Haben Männer eine Arztallergie?



Gute Frage, finde ich. Laut Statistik geht jede zweite Frau regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, lebt gesünder als ein Mann, hat weniger Stress und trinkt weniger Alkohol.

Nur jeder fünfte Mann dagegen nimmt die Angebote zur Vorsorge wahr, die in Deutschland sogar meistens von den gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden. (Auch hier in Spanien zahlen die privaten Zusatz-Krankenversicherungen einen jährlichen Check-up und sogar die staatliche Seguridad Social bietet schon ein Vorsorgeprogramm). Und das bei ungesünderer Lebensweise, mehr Stress und mehr Alkoholkonsum.

Warum hat DER Durchschnittsmann immer noch so grosse Hemmungen beim Thema „Vorsorge“? Wo doch schon ein einfacher Blut-, Urin- oder Stuhltest bereits reichlich Information auf die Funktionsfähigkeit vieler Organe geben kann. Aus diesem Grunde hat das „Infozentrum für Prävention und Früherkennung“ ein Blatt "Vorsorge nach Plan" herausgegeben.

Es ist erhältlich unter: http://www.vorsorge-online.de/

Also, ich glaub weiterhin an „klarer Fall“ von männlicher (und weiblicher) Sozialisation. Mehr (oder weniger) unbewusst wird wohl sowas ablaufen: Indianer kennen nun mal keinen Schmerz. Und Männer sind Helden - unverletzlich, unbesiegbar. Also haben sie auch keine Krankheiten. Alles Kinkerlitzchen, hart gegen sich selbst und gegen andere. An meinen Körper lass ich sowieso keinen ran - und schon gar nicht eine Frau, von denen es in dem inzwischen völlig verweiblichten Gesundheitsbereich ja auch so viele gibt.

Naja, Sie, verehrter männlicher Lerser, können es sich ja noch mal überlegen, ob Sie vielleicht doch mal dran arbeiten wollen, den statistischen Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen etwas zu verkürzen.

Quelle: aerztezeitung.de