Null Promille in der Schwangerschaft


Dieser blog hat dringend darauf gewartet, reaktiviert zu werden. Aber damit ich dazu Lust habe, brauch ich auch eine Nacchricht, die ich auch für interessant halte. Das Thema "Schwangerschaft und Alkohol" fand ich eigentlich gar nicht mehr interessant, weil ich es für abgehakt und erledigt gehalten hatte. Soll heissen: jeder weiss es und Frau trinkt eben keinen Alkohol während der Schwangerschaft. Weit gefehlt, so scheint's.

So weit gefehlt, dass die "Stiftung für das behinderte Kind" in Zusammenarbeit mit Pernod Ricard (!!) eine gemeinsame Kampagne zur Aufklärung gestartet haben “Mein Kind will keinen Alkohol“ und „0,0 Promille in der Schwangerschaft“. Dazu sollen ausserdem gezielt die Gynäkologen angehalten werden, zum Thema „Alkohol in der Schwangerschaft“ zu beraten.

Also scheint ja wohl die Notwendigkeit gegeben zu sein. Und problematisch ist wohl nicht nur der starke Alkoholkonsum von abhängigen Müttern, sondern auch, oder vielleicht vor allem?, das gesellschaftsfähige Glas Rotwein am Abend, heisst es. Keiner weiss, an welchem Tag der Schwangerschaft wie viel Alkohol wie gefährlich ist. Also ist es nur sicher, ganz auf Alkohol zu verzichten, so die Fachleute.

Das “Fetale Alkoholsyndrom” ist die häufigste (!!!) angeborene und vermeidbare Behinderung. In Deutschland werden immerhin jährlich etwa 3.000 Kinder mit dem Syndrom geboren – und die Dunkelziffer liegt wohl weit höher.

Diese Kinder haben teilweise äußerliche Schädigungen im Gesicht und ein kleineres Gehirn, einen geringeren Kopfumfang und leiden oft an Kommunikations- und Lernschwierigkeiten. Im späteren Leben haben sie oft Schwierigkeiten in der Schule und enden überdurchschnittlich oft als Schulversager.

Also, BITTE, auch wenn es noch so schwer fällt, in der Hochstimmung ob des hübschen runden Bäuchleins auf das Gläschen zu verzichten, diesmal ist Verzicht alles.
aerzteblatt.de