Eindeutig zuviel Alkohol


Auch wir Deutschen haben ein Laster. Und das geht zu Lasten unserer Gesundheit. (Kommt Last von Laster?) Das ist der Alkohol.

Knapp 13 Liter reinen Alkohol trinken wir ab unserem 15. Lebensjahr pro Jahr. Das ist fast die doppelte Menge, die sich weltweit durchschnittlich jeder andere auf diesem Globus pichelt. Der Rest der Welt beschränkt sich immerhin auf nur gut sechs Liter.

Aber was sind schon 13 liter reiner Alkohol bei 365 Tagen, die das Jahr lang ist. Naja, eben sage und schreibe umgerechnet rund 270 Liter Bier. Das versteht ja wohl jeder. Und Bier ist unser aller Hauptalkohollieferant.

Einen einzigen dummen Trost bei diesen schlimmen Ziffern gibt es: wir liegen zwar weit über Durchschnitt, aber der traurige Spitzenwert ist – noch – ganz weit weg: Der liegt bei 56 Litern reinem Alkohol und wird von Bosnien-Herzegowina gehalten. (12 points!) Umgerechnet sind das 140 Liter 40-prozentiger Schnaps.
Machen Sie sich eins klar: dieses masslose Saufen hat Folgen: Mehr als jeder zehnte verstorbene junge Erwachsene hat sich zu Tode gesoffen: In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen ist Alkohol für neun Prozent der Todesfälle verantwortlich, heißt es im letzten WHO-Report zur globalen Situation von Alkohol und Gesundheit. Absolut sind das jährlich 320.000 (!!!) Menschen in dieser Altersgruppe. ( Über Zahlen aus Deutschland verfüge ich leider nicht)
Insgesamt führt die WHO jährlich 2,5 Millionen Todesfälle weltweit auf Alkoholkonsum zurück. Das entsprecht rund vier Prozent aller weltweiten Todesfälle, so ist es dem WHO-Report zu entnehmen. Die meisten dieser Menschen sterben durch alkoholbedingte Unfälle, aber auch an Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Leberzirrhose.

Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. 6,2 Prozent der Todesfälle bei Männern sind auf Alkohol zurückzuführen, bei Frauen nur 1,1 Prozent. In Russland und den Nachbarländern stirbt sogar jeder fünfte Mann an den Folgen des Alkoholkonsums.

Im Mai 2010 haben die WHO-Mitgliedstaaten eine Strategie gebilligt, gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum zu bekämpfen. Dazu gehört eine Besteuerung, die den Zugang zu Alkohol erschwert. Außerdem soll die Zahl möglicher Verkaufsstellen deutlich reduziert werden. Nicht zuletzt steht die Regulation oder ein Verbot der Alkoholwerbung auf der Agenda.
Das haben wir nun davon: hätten wir Mass gehalten, würden wir in Zukunft nicht wie kleine Kinder gemassregelt.
Quelle: aerztezeitung.de