Ein Baby so gross wie ein IPhone


Madeline Mann wurde 1989 in den USA geboren und wog bei ihrer Geburt (nach 26 Wochen Schwangerschaft) 280 g!!!!! Rumaisa wurde 2004 nach 25 Wochen geboren und brachte grad 260 g auf die Wage. Beide wurden am Loyola University Medical Center perinatal betreut, und beide waren damals weltweite Sensation. Es hagelte Fotos, Artikel – und Kritiken. Danach wurde es wieder still um die Sensationsbabys in Miniatur.
Doch die Sensation ist eigentlich eine andere: beide haben sich nämlich - entgegen aller Erwartungen - ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen normal entwickelt.

Die traurige Tatsache ist: die meisten Kinder mit extrem niedrigem Geburtsgewicht sterben, oder sie wachsen mit schweren Schäden auf wie zerebraler Lähmung, geistiger Behinderung oder Erblindung.
Vorteile für Mädchen
Die Mädchen hatten Vorteile, so die Ärzte, eben weil sie Mädchen sind. Weibliche Frühgeborene entwickeln sich häufig besser als Jungen. Und die Schwangerschaft war bei beiden Müttern relativ weit fortgeschritten. Vor der Geburt hatten die Schwangeren zudem Steroide eingenommen, was die Lungen und Hirne der ungeborenen Mädchen schneller reifen ließ. Der Grund für die frühen Geburten: beide Mütter hatten als Schwangere Präklampsie (eine Komplikation, die bei der Mutter Bluthochdruck auslöst). Wegen des verminderten Blutflusses in der Placenta kam es zu Wachstumsverzögerungen. Normalerweise hätten die beiden schon in der 18. Woche ihr Geburtsgewicht haben müssen.
Madeline hatte kaum Chancen auf ein Leben. Nach 122 Tagen Intensivstpflege auf der Frühgeborenenstation wurde sie entlassen mit einem Gewicht von etwas mehr als zwei Kilogramm, der Tag ihrer zweiten Geburt, sozusagen. Danach wurde es still um das kleine Ding.

Die kleine Rumaisa ihrerseits hat im Jahre 2004 den damaligen Rekord von Madeline noch mal getoppt: 260g Geburtsgewicht! Bei ihrer Mutter trat dasselbe schwere Gesundheitsproblem auf und das kleine Wesen verbrachte mehre Monate mit künstlicher Beatmung und verschiedensten Therapien, um ihr eine Chance zu geben.  
Nach 142 Tagen kam sie mit 2300g zu ihrer Familie.
Die Studie
Die betreuenden Ärzte  vom Loyola University Medical Center (Illinois, USA), wo beide Mädchen geboren und betreut wurden, entschieden irgendwann, die Geschichte der beiden ungewöhnlichen Fälle zu veröffentlichen. Mit drei Jahren, so stellte sich heraus, wiesen sie ihrem Alter angemessene motorische und sprachliche Fähigkeiten auf. Und auch in ihrem weiteren Lebenslauf entspricht ihre Entwicklung dem anderer  “normaler” Kinder.

Und das Erfreulichste ist: die heute 20-jährige Madeline ist Psychologiestudentin und auch Rumaisa besucht die normale Schule. Der einzige Unterschied zu ihren Altersgenossen ist ihr Gewicht und ihre Grösse.

Trotz aller Freude über diese Daten erkennen die Ärzte an, dass beide Fälle absolute Ausnahmefälle sind.  Zu ihren Gunsten hinsichtlich ihrer Entwicklung sprach z. Bsp. die Länge der Schwangerschaft. Das geringe Gewicht war “nur” eine Konsequenz der Krankheit ihrer Mutter. Und beide erhielten vor ihrer verfrühten Geburt eine Therapie, um ihre Chancen nach der Geburt zu vergrössern. Und beide waren eben Mädchen…

Deshalb sind diese beiden Fälle nicht mit anderen vergleichbar. Dennoch verweisen die beteiligten Ärzte auf die grossen Fortschritte, die in den letzten Jahren in diesem Bereich gemacht wurden und fordern eine neue Diskussion um die anzuwendenden Parameter im Thema Lebensfähigkeit von Föten.

Ein schwieriges und grossartiges Diskussionsthema… , wenn man sich das obige Foto von Madeline ansieht.

Reiche und arme Verkehrstote


Innerhalb Europas ist Spanien ein Land, das noch vor Jahren eine ziemlich katastrophale Statistik vorlegte beim Thema Verkehrstote. Aber in den letzten Jahren ist das Leben als Fussgänger oder Fahrer von Auto, Rad und Motorrad doch beträchtlich sicherer geworden. Das ist den zahlreichen Kampagnen der “Delegación de Tráfico” zu verdanken, sowie wahrscheinlich den verstärkten Verkehrskontrollen und v. a. der Einführung des Punktesystems, was wir ja auch in Deutschland kennen.

Der Erfolg ist beachtlich:  1992: 5035 Tote
                                          2000: 4295 Tote
                                          2008: 2181 Tote
                                    
                                          2010: 1730 Tote
Darüber, dass wir hier in diesen Breitengraden leben, dürfen wir uns also auch hinsichtlich der Verkehrssicherheit freuen. Denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich interessante Daten zum Thema veröffentlicht, die Interessantes ans Tageslicht bringt.
-          1,3Millionen Menschen sterben jährlich bei Verkehrsunfällen weltweit.
-          Fast die Hälfte davon (46%) sind besonders gefährdete Teilnehmer wie Radfahrer, Motorradfahrer – und Fussgänger.
-          Mehr als 90% (!!!) dieser Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang ereignen sich in Ländern mit mittlerem und geringem Einkommen.
-          In der westlichen Welt (entsprechend hohes Einkommen) ist es für die armen Bevölkerungsschichten wahrscheinlicher, einen Verkehrsunfall mit Todesfolge zu erleiden als die wohlhabendere Bevölkerung.
-          Kinder und junge Menschen bis 25 machen 30 Prozent der Verkehrstoten und Verletzten aus.
-          Männer haben ein dreifach (!!!) erhöhtes Risiko, einen tödlichen Unfall zu erleiden als Frauen in derselben Alterssparte.

Die WHO warnt, dass für das Jahr 2020 mit 1,9Millionen Verkehrstoten gerechnet werden muss, wenn sich nichts ändert.
Was soll sich ändern? Vonseiten der Weltgesundheitsorganisation geht die Mahnung natürlich an die einzelnen Regierungen. Sie fordert entsprechende Massnahmen für eine rundum verbesserte Verkehrssicherheit, Zusammenarbeit aller verantwortlichen Sektoren und in allen Bereichen. Das geht von einer verbesserten Infrastruktur über Sicherheitsvorschriften für Fahrzeuge bis zu einer besseren Versorgung der Unfallopfer schon am Unfallort.

Und anschliessend kommen noch ein paar Ratschläge, die jeder auch in Krisenzeiten beherzigen kann. Für die folgenden Massnahmen müssen nicht gleich neue Landstrassen gebaut werden, und Sie als sicherheitsbewusster Verkehrsteilnehmer müssen sich auch nicht gleich einen teuren 4x4 kaufen.
-          Wer es noch nicht weiss: auch in Spanien besteht Helm-Pflicht, erstens auf dem Motorrad. Das gilt auch für jeden mallorquinischen Bauern, der mit seiner Mobylett aufs Feld fährt oder Touristen, der sich einen scooter für eine Spritzfahrt mietet. Es bieten sich genormte Helme an, die den europäischen Sicherheitsstandars eher entsprechen als ein hübscher Reiterhelm oder diese orangen Plastikschalen mit Rallye-streifen aus den 70-ern, die wir bei uns im Dorf noch sehen.
-          Helm ist aber auch Pflicht für Radfahrer auf mallorquinischen Landstrassen… Sie dürfen ihn natürlich auchder Sicherheit zuliebe - im Stadtgebiet tragen. Ab 2012 wird auch bald in Palma/ Stadtgebiet Helmpflicht für Kinder auf Rädern bestehen.
-          Überhaupt tun Sie gut dran, sich über die neuen Massnahmen zu informieren, die die Stadt Palma jetzt für Radfahrer im Stadtgebiet einführen will. Und das nicht nur, um dicke Bussgelder zu vermeiden, die die Stadt nun den Sündern auferlegen will.
-          Nicht auf dem Bürgersteig fahren spart Ärger und auch den einen oder anderen Kratzer am Knie, nicht nur am Rad.
-          Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sicherheitsgurte haben ihren Sinn und sind ursprünglich nicht dafür erfunden, dass die Guardia Civil oder die deutsche Polizei sich damit durch Übertreten und Nichtanlegen ein Zubrot verdienen kann.
-          Rote Ampeln sind rot, nicht orange oder grün. Das gilt für Autofahrer wie auch für Fussgänger.
-          Kein Handy, keine Zigarette, und natürlich kein Alkohol am Steuer
-          Und ansonsten, wenn Sie hier schon lange leben und langsam verkehrstechnisch verlottern, versuchen Sie sich zu erinnern, wie es in Deutschland war, als Sie und Ihre Kinder dort Auto und Rad benutzten oder die Strasse überquerten. Arm raushalten zur Richtungsanzeige, nach hinten sehen vorm Abbiegen, etc.

Klar, alles Binsenweisheiten, ist aber nur zu Ihrer Sicherheit – damit Sie ein langes und gesundes Leben führen können.
Quelle: http://www.20minutos.es/noticia/998350/0/


Die pure Lust am Treppensteigen


Heute morgen bin ich vom Bett an den Frühstückstisch, von dort ins Auto, damit ich an meinen Schreibtisch komme. Danach geht’s wieder an den Esstisch  - per Auto… und so verbringe ich oft auch den Nachmittag und den Abend, bis ich wieder ins Bett falle. Das läuft wirklich so, sofern mein Körper nicht mit Schmerzen rebelliert oder mein schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber mich nicht irgendwie zur Bewegung zwingt. Und ich bin ganz bestimmt leider kein extremer Einzelfall.
Immer mehr Menschen bewegen sich immer weniger in ihrem Alltag. (Glücklicherweise bewegen sich auch immer mehr Menschen in ihrer Freizeit immer mehr.)
Und seit Jahren ist dieser allgemein festzustellende Mangel an Bewegung bei Alt und Jung von offizieller Seite (Mediziner, Krankenkassen, Gesundheitsorganisationen, etc.) ja ein Dauerthema, mit mehr oder minderem Erfolg.  

Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft – oder so ähnlich sagte doch mal Emil Zápotek, der Langstreckenläufer. Aber eben nicht alle Menschen.
Fun, fun, fun....
Um den Menschen dazu zu kriegen, etwas zu tun, bedarf es Motivation, negative oder positive. Eine davon ist Lust und Spass. Im schönsten Fall merken wir, dass das funktioniert, im Bett. Warum haben wir Sex miteinander? Weil’s Spass macht. Fortpflanzung und alle seine bedrohlichen Folgen wie Kinderkriegen, aufziehen, für sie sorgen, sie erziehen, zahlen ... Das macht doch wohl keiner freiwillig, der nicht vorher schon seine Belohnung gekommen hat: eben Spass. Da ist die Natur sehr intelligent.

Genauso muss es auch in anderen Lebensbereichen funktionieren, dachten sich kluge Menschen und mit dieser “fun-theory” bringen sie u.a. andere Leute, die sich vor Bewegung fast fürchten, doch dazu.
Sehen Sie sich mal dieses Video an.  Vielleicht gibt es da noch Möglichkeiten bei Ihnen zu Hause. Bevor Sie in 10 Jahren den Treppenlift einbauen müssen, versuchen Sie es doch mal jetzt schon mit schicken Weiss-Schwarz-Stufen auf ihrer Treppe. Damit Sie nicht selbst singen müssen, können Sie ja die musikalische Bemalung gleich mit einbauen. Jedesmal, wenn Sie hoch und runterlaufen, ertönt dann Ihre Lieblingsmelodie: kann man heutzutage alles programmieren, je nach Stimmung, je nach Kondition, vom Adagio von Albinoni bis zu Lady Gaga, den Takt markieren Sie.
Quelle: www.revistanamaste.com


Herzkissen gegen den Schmerz


Der Oktober ist ein schöner Herbstmonat. In Deutschland momentan vielleicht etwas sehr kalt, während hier auf Mallorca noch bis vor ein paar Tagen gebadet werden konnte.

Im Oktober laufen auch nach der langen Sommerpause, wo die Leute sich verständlicherweise für nicht viel anderes als Urlaub und Garten interessieren, international viele Gesundheitsaktionen an. Eine dieser Aktion ist dem Thema Brustkrebs gewidmet.

Wahrscheinlich gibt es hunderte von Weisen, wie man dieses Thema bearbeiten kann. Eine sehr sympathische, menschliche und liebevolle Art ist ganz bestimmt eine Aktion des „Nähcafés“ der Evangelisch-methodistischen Kirche Hockenheim. Da haben sich nämlich Leute hingesetzt und in mehrstündiger Handarbeit über 40 herzförmige Kissen angefertigt.

Herzförmig, nicht nur herzig. Denn die Kissen sollen Schmerzen lindern. Die Kissen können sich Brustkrebs-Patientinnen nach der Operation zur Linderung des Wundschmerzes und zum Schutz der Narbe unter den Arm klemmen.

Finanziell Unterstützung wurden sie von Hockenheimer Arzt- und Physiotherapiepraxen, Apotheken und anderen Unternehmen rund ums Gesundheitswesen.

Die Kissen sind kürzlich dem Leiter des Brustzentrums der GRN-Klinik Schwetzingen, Dr. med. Kay Goerke, als Spende übergeben worden und sollen hier nun nach und nach mit einem herzlichen, liebgemeinten, aufmunternden Gruss beiliegend ihre Besitzerinnen finden.

Interessierte können sich sogar unentgeltlich das Schnittmuster der Herzkissen herunterladen auf: www.shop.oz-verlag.de/herzkissenaktion

Ich finde das eine ganz tolle Aktion – und noch schöner, nachdem ich mir die Fotos ergoogelt habe, unzählige wunderschöne, ganz individuelle, kleine, grossartige Geschenke.

Vielleicht kann jemand diese Idee ja auch ganz privat für einen kuscheligen Handarbeits-Herbstabend und anschliessend für eine liebe Freundin nutzen.

Quelle: aerztezeitung.de


Das ist echter Seniorensport: Singh - the King


Unglaublich! Der gebürtige Inder Fauja Singh (links im Bild) hat sich endgültig ein Denkmal gesetzt: Als erster Hundertjähriger der Welt lief Singh einen Marathon zu Ende, und zwar in acht Stunden, 25 Minuten und 16 Sekunden. Beim „Toronto Waterfront Marathon“ in Kanada überquerte Singh die Ziellinie als 3850. Läufer, gut sechs Stunden nach dem Sieger, fünf jüngere Läufer kamen jedoch nach ihm ins Ziel.
Das lässt sich jetzt schnell mal so dahinschreiben...

Fauja Singh wurde am 1. April 1911 als Sohn einer Bauernfamilie in Bias Pind in der indischen Provinz Punjab geboren. Bis zu seinem 81. (!!!) Lebensjahr bewirtschaftete Singh den elterlichen Hof, erst nach dem Tod seiner Frau und eines Sohnes zog er mit seinen anderen fünf Kindern nach London.
Die gänzlich neue Umgebung der Metropole gab ihm eins zurück: die große Leidenschaft seiner Kindheit: das Laufen.

Mit 89 Jahren...
Singh joggt täglich schlappe 12 bis 16 Kilometer, so mal zum fithalten. Seinen ersten Marathon absolvierte der Inder im Alter von 89 Jahren in London.

Schon drei Jahre später stellte er in Toronto seinen ersten Weltrekord in der Altersklasse M90 auf, als er die 42,125 Kilometer in sagenhaften fünf Stunden, 40 Minuten lief.
Insgesamt hat Singh bis heute bereits an 15 Marathon- und Halbmarathonveranstaltungen teilgenommen. Wer ihm mal persönlich applaudieren möchte, kann das in Deutschland Ende Oktober beim Staffel-Marathon in Frankfurt am Main tun.

Dem Mann wird nichts zuviel: Singh engagiert sich auch unter anderem für die "British Heart Foundation".
Er ist überzeugt von seinem Erfolgsrezept: eine tägliche Tasse Tee (welcher?, bitte) und seinem Appetit auf Ingwer-Curry (das mag ich auch). Und seiner Fähigkeit sich zu entspannen: "Das Geheimnis für ein hohes Alter ist ein stressfreies Leben." (Ich mache Yoga)

In seiner Wahlheimat London ist er schon lange der king.
Mögliche Schlussfolgerungen:
  • Später Eintritt ins Rentenalter muss sich nicht unbedingt negativ auf einen langen Lebensabend auswirken. 
  • Alte Bäume kann man doch verpflanzen, ohne dass sie notwendigerweise eingehen. 
  • Es ist nie zu spät.

Prävention - nichts für Männer?


Prävention ist seit Jahren das lauteste Motto im Gesundheitsbereich. Heilen, retten? Ja, klar – auch. Aber für  viel sinnvoller (und kostensparender ) wird die Vorsorge gehalten. Und “Prävention”   ist deshalb seit Jahren in aller Munde, von Fachleuten und – Frauen.
Männersache ist sie weiterhin nicht. Angeblich warten Männer ihr Auto anstandslos oder sogar gern. Der regelmässige TÜV-Termin ist organisatorisch auch kein Problem. Aber die Sorge um den eigenen Körper drückt sich nicht in übermässiger Begeisterung für das Präventionsangebot im Gesundheitsbereich aus. Die Zahlen sprechen für sich: so z. Bsp. sind bei den Entspannungskursen der KKH-Allianz fünf von sechs Teilnehmern Frauen.

Auch in Bewegungs- und Ernährungskursen hält sich mit 21 beziehungsweise 28 Prozent die Zahl der Männer in Grenzen. Nur bei Raucherentwöhnungskursen zeigt sich ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen.
Andererseits gibt aber fast jeder zweite Mann an, er könne sich vorstellen, einen Präventionskurs zu besuchen.
Nun endlich fängt man in den verantwortlichen Kreisen an, sich Gedanken zu machen: "Offenbar erreichen die derzeitigen Kursangebote die Männer nur unzureichend", sagt Dr. Okyta A'Walelu, Leiterin des Präventionsteams bei der KKH-Allianz. "Zukünftig brauchen wir in diesem Bereich verstärkt Anreize für Männer."
Die existierenden Kursangebote erreichen Männer nur selten. Was zu bedauern ist, da sich Präventionskurse für die Teilnehmer offensichtlich lohnen: Im Schnitt gaben vier von fünf Teilnehmern an, der jeweilige Kurs hätte längerfristige positive Effekte auf ihre Gesundheit gehabt.
Wie wäre es , mal einfach die Männer zu fragen, woran sie Spass hätten? Was sie wichtig fänden? Ich nehme mal an, mehr Team-Aktivitäten, sowohl sportlich wie sozial, weniger Bändchenschwingen, ein paar konkrete Ansagen und Lösungsmöglichkeiten zu ihren Problemen mehr als Gesprächsgruppen und Erfahrungsaustausch.
Quelle: aerztezeitung.de

Sage mir, wo du wohnst - ich sage dir, wie oft du operiert wirst


Das nenne ich doch nun mal eine wertvolle Statistik, die da in einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung veröffentlicht wird. Da wird ja eine Menge ausgesagt.
In Deutschland gibt es erhebliche regionale Unterschiede in der medizinischen Versorgung.
1.    So z. Bsp. wird Männern aus dem Erftkreis sechs Mal seltener die Prostata entfernt als Männern am Bodensee.
2.    Kaiserschnittgeburten im Eifelkreis mehr als doppelt so häufig wie in der Stadt Chemnitz.

Aus Sicht der Bertelsmann Stiftung ein interessantes Phänomen, denn viele Differenzen seien nicht durch regional unterschiedliche Alters- und Geschlechtsstrukturen erklärbar.
Nicht sehr weit hergeholt ist dann auch das Fazit: "Diese Unterschiede können ein Indiz dafür sein, dass Patienten manchmal medizinische Leistungen erhalten, die sie eventuell gar nicht benötigen", sagte Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Stiftung.


Nun will die Stiftung etwas für eine bessere, umfassendere Information der Patienten tun. Denn, um Veränderungen in diesem schiefen System zu bewirken, ist es notwendig, dass der Patient gut informiert wird. Das neue Internetportal der Stiftung "Faktencheck Gesundheit" soll Orientierungshilfen geben und die Transparenz erhöhen.
Auf diese Weise sollen Patienten für diese Unterschiede sensibilisiert werden.
Bisher liefert das Portal Informationen über 16 häufige Behandlungsgebiete wie Blindarmoperationen oder Kniegelenk-Erstimplantationen. Bei Letzteren gibt es, je nach Region, gravierende Unterschiede in der Op-Häufigkeit.
In Bayern wird überdurchschnittlich häufig operiert
In vielen bayerischen Kreisen wird überdurchschnittlich häufig operiert, bis zu dreieinhalb mal mehr als in den Kreisen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns, wo das absolute Gegenteil zu beobachten sei. Auch in größeren Städten Deutschlands wird nur durchschnittlich häufig operiert.
Die Gründe?
Jetzt geht es der Stiftung natürlich auch erstmal darum, handfeste Gründe für die Abweichungen aufzuspüren.
Als mögliche Ursachen für die regionalen Schwankungen kommen unterschiedliche Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten für ärztliche Leistungen in Betracht (aha!), weiterhin das grundsätzliche Fehlen anerkannter medizinischer Leitlinien oder eine individuell unterschiedliche Behandlung durch einzelne Ärzte.
"Ein interessantes Phänomen"? Ich würde sagen, eher unglaublich! Jeder bayrische Mann und jede Frau aus dem Erftkreis müssten dagegen jetzt auf die Strasse gehen. Und der Rest der Versicherten aus Solidarität gleich mit...
In der Zwischenzeit empfehle ich, diese Seite der Stiftung, bevor Sie sich operieren lassen, mal zu studieren und vielleicht auch mal den Arztbesuch bei einem anderen Kollegen für die bewährte "zweite Meinung" in Betracht zu ziehen.
Quelle: aerztezeitung.de

Nur Gesunde treiben Sport



Sporttreiben ist ja nunmal sehr gesund. Jeder weiss es, viele wollen es, aber nur wenige tun es. Und das sind auch fast ausschliesslich die, die es am wenigsten brauchen. Andersherum gesagt: gerade Menschen, die etwas für ihre Gesundheit tun müssten, treiben wenig Sport. So ist jedenfalls das Fazit einer Studie der Heidelberger Soziologin Simone Becker.

Die Studie bringt auch zu Tage, dass die Gesundheits-zufriedenheit der Deutschen im Laufe des Lebens immer mehr nachlässt. Und gleichzeitig geht auch die sportliche Aktivität zurück. Und das, obwohl der Anteil der Deutschen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben, in den vergangenen 15 Jahren um 16 Prozent gestiegen ist.

Im jugendlichen Alter von 18 Jahren treiben knapp 70 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen wöchentlich Sport. Mit 35 Jahren holen dann die Frauen auf: ebenso viele Frauen wie Männer zieht es auf Sportplätze, in Clubs, etc., jeweils rund 30 Prozent. Danach geht es schwer bergab mit den Zahlen: bei den älteren Menschen ab 68 Jahren sind es nur noch jeweils 18 Prozent der Frauen und Männer, die sich regelmässig die Joggingschuhe anziehen.

Einerseits ist es wohl die Überwindung Sport zu treiben, wenn man sich körperlich nicht oder nicht mehr fit fühlt. Weiterhin kritisiert Frau Becker aber auch das Konzept vieler Präventions- oder Rehabilitationsangebote, die Kurse  meist nur zeitlich begrenzt anbieten. Die Teilnehmer, die vielleicht die Aktivitäten in der Gemeinschaft mit anderen gern in Anspruch nehmen, haben hinterher oft keine Möglichkeit – oder keine Motivation? mehr, das Training fortzusetzen.

Warum ist das so? Gesunde machen Sport! Haben die ein besonderes Sport-Gen? Ist das Erziehung? Muss da erstmal noch eine andere Generation altwerden, eine, die nicht mehr mit dem Motto: Sport ist Mord grossgeworden ist?

Die beste Erklärung zum Thema, glaube ich, hat eine spanische Freundin. Sie selbst ist gertenschlank (oder dünn wie bohnenstroh?), und quirlig (hibbelig?) – das mag jeder so bezeichnen wie er möchte. Ihr Urteil: es gibt einfach zwei Sorten Menschen: statische und dynamische. Ich weiss, zu welchem Typ ich gehöre. Rückenschmerzen habe ich trotzdem noch.
Ach, und viel Spass beim Walken oder Fernsehen heut abend!

aerzteblatt.de

Stopp den IGeL


Ein wahrlich stacheliges Thema im deutschen Gesundheitssystem: Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland wollen jetzt dagegen angehen, dass Ärzte ihren Patienten/ Kunden - den Versicherten - immer mehr individuelle Gesundheitsleistungen anbieten.
Gernot Kiefer, Vorstand im Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung, äusserste sich in der „Berliner Zeitung“ kritisch zu den „individuellen Gesundheitsleistungen“. Hierbei... „geht es vorrangig um Umsatz und Gewinn der Ärzte und nicht um medizinische Hilfe für Kranke.“
Das Deutsche Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) ist  in einer Bewertung zu dem Schluss gekommen, dass der Nutzen der häufigsten  Nutzen der häufigsten IGeL mangels Evidenz nicht bewertbar sei. Deshalb seien, so der Verband, Ige-Leistungen mehrheitlich nutzlos und damit überflüssig.

Weiterhin schlussfolgert Kiefer: "Es widerspricht dem ärztlichen Ethos, kranken Menschen fragwürdige Leistungen unterzujubeln". "Wir müssen dem einen Riegel vorschieben."
Als konkrete Massnahme verlangt nun der Spitzenverband eine "Einwilligungssperrfrist“ von 24 Stunden, bis die Patienten ein IGel-Angebot annehmen dürfen. Es gälte dann also das gute alte sinnvolle Prinzip der „da muss ich erstmal eine Nacht drüber schlafen“.  Nur in den Fällen, wo der Patient selbst ausdrücklich nach den Angeboten fragt, sollte die 24-Stunden-Frist nicht gelten.

Als weitere Massnahme wird ein schriftlicher Behandlungsvertrag gefordert, in dem der Arzt vorher über Vor- und Nachteile und Alternativen aufklären muss. Die Änderungen sollen in dem von der schwarz-gelben Koalition geplanten Gesetz zur Stärkung der Patientenrechte aufgenommen werden.
Unberechtigt sind diese Forderungen wirklich nicht. Die IgeL haben sich zu einem riesigen Markt entwickelt: der Umsatz in deutschen Arztpraxen ist mit IGeL-Angeboten seit 2005 um rund 50 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro jährlich gestiegen. Dabei sind die am häufigsten durchgeführten Leistungen das Glaukom-Screening auf Grünen Star und der vaginale Ultraschall auf Eierstock- und Gebärmutterkrebs.
Quelle: aerztezeitung.de


Telemedizin für Brandenburg


Telemedizin hat in Deutschland bisher noch nicht so den grossen Durchbruch erfahren. Deutschland ist aber auch nicht Australien, und ein so dichtbesiedeltes Land ist bisher auch mit Arztpraxen und Krankenhäusern gut versorgt gewesen. Bis sich seit geraumer Zeit ein Ärztemangel in ländlichen Gebieten bemerkbar gemacht hat, der sich jetzt erwiesenermassen auf die ärztliche Versorgung der Bevölkerung auswirkt. So eine Gegend ist Brandenburg.

Die Wege zum Facharzt oder zum Krankenhaus sind weit geworden in Brandenburg. Eine Konsequenz dieser Entwicklung ist auch die negative Spitzenposition Brandenburgs der Herzinfarktsterberate.

Aber in dem Bundesland mit der geringsten Dichte von Kassenärzten steht jetzt wohl ein Umbruch bevor. Ein telemedizinisches Grossprojekt soll nun deshalb gestartet werden. Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus und das Städtische Klinikum Brandenburg/Havel werden dabei gemeinsam mit niedergelassenen Hausärzten und Kardiologen ab Herbst 2011 bis zu 500 Hoch-Risikopatienten mit chronischer Herzinsuffizienz telemedizinisch betreuen. 

Die Patienten erhalten dafür diagnostische Geräte, die kabellos per Datenleitung wichtige Vitaldaten automatisch an die Telemedizin-Zentren der beiden Kliniken liefern. EKG, Infos zu Sauerstoffsättigung und Blutdruck, auch Angaben zu Befunden und Medikamenteneinnahme der Patienten werden in einer elektronischen Patientenakte im Telemedizinzentrum gespeichert. Rund um die Uhr können die übermittelten Daten bearbeitet werden. Wenn sich kritische Zustände abzeichnen, informieren die Telemediziner die Patienten und ihre niedergelassenen Ärzte. Die am Projekt beteiligten Hausärzte und Kardiologen erhalten die diagnostischen Daten bereits vor dem Patientenbesuch.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) ist stolz über die Vorreiterrolle Brandenburgs in der Telemedizin. "Gerade im ländlichen Raum Brandenburgs erhoffe ich mir wichtige Impulse für die gesundheitliche Versorgung", sagte sie. Frau Tack hat sich schon länger für die Telemedizin ausgesprochen und erhofft sich dadurch viel für die Sicherung der Versorgung in ihrem Bundesland.

Finanziert wird das Projekt aus dem „Konjunkturpaket II“ mit 1,53 Millionen Euro. Die Infrastruktur kommt von der Telekom und Getemed Medizin- und Informationstechnik. Partner des telemedizinischen Versorgungsprojekts auf Krankenkassenseite ist die AOK Nordost. Sie hat mit den Kliniken einen Vertrag der Integrierten Versorgung (IV) über die Telemedizinleistungen geschlossen, der das bestehende Programm "Curaplan HerzPlus" zur Versorgung von herzkranken AOK-Patienten ergänzt.

Telemonitoring kann allen Seiten Vorteile bringen: Doppeluntersuchungen werden unnötig und dem Patient können Krankenhausaufenthalte erspart werden. Die Kliniken verweisen auf vorangegangene Telemedizinprojekte. Diese hätten gezeigt, "dass wir mit einer lückenlosen Diagnostik ansonsten häufig auftretende Komplikationen bei Herzschwäche-Patienten vermeiden können", sagt Chefarzt Professor Michael Oeff vom Städtischen Klinikum Brandenburg/Havel.

In der geplanten Größenordnung ist das Projekt deutschlandweit bislang einmalig. Für die Deutsche Telekom bedeutet es ein Meilenstein der Telemedizin in Deutschland und bei Getemed ist man gespannt, wie es gelingt, die technischen Möglichkeiten im medizinischen Alltag zu nutzen.

Auch wir in unserer Praxis hier auf der Insel haben seit Jahren mit Telemedizin in Zusammenarbeit mit der Firma Vitaphone gute Erfahrungen. Deshalb können wir den Beteiligten nur Erfolg wünschen und den Patienten versichern, dass dieser Service viel Gutes zu ihrem körperlichen und seelischen Befinden beitragen wird.
Quelle: aerztezeitung.de

Mit dem Smartphone gegen Schlaflosigkeit

Bisher bin ich Smartphone-renitent, sozusagen. Mit meinem „normalen“ Handy (was auch schon 100 Funktionen mehr hat, als die, die ich so im Alltag brauche) komme ich gut klar. Selten fahre ich auf die neuste Technologie dermassen ab, dass ich vor einem Apple-store Schlangestehen würde o.ä.

Allerdings kann ich öfter nicht gut schlafen und mir hilft dann weder mein Yoga, noch Schäfchenzählen, und fernsehfreie Abende habe ich schon seit 13 Jahren und bringen mir auch nichts in dieser Hinsicht.

Vielleicht sollte ich mir jetzt aber doch die Anschaffung eines smartphone überlegen. Die sollen jetzt nämlich auch Schlafstörungen beseitigen helfen: denn nun gibt’s die "Schlaf-Los" App. Sogar, je nach Ursache der Störung, mit einem dreistufigen Konzept.

Da gibt es Anleitungen zur Progressiven Muskel-Relaxation (PMR), mit denen sich nicht nur der Körper, sondern auch die Seele entspannen lässt.
Die EFT (Emotional Freedom Technique) widmet sich ungelösten negativen Gefühlen (wow!) als Hauptauslöser für Einschlafstörungen. Zur Einführung in diese Methode gibt es sogar eine Video-Anleitung.

Und schließlich gibt es noch akustische Reize, um störende, ständig kreisende Gedanken zu durchbrechen. (Das wär’s glaub ich für mich). Die Methode "Brain Wave" erzeugt Töne, die über den Kopfhörer das Hirn in schlaftypische Schwingungen versetzen soll.
Mehr Info finden sie hier .

Das "Sauvage" in Berlin: kommt die paläolithische Küche?

In Berlin geht es gemeinhin wohl etwas wilder zu als hier auf dem ruhigen Mallorca. Unter anderem auch in der Gastronomie. So z. Bsp. gibt es dort ein Restaurant mit dem wunderschönen Namen "Sauvage". Das beschwört Bilder in den Kopf von Wildheit, Derbheit, Bären, Tigern - oder auch vielleicht Steinzeit und Dinos?

Diese Idee ist nicht ganz falsch, denn im Berliner Restaurant "Sauvage" wird nur das gekocht, was auch bereits Steinzeit-Menschen geschmeckt haben könnte.

Le Chef heisst aber nicht Fred Feuerstein, sondern ist Boris Leite-Poço und er betreibt das Restaurant im Stadtteil Neukölln gemeinsam mit seinem Lebenspartner Rodrigo.

Beide Männer ernähren sich streng nach dem Speiseplan unserer prähistorischen Vorfahren - Zucker, Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot sind tabu. Stattdessen stehen Fleisch, Fisch, Gemüse, Beeren und Nüsse auf der Speisekarte. "Paläolithisch" heißt diese Form der Ernährung, oder auch einfach Steinzeit-Diät.

Ihre Argumente: Der menschliche Körper ist genetisch auf die Steinzeit-Kost getrimmt. Spätere Erzeugnisse wie Brot und Milch kann er daher nur schlecht verarbeiten. Die Folge: Wir werden dick und krank.

Natürlich steht kein Mammut auf der Speisekarte. Die liest sich eher ganz modern: Lammkeule in Rosmarin-Ingwer-Butter, ein Eier-Wrap mit Schalotten-Tomaten-Sauce (Tomaten???) und sogar ein Nuss-Sesam-Kuchen stehen darauf - aber eben ohne raffinierten Zucker und Backpulver, versteht sich.

Die Steinzeit-Diät hat bereits prominente Anhänger wie Tom Jones gefunden, ist v. a. in Amerika schon sehr beliebt, aber bei uns in Europa noch relativ unbekannt.

Deshalb ist auch das "Sauvage" nach Angaben der Betreiber das einzige Steinzeit-Restaurant Europas. Sie möchten sich auch nicht in einen Steinzeittopf mit dem Prager Restaurant "Pravek" (Steinzeit) werfen lassen, wo zwar stilecht über dem Feuer und in Höhlen-Atmosphäre gekocht wird, doch die Speisekarte ist mit Kartoffeln und Käse wenig steinzeitlich.

In London gibt es zwar ein Lokal mit paläolithischen Gerichten, wie Leite-Poço sagt. Dort würden jedoch auch andere Speisen angeboten. Bundesweit sind beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband keine prähistorischen Schlemmer-Höhlen bekannt.

Diät ohne Getreide?
In der Küche des "Sauvage" bereitet Kawan Lotfi Knäckebrot zu - ohne Getreide, nur mit Gemüse. Auch der 26 Jahre alte Küchenhelfer hat seinen Speiseplan an Fred Feuerstein angepasst. "Früher fiel es mir schwer, auf Eiscreme und Süßigkeiten zu verzichten", sagt er. "Jetzt habe ich kein Bedürfnis mehr nach diesem hochsüßen Zeug."

Auf segensreiche technologischen Errungenschaften der Zivilisation will man im "Sauvage" allerdings nicht verzichten. Mikrowelle auf, Steinzeit-Knäckebrot rein. Statt eines lodernden Feuers, glüht im "Sauvage" der Elektroherd. "Es geht uns nicht darum, zu imitieren, wie der prähistorische Mensch gekocht hat, sondern zu gucken, was gesund ist", sagt Betreiber Leite-Poço. "Paläo" ist für sie "eigentlich keine Diät, sondern eine Lebensart".

Eine Lebensart, bei der man sich jedes Körnchen Getreide verkneifen muss, sehen Ernährungswissenschaftler zumindest skeptisch. "Ein Anteil an Getreide muss nicht per se negativ sein", sagt Alexander Ströhle von der Universität Hannover. Steinzeit-Diät ist für ihn Forschungsthema. Und er kommt zu dem Schluss: Unser Körper hat nicht mehr dieselben Bedürfnisse wie vor zwei Millionen Jahren.

"Von der Nährstoffdichte kann es aber durchaus eine gute Ernährung sein", sagt der Experte. "Nur die Begründung ist nicht plausibel." Von ihrer Ernährung hätten sich unsere Vorfahren nämlich ganz andere Effekte erhofft, als ihre Nachahmer. "Das, was daran heute funktional ist - das Abnehmen - war in der Steinzeit gar nicht wünschenswert."

Genau dieses Abnehmen bestätigen auch die Betreiber des "Sauvage". "Ich esse sehr viel und nehme trotzdem ab", sagt Leite-Poço. Der 27-Jährige ernährt sich seit zwei Jahren paläolithisch. "Seitdem bin ich nicht mehr krank gewesen."
Vielleicht ist das ein Tipp, den sie in ihre Diät einbauen können. Und für die nächste sozialen Verplichtungen, die Restaurantbesuche beinhalten, suchen Sie doch nach paläolithischen Restaurants oder gleich nach dem "Sauvage". Dann prangen über ihrem Geschäftsessen versteinerte Überreste eines wilden Tieres an einer Wand. Und über der Tür prangt ein Geweih (wie in der guten alten Jägerstube, das kennt noch jeder über 50). Auf einem Tisch steht eine Schieferplatte mit Fleisch-Spießen. Und eine Kerze flackert auch. Und bei dem üppigen Schmaus nehmen Sie auch noch ab.

Quelle: aerztezeitung.de

Finanzkrise im Gesundheitssektor: Apotheken-Streik auf Mallorca

Das Thema Finanzen im spanischen Gesundheitssektor hab ich ja schon mehrmals an dieser Stelle aufgegriffen. Und kein Ende ist in Sicht...
Die Sache spitzt sich zu: demnächst werden auf den Balearen vielleicht die Apotheken ab und an mal ihren Dienst am Kunden einstellen und einfach die Türen geschlossen halten. Als Druckmittel gegen die Balearen-Regierung, die neue, grad gewählte, weil die alte, die abgewählte so ein Riesenfinanzloch in 2stelliger Millionenhöhe produziert hat, dass darunter die Apotheken durch nichtbezahlte Medikamente ziemlich in Bedrängnis geraten sind.
Wenn Sie demnächst mal ein Schächtelchen Pillen gegen den Kopfschmerz oder Fusspilzpuder erstehen möchten, kann es sein, dass Sie das nur bei der Apotheke tun können, die grad in Ihrem Bezirk für den Notdienst zuständig ist. Da müssen Sie dann eben mal ein bisschen weiter laufen oder fahren.
Ärgern Sie sich nicht einfach darüber. Die Sache ist nämlich die, dass vielen Apotheken das Wasser schon bis zum Halse steht.... Und das einzige Druckmittel, was ihnen nach monatelangem Pochen auf ihre Gelder noch einfällt, ist eben: die Schoten dicht zu machen.
Der Tropfen, der das Fass jetzt wohl auch zum Überlaufen bringt, ist ein zusätzlicher Posten von 180€ monatlich, die jede Apotheke an die Telefonica zahlen muss für die "receta electrónica", die elektronische Vermittlung der Rezepte von den Gesundheitszentren direkt zur entsprechenden Apotheke. Das mögen manche angesichts der Summen, die eine Apotheke normalerweise umsetzt, eher als "peanuts" bezeichnen. Sind es aber doch nicht mehr angesichts der gespannten Lage. Und eben diese Telefonica-Rechnung wird jetzt als weiteres eventuelles Druckmittel erwogen.
Dabei sollte man sich vor Augen halten, dass per Gesetz !!! den politischen Gemeinden z. Bsp. die Begleichung ihrer Stromrechnung freigestellt wird, wenn die Kassenlage selbiges nicht mehr zulässt. Können Sie sich ungefähr vorstellen, was passiert, wenn Sie die Gesa-Rechnung nicht bezahlen? Können Sie sich dann vielleicht auch vorstellen, was passiert, wenn die Telefonica ihr Geld nicht mehr bekommt. Und eine Apotheke ohne Telefon und Internet-Anschluss bietet dann ungefähr den Service wie die oben auf dem Foto.
Tja, so sieht's aus im Staate Spanien...
Quelle: elmundo.es

Arbeiten wie am Mittelmeer: Siesta jetzt auch in Deutschland?

Weltweit steht Spanien ja nicht unbedingt an der Spitze der Länder, die sich durch eine lange Liste bedeutender Erfindungen von anderen abheben. Aber zwei „typisch spanische“ Erfindungen sind in meinem Leben unerlässlich: das erste ist die „fregona“ – der Schreck jeder deutschen Hausfrau, die was auf sich hält. Bei uns zu Hause läuft dieser Wischmob, wie er glaub ich in Deutschland heisst, als Feudel. Ich steh auf fregonas, spätestens seit meiner ersten Schwangerschaft.
Aber hier geht es noch um etwas viel Praktischeres. Die SIESTA. Ich bin ja absoluter Fan der spanischen Mittagspause. Gar nicht mal lange, nur einfach mal eben etwas abhängen können, einfach wunderbar. Ein Vergnügen.
Nun ist es auch in Deutschland soweit. Das Thema wird offiziellst diskutiert. Hallo, sind die Deutschen plötzlich faul geworden? Nein, im Gegenteil: "Kluge Unternehmer wissen, wie wichtig schöpferische Pausen für den Erhalt der Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation der Mitarbeiter sind", sagt der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven.

Längst gibt es wohl in den USA und Japan, sogar in Österreich die "Siesta am Arbeitsplatz", mit guten Erfahrungen: dass Unternehmer nicht unbedingt nur Menschenfreunde sind wird allgemein vermutet. So ist auch die siesta eher als Resultat obiger Argumente zu betrachten und hat noch eine zweite wünschenswerte Konsequenz. Die Firmen steigern ihre Attraktivität für begehrte Fachkräfte.

Die Krankenkassen sind begeistert
Ursula Marschall, Leiterin des medizinischen Kompetenzzentrums der Krankenkasse, sagte: "Gegen das sogenannte Suppenkoma, also die Müdigkeit nach dem Mittagessen, kann der kurze Spaziergang an der frischen Luft genauso gut helfen wie die Viertelstunde Mittagsschlaf."
Wichtig ist ihrer Meinung nach vor allem, dass der Arbeitgeber überhaupt angemessene Zeiträume für Erholungsphasen schaffe. In der "taz" sagte sie: "Auch wenn die Siesta in vielen südeuropäischen Staaten nicht mehr selbstverständlich ist, weil auch dort in klimatisierten Räumen gearbeitet wird, ist sie auf jeden Fall gesund." - und sorgt für neue Energie.

Jürgen Zulley, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg, wird mit den Worten zitiert: "Eine Mittagsruhe überbrückt eine leistungsarme Zeit mit einem erhöhten Risiko für Fehler und wir reagieren anschließend schneller, sind aufmerksamer, unser Gedächtnis ist besser und wir sind auch noch besserer Laune." Die Siesta sei auch in Deutschland noch bis zur Industrialisierung die geeignete Gegenmaßnahme gewesen, um das biologische Mittagstief zu überwinden, sagte Zulley der "taz".

Laut dem Schlafforscher sollte die Mittagsruhe allerdings nicht länger als 30 Minuten dauern: "Schläft man länger, kehrt sich alles ins Gegenteil um, und den Rest des Tages kann man so ziemlich vergessen."

Gut, nun frag ich mich doch: wenn das alles erwiesenermassen so gesund und der Wirtschaft förderlich ist... Warum wollen die spanischen Politiker die eigenen Bürger denn nun unbedingt in Zukunft an ihrer traditionellen siesta zu hindern und diese nette und letztlich effiziente Einrichtung abschaffen und wie in Nordeuropa, durchgehende Arbeitszeiten einführen. Wo informieren die sich denn über Nutzen und Unsinn neuer/ alter Massnahmen? Und dann reden die immer von mangelnder Produktivität in den Mittelmeerländern. Irgendwas passt da doch nicht zusammen.
Quelle: aerztezeitung

Mit Rasierschaum gegen Quallen

Als alternativen Tipp des Tages für alle Mallorcaresidenten und Urlauber mit Auto: statt Sa Calobra, der wunderschönen, aber immer überfüllten Badebucht biegen Sie auf der unmöglichsten und unglaublichsten aller Landstrassen Mallorcas doch mal kurz vorm Ziel nach links ab und machen einen Abstecher zur Cala Tuent. Da ist es viel ruhiger, ein herrlicher Olivenhain reicht bis an den Strand, das Wasser ist meistens ruhig und klar und es gibt etwas oberhalb der Bucht noch ein Restaurant mit herrlichem Blick von einer schattigen Terrasse über die Bucht.
Ein einziger Wehmutstropfen. Cala Tuent ist auch sehr beliebt bei Quallen. Doch auf diese wunderschönen Lebewesen zu stossen, löst bei uns Menschen nicht unbedingt Freudensprünge aust. Nicht alle Quallen sind giftig und lösen bei uns Menschen schmerzhafte Reaktionen auf der Haut aus. Aber Vorsicht ist ja die Mutter der Porzellankiste.
Kommen Sie also mal im Meer mit giftigen Quallen in Kontakt, sollten sie das Wasser am besten erstmal verlassen und mit SALZ-wasser, nicht Süsswasser die befallenen Stellen abspülen. Falls Sie eine Pinzette im Strandkorb finden (woran man alles denken soll!) und gute Augen haben, versuchen Sie, die Nesselkapseln vorsichtig rauszuziehen. Keinesfalls mit der Hand an den verletzten Hautstellen reiben. Meistens sitzen nämlich noch Nesselkapseln auf der Haut.
Sehr wirkungsvoll sind auch Essig oder Rasierschaum. Die verhindern ein Aufplatzen der Kapseln. Nach dem Auftragen und Antrocknen können sie mit einem stumpfen Gegenstand abgeschabt werden.

Steht beides nicht zur Verfügung (was im Fall Cala Tuent wohl vorkommen kann), sollten Sie die Haut an der Luft trocknen und danach mit trockenem Sand abreiben. Aber auch dies bitte nicht mit bloßen Händen, denn die Nesseln können auch die Handflächen verbrennen. Eine Antihistamin-Salbe kühlt.
Dasselbe kann Ihnen natürlich auch an Nord- und Ostsee passieren und v.a. Kindern einen schönen Urlaubstag etwas verleiden. Aber, das offene Meer ist nun mal kein pool, und es gibt ja reichlich Entschädigung für solche kleinen Unglücke.
PS. noch ein Tipp: vermeiden Sie diese Strasse zur Mittagszeit (13'00h bis 16'00h), wo Unmengen von Bussen das Befahren aufs Schwerste verleiden. Zu allen anderen Zeiten: Immer schön vorsichtig - Genuss pur. Garantiert!