrophe", da der Jahreswechsel bevorstand und die Schulden gegenüber den Apotheken kurz darauf beglichen werden konnten, dank eines Kredites von Seiten der Apothekerkammer (!), der mit Hinsicht auf den neuen Jahreshaushalt gebilligt wurde und den die Seguridad Social auch (natürlich) noch nicht zurückgezahlt hat. Nun ist die Sache ein klein bisschen anders. Mehr als 3 Monate und 40 Millionen Euro.

Aber gut, der schwarze Peter ist jetzt bei den Apotheken. Die sollen wohl selber sehen, wie sie zu ihrem Geld kommen, schlimmstenfalls es ihren "Kunden" in Rechnung stellen?

Tja, der höchstnotwendige "co-pago", die Zuzahlung für Medikamente, die von den Ärzten der Seguridad Social ausgestellt werden, ist eine heilige Kuh, die hier keiner schlachten mag.

Ich frag mich nur immer wieder: Warum wird hier in Spanien nicht endlich mal eine ehrliche und öffentliche Debatte angefangen um die Situation der "Seguridad Social"? Wiedereinmal muss das schon lächerlich wirkende Argument der "crisis económica" herhalten, die die hohen Einsparungen der Ausgaben einer öffentlichen Institution verursacht hat, die so gar nicht aufrecht zur erhalten ist. Statt einmal richtig aufzuräumen. Wenn unser Haushalt so funktionieren würde...

Quelle: "elmundo.es"