Mozart gegen Vandalismus


Mozarts Musik hat die Welt verändert, könnte man sagen. Schon zu seinen Lebzeiten zankten sich die „Kenner“ darum, wie obszön oder nicht es wohl wäre, Opern auf Deutsch zu singen. Das Thema war schnell vom Tisch – zu erfolgreich waren seine Werke. Seit dem 20. Jahrhundert sind es andere Erfolge, die uns seine Musik immer wieder wohl hören lassen. Babys haben grössere Lernerfolge, Hypertoniker senken mit den Tönen ihren Blutdruck, Kühe geben mehr Milch und so geht es weiter. Und – einfach GENIAL: Jetzt haben Neuseeländer auch noch Mozarts Musik als Geheimwaffe gegen Vandalismus entdeckt.

In der Stadt Christchurch hat man an der Fassade eines Einkaufszentrums vor einem Jahr Lautsprecher installiert, aus denen die Bürger mit klassischen Klängen von Mozart und anderen beschallt werden. Seither ist nach Angaben der Online-Agentur Orange die Zahl so genannter „asozialer Vorfälle“ von 77 pro Woche auf zwei gesunken.

Ganze 16 Mal wurde 2009 dort noch unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gepöbelt, Müllcontainer umgeworfen und andere Dinge, die die Kunden vertreiben. Alles viel freundlicher jetzt und die Leute fühlen sich sicherer, so die Behördenauskunft.

Frag ich mich aber doch noch, ob der gute alte Mozart die rebellierenden Seelen wirklich besänftigt oder ob sie abwandern, weil sie seine Musik einfach nicht ertragen. Nun gut, den Kunden und den Geschäftsmann freut’s zumindest.
Quelle: aerztezeitung.de

Was wir in Zukunft essen sollen


Larven, Grillen, Termiten, gegrillt, geröstet oder im Salat? Bei Millionen von Menschen in Afrika, in Asien und Lateinamerika sind all diese kleinen Krabbeltierchen alltägliche Nahrungsmittel - vor allem dort, wo Fleisch und Fisch rar sind.

Und weil knapp eine Milliarde Menschen weltweit immer noch hungern und es auch sonst gute Gründe gibt, hat sich die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) jetzt ausgedacht, die etwa 1000 essbaren Insektenarten auf der Erde langsam aber sicher auch auf unsere westlichen Teller zu bringen.
Maden-Tapa zum Bier?
Unsere Landsleute, die aus dieser Speisekarte schon mal wählen durften, sind ja meistens Geschäftsleute. "Die Thais essen Maden, Heuschrecken, Kakerlaken und einiges andere mehr, als Snack, meist frittiert und dann zum Bier", berichtet der deutsche Geschäftsmann Moritz Janosch (30) aus Indien von seinen reichhaltigen asiatischen Erfahrungen. Aber er selbst ist nicht mutig genug, die Krabbeltierchen in ihren äusserst vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten zu geniessen.

Die FAO setzt auf die bemerkenswerten Vorteile der alten Tradition heraus, sich vor allem aus dem Wald Insekten zu holen, die vom Nährwert her Mensch und Tier satt machen. Waldinsekten als Nahrung: Bis Anfang nächsten Jahres soll ein Aktionsplan fertig sein, der für eine appetitanregende Kampagne die interessierten Länder, Organisationen und privaten Initiativen zusammenführt.
Besonders Thailand hat Interesse an der Kampagne: Dort sammeln oder züchten 15 000 Bauern Insekten. In China werden inzwischen essbare Skorpione bereits in Zuchtanlagen aufgepäppelt, während es im südlichen Afrika die Mopane-Raupe ist, die milliardenfach als Nahrungsmittel dient.
Was aber sind die Argumente der FAO, dass sie uns aus der Alten Welt so etwas abverlangen wollen? Einerseits müssen immer mehr Menschen müssen ernährt werden. Andererseits belastet unsere Vorliebe für das saftige Steak die Umwelt und die Ressourcen in kaum mehr zu verantwortender Weise.
Und – gesünder sind essbare Insekten allemal, wenn es um ungesättigte Fettsäuren, viel Eisen, Fett, Mineralien und Vitamine geht. Deshalb stellt ein Papier der UN-Organisation sogar eine Hitliste der wichtigsten essbaren Insekten in der asiatisch-pazifischen Region auf. Darin findet man so nette Tierchen wie den Bambusrohrzünsler, Mistkäfer, Wasserwanzen oder Ameisen und Bienen.
Einer weiterer Vorteil wäre, dass diese Insekten oft dort gesammelt oder gezüchtet werden, wo man normalerweise keine Pestizide anwendet, im Wald. Sie könnten von Farmern in einem nachhaltigen Verfahren aufgezogen werden und nebenbei Arbeitsplätze schaffen.
Ausserdem: Grillen etwa fressen um ein Mehrfaches weniger als Rinder, Schafe oder auch Schweine für die Proteinmenge, die sie - wiederum auch als Tierfutter - dem "Züchter" dann liefern. Sie produzieren auch weniger Treibhausgase und können in vielen Fällen auf organischem Abfall aufwachsen.
Und – einfach genial - Insekten wie Bienen, Mistkäfer oder Ameise dienen zudem noch dem Öko-System - durch Pollenübertragung, die "Verarbeitung" der organischen Abfälle und Schädlingsvertilgung.

Die Damen und Herren von der FAO sind überzeugt, dass es nur eine Frage von entsprechenden „Verarbeitungstechnologien“ ist, damit auch wir Menschen in den westlichen Ländern Geschmack an Insekten bekommen und die Viecher als akzeptable Nahrung auf dem Teller akzeptieren.
Die ganze Kampagne steckt bisher noch in den Kinderschuhen, doch angeblich ist ein steigendes Interesse vorhanden. Preisfrage: welche Insekten werden es auf den Tisch der Europäer schaffen?
Ich würde sagen: fangen wir an mit Biene, Mistkäfer und Ameise. Die kenne wir wenigstens schon. Ameisen gibt es – zumindest auf Mallorca – so viele, dass wir ruhig ein paar verzehren können. Dann gehen wir eben nicht mehr wilden Spargel oder Pilze in der Tramuntana suchen, sondern Ameisen. Und ich schlage dann auch vor, auf Heuschrecken überzugehen. Die sehen doch, ehrlich gesagt, eigentlich aus wie Scampis. Somit hätten wir dann doch eine gewisse Verbindung zur „Mittelmeerdiät“.
Quelle: aerztezeitung.de

4 Meldungen zum Thema Gesundheit aus der spanischen Presse


Heute habe ich einen schlechten Tag: bin schon vor dem Frühstück (halb sieben) mürrisch gewesen und das hat sich auch auf dem Weg zur Arbeit nicht gebessert. Schon gar nicht durch die Nachrichten im spanischen Radiosender, den wir dann auch gleich wieder ersetzt haben durch Meditationsmusik (um halb acht!) Nicht wegen Spanisch sondern wegen der Nachrichten. Und so geht es den ganzen Vormittag weiter…

Eigentlich sollte ich einen positiv gestimmten post schreiben, aber heute pack ich einfach nur mal ein paar Nachrichten aus dem internet zum Stichwort Gesundheit zusammen: Alle Nachrichten - und v.a. Zahlen - sind aus Spanien; das soll nichts weiter heissen, als dass sie eben von hier sind, wo ich ja nun wohne und Sie als Leser vielleicht auch. Vergleichen will ich heute nicht.

Jedes Jahr ereignen sich ungefähr 50.000 Herzinfarkte. Nur vier (!) % der Betroffenen bekommen hinterher eine entsprechende Reha-Behandlung.

Eltern, deren Kinder an Krebs erkranken und die sich in dieser schweren Zeit um ihre Kinder kümmern wollen, haben in 30% der Fälle auch noch mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes zu leben.

94% aller Jugendlichen unter 18 Jahren kommen “ohne Schwierigkeiten” an Alkohol. 70% von ihnen sagt aus, dass sie NIE um ihren Ausweis gebeten worden sind, obwohl die Gesetzgebung eigentlich den Ausschank und Verkauf an Jugendliche verbietet.
60% der Bevölkerung bestätigt, dass sie die altbekannte-berüchtigte Ohrfeige bei einem Minderjährigen als probates Mittel zur Korrektion und als “Vorsorge” zur Vermeidung weiterer Missetaten billigt. 49,1% bekannte, selbst Opfer von Schlägen in der Kindheit gewesen zu sein. 27,9% erhielten körperliche Züchtigungen “oft” oder “manchmal” von Seiten ihrer Eltern.

So, das war die Ausbeute an Nachrichten, die mich heute noch weiter runtergezogen wollen. Das schaffen sie aber nicht, denn glücklicherweise scheint die Sonne draussen und gleich ist Mittagspause, dann bekomme ich sie auch zu sehen.
Zurück zu den Nachrichten: Es gibt noch viel zu tun... Packen wir’s an!
Alle Nachrichten aus: elmundo.es

Zum Rauchen in die Niederlande


Also, einer allein glaubt's nicht! Seit langem zweifeln ja viele schon an Sinn und Unsinn vieler Gesetze innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Was mich jetzt konkret - mal wieder - umwirft, ist die Tatsache, dass es in vielen Themen ja weiterhin überhaupt keine Einigkeit unter den einzelnen Ländern zu geben scheint. Hier nun die neueste Variante zum Thema Raucherschutz:

In Spanien kriegen die Raucher es nun knüppelhart ab dem 01. Januar 2011. Seit eher kurzer Zeit ist ja das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen verboten, ebenso in Restaurants, etc. Hier mussten offizielle Raucherzonen eingerichtet werden; kleine Kneipen unter 100qm konnten Ausnahmeregelungen in Anspruch nehmen. Nun werden wir überall geschützt! Überall im Lande.

Nur nicht im Ausland! Denn in den Niederlanden wird das Anti-Rauch-Gesetz nun wieder gelockert. In besagten kleinen Kneipen darf dort nun künftig wieder geraucht werden. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat am Mittwoch Gesundheitsministerin Edith Schippers angekündigt. Die Änderung gilt für Pubs und Kneipen, die kleiner als 70 Quadratmeter sind und in denen nur die Eigentümer arbeiten. Von der Änderung würden rund 400 Bars im Land profitieren, berichtet der niederländische Auslandssender "Radio Netherlands".

Die Ministerin der liberalen "Volkspartei für Freiheit und Demokratie" (VVD) sagte, damit werde die Wahlfreiheit der Verbraucher wieder hergestellt. Mit der Gesetzesänderung setzt sie ein Wahlversprechen um. Aufkleber sollen zeigen, ob in dem Lokal geraucht werden darf oder nicht. Auch sollen noch laufende Bußgeldverfahren gegen die betreffenden Bars gestoppt werden.

Ich nehme mal an, dass diese Mini-Kneipen demnächst so einen Zulauf kriegen werden, dass sie ihre Fläche mindestens verdoppeln müssen. Damit fielen sie dann leider wieder aus der Extraregelung. Ein echtes Dilemma.

Ich rauche nicht, ich liebe rauchfreie Zonen, und trotzdem macht es mir nichts, Kneipenrauch zu ertragen, solange ich mein Gegenüber noch erkennen kann. Gehört für mich dazu. Und solange die europäischen Politiker sich nicht - gemeinsam - etwas phantasiereicheres einfallen lassen, uns auf den "richtigen" Nichtraucher-weg zu bringen, glaube ich, dass alle diese lächerlichen, weil ständig widerrufenen Massnahmen denselben Effekt haben werden wie die Politik der "Abolition" in den USA. Sie werden alle sämtlichst wiede abgeschafft werden wegen unsinnig.

Da würden sich jetzt extra für Raucher (gern auch in Gruppen) organisierte, somit günstige, regelmässige Kurztripps in die Niederlande anbieten: in die Coffeshops, nicht für den guten alten Joint. Das wollen die Holländer ja auch nicht mehr, dass die Touris kommen und sich dort mit Maria benebeln. Aber zum Zigaretten rauchen ist das doch fein! Und dann schon mit Rauchmöglichkeit im privat gecharterten Flieger! Schliesslich können die Malle-Urlauber ja auch schon auf dem Hinflug mit dem Trinken beginnen.
Quelle: aerztezeitung.de