Kinderunfälle im Sommer



Unfälle sind in unseren Breitengraden die Häufigste Todesursache bei Kindern. Wenn sie nicht, wie im schlimmsten Fall tödtlich enden, sind aber oft bleibende körperliche oder psychische Schäden zu beklagen. Und auch bei leichten Unfällen gibt es wenigstens doch Schmerz, vermieste Ferien und Kosten, über die man sich ärgert.

Und sie häufen sich besonders in den Sommermonaten! Und besonders bei den Zwei- bis Vierjährigen!

Jungs haben öfter Unfälle als Mädchen. Die sind wohl doch etwas vorsichtiger und spielen auf eine nicht so waghalsige Art. Die andere Risikogruppe sind Jugendliche. Und leider steht fest, dass ein Viertel aller Unfälle passiert, weil elementare Vorsichtsmassnahmen vonseiten der Eltern oder sonstiger Aufsichtspersonen nicht eingehalten oder beachtet worden sind. Und nur einer von zehn Unfällen geschieht aus reinem Zufall. Interessant ist auch, dass in ländlichen Gebieten die Unfälle häufiger sind als in der Stadt.

Kleine Kinder verunglücken meistens im Hause: für sie sind die Küche und das Bad regelrecht gefährliche Aufenthaltsorte, und eher nachmittags als morgens. Bei älteren Kindern sind die Stürze aus der Höhe: Bäume, Treppen, usw. der Hauptgrund für Unfälle. Klar, denn sie halten sich ja gerade im Sommer besonders oft im Freien auf. Strand, Gebirge, Feriencamp, Abenteuerspielplatz, und besonders das Wasser. Tod durch Ertrinken ist leider der zweithäufigste Todesgrund nach Unfällen mit Auto, Motorrad und Fahrrad.

In Deutschland sind wir ja schon lange dran gewöhnt, und nehmen Verkehrsorschriften für die Fahrradsicherheit ja glücklicherweise etwas ernster. Hier in Spanien ist schon allein ein Helm für manche Kinder ja eher eine Zumutung von wegen der Reaktion der Gleichaltrigen (das war jedenfalls immer ein beliebtes Argument unserer Kinder). Und dennoch: achten Sie drauf, dass ein Helm getragen wird. Das ist das Mindeste, was Sie tun können, um Ihr Kind zu schützen. Und dann ist da noch der Sicherheitsgurt: auch das ist immer wieder Thema. Da scheint es auch bei uns deutschen Eltern oft zu hapern. Vonwegen: hintensitzen reicht! Reden wir mal garnicht von solchen Wahnsinnstaten wie Kind und Hund krabbeln lustig auf dem Beifahrersitz herum, während Vater durch die Strassen kurvt. Habe ich alles schon gesehen! Und möglichst noch mit Handy und Zigarette… (dem Bild sind bestimmt noch andere unglaubliche Elemente zuzufügen.

Traurig, aber wahr, ist, dass Faktoren Einfluss auf die Unfallhäufigkeit bei Kindern haben, die mit dem Kind direkt garnichts zu tun haben: so z. Bsp. das Alter der Eltern, ihre Arbeitssituation, Gesellschaftsschicht. Auch Kinder von alleinerziehenden Eltern und andererseits aus kinderreichen Familien haben ein höheres Unfallrisiko.

Ich wünsche Ihnen, dass diese Sommer – Ferien – Frei - Zeit, die für die Kinder (und uns Erwachsene) zu einer so schönen Erinnerung werden kann, nicht durch ein tragisches Ereignis nie wieder gutzumachen ist.

Passen Sie ein bisschen auf!
Quelle: elmundo.es