Zu diesem Termin gibt es natürlich auch Initiativen, die uns dazu anhalten wollen, unseren oft selbst auferlegten Konsumterror mal zu überdenken wie der "buy-nothing-day" am vergangenen 28. November - sehr passend immer nach "Thanks-giving", wo auch die Amerikaner zumindest am Esstisch dem Exzess frönen. Und mit dem (gestrigen) 1. Adventssonntag beginnen dann diverse Spendenaktionen, die uns zum Abgeben und Teilen aufrufen.
Da passt ja auch das Thema von heute, worauf ich gestossen bin: Geldlos glücklich! Wieder mal so eine Aktion von einem Menschen, der uns oder sich (?) beweisen wollte, dass Geld nicht glücklich machen MUSS. Das wissen wir inzwischen alle, aber kaum einer glaubt's wohl, denn wir hecheln ihm weiter hinterher mit alten und neuen Argumenten. Und sind dann natürlich nicht glücklicher....
Der Engländer Mark Boyle, (30) hat ein Jahr freiwillig ohne Geld gelebt, in einem Wohnwagen in der Nähe von Bath in Südwestengland. Gemüse pflanzte er sich selbst an und Kleidung suchte er sich im Abfall. Keinen einzigen Penny hat er in den 12 Monaten ausgegeben und ist jetzt ein glücklicherer Mensch.
Wie hat er das geschafft? Er bewegte sich zu Fuss und per Rad, liess sich nur anrufen, und benutzte eine Dusche solarbetriebene Dusche. Das war für ihn "befreiend" und natürlich eine Herausforderung. Aber kein Stress mit Konten, Rechnungen und langen Arbeitszeiten.
Allerdings gab es auch Probleme: sein Sozialleben fand nicht mehr in Pubs u.ä. statt, sondern um seine Freunde zu treffen, musste er so "ungewöhliche" Dinge wie Wanderungen oder Lagerfeuer organisieren. Ich kann mir denken, dass das für seine etablierten Kumpels andererseits wahrscheinlich echte Highlights waren.
Dumm ist Mark Boyle nicht, immerhin Wirtschaftwissenschaftler, also einer, der zumindest theoretisch weiss, wie der Rubel rollt und was passiert, wenn er nicht rollt. Aber Statistiken und Makroökonomie ist eben was anderes als individuelles Glück.