Jetzt "dürfen" zwar traditionsgemäss schon die ersten Weihnachtskekse gebacken werden. Denn nächsten Sonntag ist 1. Advent, als Information für den, den es noch interessiert. Aber gestern war, was man in meiner Heimat prosaisch als "Totensonntag" bezeichnet. Und bei meinem Stöbern nach einem Thema für meinen nächsten post bin ich auf dieses Tabu-Thema gestossen: Die Beschäftigung mit dem, was nach dem Sterben mit einem Angehörigen oder einem selbst eigentlich werden soll. Eine heikle Angelegenheit, und sich darüber mal Gedanken zu machen, ist nicht jeder Leute Ding. Aber Sie sollten es tun....
Viel hat sich daran geändert in den letzten Jahrzehnten, wie mit dem Tod in unserer Nähe umgegangen wird. Die Gründe dafür sind wahrscheinlich so vielschichtig und kompliziert wie unsere ganze moderne Gesellschaft. Tenor aber ist wohl, den Tod so schnell wie möglich aus unserem Alltag wieder zu entfernen und so undramatisch wie möglich - im emotionalen wie im finanziellen Sinne: es überkommt einen, durch und weitermachen.
Inzwischen "beschweren" sich schon die Leute vom Fach, wir hätten eine Entsorgungsmentalität. Ob dem so ist, kann ich nicht beurteilen. Aus meiner Kindheit am Esstisch im Pastorenhaushalt und meiner Erfahrung in unserer Praxis habe ich einen anderen Eindruck. Allerdings sind wir alle ziemlich unvorbereitet - sogar in den Fällen eines absehbaren Endes. Und da hakt es dann wohl heute wirlich: keiner weiss mehr, was er tun und lassen kann und muss und vergibt dann den "Auftrag" an das den entsprechenden Unternehmen, sich zu kümmern.
Ich denke aber, wir sollten uns kümmern, und zwar rechtzeitig und nicht erst, wenn es dringend wird. Machen Sie sich ein paar Gedanken zu ihrer eigenen Person, schreiben Sie es auf, wenn Sie nicht drüber sprechen mögen. Das hilft schon und nimmt die Hemmschwelle. Denn wenn Sie erst anfangen wollen, darüber zu sprechen, wenn Sie vergreist sind, können Sie es vielleicht nicht mehr oder keiner hört richtig hin.
Und noch was: haben Sie eigentlich ein Testament gemacht?