Briten im Urlaub


Der Sommer geht langsam seinem Ende entgegen. Die Hochsaison in den Touristengebieten hat ihren Zenit weit überschritten. In Spanien geht ab morgen für viele das normale Leben nach dem Sommerloch wieder los. Da drängt es sich fast auf, Bilanz zu ziehen, was man/ frau so in den letzten Monaten getrieben hat und wie vielleicht das Jahr noch rumzureissen ist, bis Sylvester.

DieBriten scheinen damit begonnen zu haben: Immerhin 70Prozent wollen ihren Alkoholkonsum nach dem Urlaub wieder einschränken. Das ist wohl auch dringend nötig, denn nach Angaben des Londoner Gesundheitsministeriums haben die Landsleute im Durchschnitt 8(!) alkoholische Getränke täglich während ihres Sommerurlaubs in sich reingekippt. Das entspricht 80 Bieren oder 80 gutgefüllten Gläsern Wein für ihren durchschnittlich 10-tägigen Urlaub. Mehr als jeder vierte der 3.500 befragten Briten gab an, seinen Alkoholkonsum im Urlaub verdreifacht zu haben.

Diese doch schon beträchtliche Menge zwingt sie jetzt dazu, aus dem 1. September eher einen Neujahrstag zu machen. Das Gesundheitsministerium fordert alle dringend auf, wieder gesünder zu leben.

Wem es unter uns Deutschen ähnlich geht, nehme sich an den Briten ein Beispiel an guten Vosätzen und setze sie bitte auch um, und beginne damit am besten noch heute.

Also, mal zynisch gesagt, so schlecht kann die Saison in Magalluf und dem Rest der britisch besuchten Insel gar nicht gelaufen sein.

Quelle: aerzteblatt.de

"Pinkelt beim Duschen"


So kurz vorm Wochenende doch noch ein post. Lese ich doch grade, dass die Umweltschutzorganisation SOS Mata Atlântica die Brasilianer derzeit in einer Kampagne zum "Pinkeln beim Duschen" auffordert. Damit sollen der Wasserverbrauch gesenkt und die Umwelt geschont werden. "Xixi no Banho" heißt die Kampagne, die mit Comic-Videoclips und einem eigenen Internetauftritt zum Nachahmen wirbt.

Die Organisation hat's kalkuliert: Ihren Berechnungen nach verbrauchen Toilettenspülungen etwa zwölf Liter Wasser. Bei nur einer Spülung pro Tag macht das 4380 Liter im Jahr. Allein in São Paulo könnten so 1500 Liter Wasser gespart werden - pro Sekunde.

Wer hygienische Bedenken hegt wird von den Organisatoren beruhigt: "Xixi besteht zu 95 Prozent aus Wasser und zu 5 Prozent aus anderen Substanzen wie Harnstoff und Salz." Trotzdem halten sie die Interessierten an, schon bei Beginn des Duschens Wasser zu lassen.

In dem kurzen Comic-Strip werden Männer, Frauen, Kinder, Basketballspieler, Musiker, Geister und Außerirdische lustig pinkelnd hinter dem vorgezogenen Duschvorhang gezeigt. Die musikalische Botschaft der seit Mai laufenden Aktion lautet: "Pinkelt beim Duschen. Rettet den Atlantischen Regenwald." Wer das auch toll findet und portugiesisch spricht, kriegt hier mehr info: www.xixinobanho.org.br

Also, ich sage: sehr angenehm ist das nicht, Urin hat ja auch noch einen Geruch. Will ich den unter der Dusche?
Wieso drehen die Brasilianer nicht mal was an ihren Toilettenspülungen? Da gibt's doch schon ein paar auf dem Markt, die mit beträchtlich weniger Litern auskommen, oder? Wenn's Geld nicht reicht oder der Geiz zu gross ist, Tipp von unserem mallorquinischen Klempner (oder war der Schotte?): Literflasche Wasser in das Reservoir mit reinlegen - gibt schon einen Liter weniger weggespültes Wasser. So einfach ist das!!

Ausserdem, ich dachte immer, wir gehen häufiger aufs Klo als Duschen. Also, soooviel kann das ja nicht bringen. In Spanien sagt man zu solchen Extrem-Sparplänen, da spart man an der Schokolade für den Papagei.

Biosprit aus Melonen


Die Menschheit hat sich immer wieder mit Problemen rumzuschlagen, die uns oft anfangs unlösbar und ausweglos vorkommen. Doch da es auch Menschen gibt, die nach originellen und unkonventionellen Lösungen suchen, gibt’s dann doch meistens eine Hoffnung für die Allgemeinheit. Z. Bsp. sind ja seit langem kluge Köpfe dabei, eine - oder mehrere- Alternativen zum Erdöl zu entwickeln.

In diesem Sinne haben jetzt US-Forscher einen effizienten Weg gefunden, aus Wassermelonen Biosprit zu gewinnen. Jedes Jahr werden in den USA rund 20 Prozent der Melonenernte direkt aussortiert, weil sie Makel an der Oberfläche aufweisen dann einfach wieder untergepflügt. Dieser Ausschuss könnte jedoch etwa 220 Liter Ethanol pro Hektar Anbaufläche liefern, erläutern die Forscher um Wayne Fish vom staatlichen Agrarforschungslabor in Lane (US-Staat Oklahoma).
Wassermelonen bestehen im Schnitt zu 60 Prozent aus Fruchtfleisch. 90 Prozent des Fruchtfleischs ist Melonensaft, der 7 bis 10 Prozent Zucker enthält. Mehr als die Hälfte jeder Melone besteht aus leicht fermentierbarer Flüssigkeit. Pro Hektar fallen in den USA demnach jedes Jahr 8,4 Tonnen unverkäufliche Wassermelonen an. Bei der Fermentierung im Labor erzielten die Forscher etwa 0,4 Gramm Ethanol pro Gramm Zucker im Melonensaft.

"Wir konnten zeigen, dass der Saft dieser Melonen eine Quelle leicht fermentierbarer Zucker ist, ein bislang ungenutzter Rohstoff für die Ethanol-Biotreibstoffproduktion", erläutert Fish. Darüber hinaus enthält Melonensaft wirtschaftlich interessante Mengen des Carotinoids Lycopin, ein Stoff, der unter anderem auch in Tomaten und Hagebutten vorkommt. Er verleiht dem Fruchtfleisch der Wassermelone seine rote Farbe. In der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie wird er als Farbstoff benutzt und soll auch günstige Wirkungen auf die Gesundheit haben, etwa als Radikalfänger. Auch die in den Melonen vorkommende Aminosäure L-Citrullin lässt sich wirtschaftlich lohnend aus dem Saft der Ausschuss-Melonen gewinnen.

Die übrige Flüssigkeit könnte dann nach Ansicht der Forscher, weiter zu Biosprit verarbeitet werden, mit dem die Anbauer ihren eigenen Bedarf decken könnten. Und all das zusammen könnte den Bauern auf mehreren Wegen Einnahmen bringen.

Das nenne ich lateral denken! Aber für den Rest des Sommers werde ich mir die mallorquinischen Melonen lieber im Munde zergehen lassen. Vielleicht sollte ich es aber unseren hiesigen Patienten aus dem Agrarsektor schon mal vorschlagen, am Thema zu arbeiten. Schliesslich klagt der Sektor immer über existentielle/ finanzielle Probleme.

Quelle: aerztezeitung.de

Lasst Jungen toben!


Jungs müssen toben und wohl auch mal rabaukig sein können. Und da haben die armen heute zum Teil wohl starke Defizite, denn nur ein braver Junge, der gern im Kreis sitzt, malt und erzählt, ist auch ein “guter” Junge. Die Grundhaltung vieler Eltern und der meist femininen Erzieherwelt geht deshalb oft harscharf an den Bedürfnissen von Jungen vorbei. Und das kann Folgen haben: für die persönliche Entwicklung der Jungen, die in unangemessene Erziehungsschemata gepresst werden und eine daraus folgende überdurchschnittlich hohe Notwendigkeit ( im Vergleich zu Mädchen) von Sprach- und Ergotherapien und sonstigen Heilmitteln. Insgesamt eine teure Fehlversorgung laut Tilman Kaethner, Vorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Niedersachsen.

Der Anteil der Jungen, die den Ansprüchen der Betreuenden nicht gerecht werden, wird immer grösser. Inzwischen sind in Niedersachsen z.B. mit 132 von 1000 Jungen nahezu dreimal so viel Jungen in Behandlung wie Mädchen. Im Alter von sechs Jahren erhält fast jeder fünfte Junge eine Therapie, bei der Ergotherapie sieht es ganz ähnlich aus. Sprachtherapie erhalten doppelt soviele Jungen wie Mädchen.

Tillman Kaethner fordert deswegen, dass Ärzte die Eltern stärker auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Entwicklung ihrer Kinder hinweisen. Durch eine engmaschige Beobachtung (die ja in Deutschland mit den existierenden Vorsorgeprogrammen, etc. ja sowieso schon gegeben ist, denke ich) könnten überflüssige Therapien gespart werden und letztlich wäre damit Kindern und Eltern viel geholfen.

Tillman Kaethner ist Vater von sechs Kindern. Er wird’s wohl wissen. Und ich als Mutter von 2 Söhnen (und Älteste eines 3-Mädel-Hauses, wie man früher uns grässlicherweise benannte) kann das nur völlig unwissenschaftlich/ vorurteilsbelastet bestätigen.
Quelle: aerztezeitung.de

Zuviel Salz in der Suppe

Wir Deutschen essen mehr Salz als nötig - oft ohne es zu wissen bzw. zu wollen.
Glauben Sie nicht? Überprüfen Sie mal Ihren Speiseplan:

Cornflakes zum Frühstück, oder ein Vollkornbrötchen mit Marmelade, mittags Nudeln mit einer Fertigsoße (da es ja schnell gehen muss) und Reibekäse. Abends schön leicht, gemischten Salat mit Fertig-Dressing, dazu ein Vollkornbrötchen mit Margarine und Gouda. Das halten Sie für gesund? Weit gefehlt, es beinhaltet nämlich eine Tagesmenge an Salz von ungefähr 13 Gramm. Das ist mehr als doppelt so viel, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Diese gibt einen Richtwert von maximal sechs Gramm pro Tag an. "Das entspricht einem leicht gehäuften Teelöffel", sagt die Ernährungswissenschaftlerin Ursel Wahrburg vom stern.de-Ratgeber "Ernährung".

Pro Tag nehmen die Deutschen bis zu zehn Gramm Kochsalz zu sich - meistens unbewusst. Besonders bei Jugendlichen ist der Salzkonsum besonders hoch. Viel mehr als der Körper braucht, da sind sich die Mediziner einig, denn mit drei Gramm kämen wir gut aus.

In Spanien sieht es auch nicht besser aus: bis 11g täglich wird verkonsumiert.
Solche Zahlen sagen einem ja nicht so viel, aber stellen Sie sich doch mal einen Würfelzucker vor. Aber aus Salz ....
Quelle: stern.de


So steht's um die medizinische Versorgung der Weltbevölkerung


Seit gestern sind wir ja nun wieder im Einsatz (nach unserem Malle-Urlaub) und da es immer noch August ist, finde ich keine interessante Themen im medizinischen Medien-sommerloch ausser der Schweinegrippe, über die ich nichts sagen möchte.

Interessant fand ich in diesen 2 Tagen nur eine Meldung, sozusagen eine Basisinformation zur Situation in unserer Welt in medizinischer Hinsicht:

Die Weltgesundheitsorganisation hat jetzt veröffentlicht, dass heutzutage weniger Menschen als noch vor 30 Jahren( also in den 70-ern) Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Und das trotz aller Fortschritte in der Medizin und bei der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation vieler Teile der Weltbevölkerung. Oder vielleicht grade wegen aller Fortschritte auf speziellen medizinischen Fachgebieten.

So lebt etwa ein japanisches Mädchen statistisch gesehen 42 Jahre länger als ein Mädchen aus dem afrikanischen Lesotho. Sogar innerhalb einzelner Länder gibt es große Unterschiede. Ein Vorortkind aus dem schottischen Glasgow stirbt durchschnittlich 28 Jahre früher als ein Altersgenosse, der nur 13 Kilometer entfernt aufwächst.

Die Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung seien deutlich größer als noch im Jahr 1978, sagte der WHO-Vertreter in China, Hans Troedsson. Und diese Unterschiede sind auf das soziale Umfeld zurückzuführen, in dem die Menschen geboren werden, leben, aufwachsen, arbeiten und alt werden. Ausserdem hängt viel ab vom jeweiligen Gesundheitssystem, das für die medizinische Versorgung der Bürger verantwortlich ist Der Aufruf der WHO an die Politiker in aller Welt zielt deshalb darauf, sich vor allem auf Prävention zu konzentrieren und die grundlegende medizinische Versorgung zu stärken. Dies ist nach Ansicht der WHO viel wichtiger als neue Erfindungen oder Behandlungen durch Spezialisten.
Quelle: aerzteblatt.de