Warum macht Licht Migräne schlimmer?




Das neue Jahr hat begonnen und wir sind wieder mehr oder weniger im Rhythmus – oder vielleicht Trott? – bei der Arbeit.

Der weihnachtliche Kurzurlaub in der Heimat wurde uns verschönt mit Schnee!!! Nach Jahren auf der Insel ein wahres Erlebnis. Zeugnis davon gibt es auf den Fotos oben: sonst glaubt es vielleicht keiner, dass wir verpimpelte Südländer es tatsächlich wagten...

Von Schneemassen und unerträglicher Kälte sind wir ja hier auf der Insel verschont geblieben; immerhin haben wir aber auch stellenweise Winter mit Sturm und sogar Schneeregen. Also, passen Sie gut auf sich auf, damit sich zum Katzenjammer nach sovielen Festtagen nicht noch Jammer über Ihren Gesundheitszustand gesellen muss.

Das Thema von heute widme ich dem Ehemann einer guten Freundin, der sich wohl sehr quälen musste am vergangenen Wochenende mit einem akuten Migräneanfall, der sich gewaschen hatte.
Aus der Praxis wissen wir ja: ein gut informierter Patient erträgt sein Leid besser als jemand, der sich hilflos seinem Schicksal ausgeliefert sieht. Vielleicht hilft ihm ja dann die folgende Nachricht:
Das Forscherteam um Rami Burstein von der Harvard Medical School in Boston hatten festgestellt, dass sogar manche blinde Migränepatienten unter Lichteinfluss litten. Sie konnten zwar nicht sehen, nahmen aber unbewusst noch bestimmte Lichtreize wahr. Ihre Pupillen reagierten teilweise auf Lichtveränderungen und auch ihr Schlaf-Wachrhythmus, der über die wechselnden Lichtverhältnisse bei Tag und Nacht gesteuert wird, war noch intakt. Jetzt haben die Forscher, so scheint es, eine Erklärung dafür gefunden, warum Licht bei einem Migräneanfall den Betroffenen noch mehr leiden lässt. Sie fanden in Versuchen mit Ratten eine bisher unbekannte Verbindung zwischen bestimmten lichtempfindlichen Zellen im Auge und Zellen im Gehirn, die für die Wahrnehmung und Weiterleitung von Schmerzen verantwortlich sind.
Die Wissenschaftler untersuchten daraufhin an den Tieren die Nervenverbindungen zwischen Auge und Gehirn genauer. In der Netzhaut des Auges fanden sie Zellen, die Licht mit Hilfe eines bestimmten Proteins wahrnehmen können. Diese Zellen stehen über lange Nervenfasern mit bestimmten Nervenzellen im sogenannten Thalamus des Gehirns in Verbindung und zwar genau mit den Nervenzellen, die bei Migräneattacken Schmerzsignale empfangen und weiterleiten. Die Forscher vermuten deshalb, dass die Lichtreize die Aktivität der Nervenzellen verstärken, was letztlich die Kopfschmerzen der Patienten verschlimmert.

Ich wünsche allen Migräne-Geplagten, dass Sie 2010 bitte verschont bleiben möchten, obwohl ich Ihnen Ihr Leiden glücklicherweise nicht nachfühlen kann.
Quelle: aerztezeitung.de